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Predigten zu 2. Timotheus 2,1

"Du nun, mein Kind, sei stark in der Gnade, die in Christo Jesu ist;"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"So sei nun stark durch die Gnade in Christo Jesu."

Christus beherbergt einen unendlichen Gnadenschatz, aber Er behält ihn nicht für sich allein. Gleichwie der Wasserbehälter sich in die Röhren ergiesst, so schüttet Christus seinen Gnadenschatz aus in die Herzen der Seinen. "Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade." Es ist, als ob Er nur besitze, um uns beschenken zu können. Er steht da wie ein lebendiger Brunnen, der immer fließt, der aber sein Wasser nur ergiesst, um die leeren Eimer zu füllen und die lechzenden Lippen zu letzen, die sich Ihm nahen. Er ist wie ein Baum, der köstliche Früchte trägt, nicht damit sie an den Zweigen hängen, sondern gepflückt werden sollen von denen, die ihrer bedürfen. Ob die Wirkung der Gnade bestehe in Vergebung oder Reinigung, in Bewahrung, Stärkung, Erleuchtung, Belebung oder Heiligung, so wird sie allezeit umsonst und ohne Geld von Ihm empfangen; auch ist keinerlei Gestalt noch Gehalt im Wirken der Gnade, die Er nicht stets reichlich seinem Volk hat zukommen lassen. Gleichwie des Leibes Blut, das aus dem Herzen quillt, allen Gliedern gleichmässig zuströmt und zugehört, so sind die Ausflüsse der Gnade das Erbteil eines jeden Heiligen, der im Gefolge des Lammes ist; und darin besteht die liebliche Gemeinschaft zwischen Christo und seiner Gemeinde, dass sie beide derselben Gaben teilhaftig sind. Christus ist das Haupt, auf welches das Öl zuerst ausgegossen wird; aber dies Öl träufelt hinab bis auf den Saum des Gewandes, so dass auch der geringste Heilige mit derselben kostbaren Narde gesalbt wird, die auf das Haupt ausgegossen ward. Das ist die wahrhafte Gemeinschaft, wo der Saft der Gnade vom Stamm in die Zweige steigt, und wo es sich auch von selbst versteht, dass hinwieder der Stamm von derselben Nahrung gekräftigt wird, die auch die Zweige am Leben erhält. So wie wir tagtäglich von Jesu Gnade empfangen, und mehr und mehr erkennen, dass sie uns von Ihm zuströmt, so sollen wir Ihn auch ansehen als den, der Gemeinschaft mit uns hat, und sollen uns des seligen Umgangs mit Ihm freuen. O, wir wollen doch Tag für Tag unsre Gnadenschätze gebrauchen und allezeit bei Ihm als unserm Bundesherrn Zuflucht suchen, und von Ihm empfangen die Gewähr aller unsrer Bedürfnisse mit solcher unbefangenen Freiheit, wie ein Mensch, der Geld aus seinem Beutel nimmt, wie ein Gärtner, der Feigen bricht von seinem Feigenbaum.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Falsche Entscheidungen gefährden unsere Freiheit

Für ein freies Volk besteht immer die Gefahr, durch eine Reihe kleiner Entscheidungen, die der Freiheit schaden, diese zu untergraben. Im Reich der Religion sind richtige Entscheidungen noch viel wichtiger! Die Nachlässigkeit und Gleichgültigkeit, mit der Millionen von Protestanten ihre von Gott gesegnete religiöse Freiheit betrachten, ist verhängnisvoll. Lässt man sie, so verbringen sie die Wochenenden an Seen und in den Bergen, spielen am Strand Beachball, angeln oder liegen in der Sonne. Sie gehen dahin, wo ihr Herz ist, und gesellen sich den Betern nur bei, wenn das schlechte Wetter sie dazu nötigt. Lasst dies nur lange genug so gehen, dann ist der evangelikale Protestantismus reif, von Rom vereinnahmt zu werden! Das christliche Evangelium ist eine Botschaft der Freiheit durch die Gnade, und wir müssen fest in dieser Freiheit stehen, zu der Christus uns befreit hat. Aber was sollen wir mit unserer Freiheit anfangen? Ich meine, wir sollten unseren geistlichen Zustand gelegentlich dem einfachen Test unterziehen, zu wem wir uns hingezogen fühlen. Wenn wir gehen können, wohin wir wollen, wohin gehen wir dann? In welcher Gesellschaft fühlen wir uns am wohlsten? Wohin gehen unsere Gedanken, wenn sie frei sind, zu gehen, wohin sie wollen? Wenn der Druck von Beruf und Schule ein wenig weicht und wir Zeit haben, über das nachzudenken, was uns gefällt – an was denken wir dann? Sind wir bereit, uns den Antworten auf diese Fragen zu stellen, die uns vielleicht mehr verraten, als uns lieb ist?