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Predigten zu Apostelgeschichte 1,10

"Und wie sie unverwandt gen Himmel schauten, als er auffuhr, siehe, da standen zwei Männer in weißem Kleide bei ihnen,"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Und als sie unverwandt gen Himmel blickten, während er dahinfuhr, siehe, da standen zwei Männer in weißen Kleidern bei ihnen, die sprachen: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr hier und seht gen Himmel?"

Wir sind geneigt, den Fehler dieser Jünger nachzuahmen.

"Oh", sagst du, "ich werde nie stehen und gen Himmel starren."

Ich bin des nicht gewiss. Einige Christen sind sehr neugierig, aber nicht gehorsam. Sie vernachlässigen klare Vorschriften, suchen aber schwierige Probleme zu lösen. Ich denke an einen Mann, der beständig über die Zornesschalen, Siegel und Posaunen in der Offenbarung zu reden pflegte. Er war groß in apokalyptischen Symbolen, aber hielt keine Hausandacht für seine sieben Kinder. Es wäre besser gewesen, wenn er, anstatt auf die Schalen und Posaunen, mehr auf seine Knaben und Mädchen geachtet hätte.

Ich habe Leute gekannt, die sich in das Studium des Propheten Daniel vertieft hatten und besonders gut über Hesekiel unterrichtet waren, aber 2. Mose 20 vergessen hatten und keine sehr klaren Ansichten über das 8. Kapitel im Römerbrief hatten. Ich tadle nicht, dass sie Daniel und Hesekiel studierten, doch wünschte ich, sie wären eifriger für die Bekehrung der Sünder in ihrer Nachbarschaft und sorgsamer in der Unterstützung armer Heiliger gewesen. Es ist nützlich, über die zehn Zehen des Gesichtes Nebukadnezars nachzudenken. Aber ich habe kein Verständnis dafür, wenn man solchen Studien gestattet, die praktische Gottseligkeit in den alltäglichen Dingen zu ersticken. Ich wünschte, dass ihr alle Geheimnisse verstündet; aber vergesst nicht, dass unsere Hauptaufgabe ist zu rufen: "Siehe, das Lamm Gottes!" Erforscht alle zukünftigen Dinge, aber achtet zuerst darauf, dass eure Kinder zu dem Heiland gebracht werden und dass ihr Mitarbeiter Gottes in dem Aufbau seiner Gemeinde seid. Die Fülle von Elend und Unwissenheit, die uns von allen Seiten umgibt, verlangt unsere ganze Kraft. Und wenn ihr diesem Ruf nicht entsprecht, so werde ich, obwohl ich nicht ein Mann in weißem Kleid bin, euch sagen: "Ihr Männer der Christenheit, warum steht ihr und seht in Geheimnisse hinein, wenn so viel für den Herrn Jesus zu tun ist?" Seid nicht neugierig, sondern gehorsam!


Autor: Samuel Keller (* 15.03.1856; † 14.11.1924) deutscher protestantischer Theologe und Schriftsteller

"Und als sie ihm nachsahen, gen Himmel fahrend ..."

Das Nachsehen hat keinen Zweck, wenn einer sich unsichtbar machen will! Eine blosse sentimentale Himmelssehnsucht ist gar nicht nach Christi Sinn. Im Gegenteil: Er will mit starkem, entschiedenem Zug zuerst seine Leute von der falschen Gebundenheit an die Erdensachen losmachen, und dann führt er sie wieder zurück und weist ihnen diese Erde an als Arbeitsfeld: Handelt, bis ich wiederkomme! Das blosse Himmeln mancher Christen schafft die Erde nicht um. Wenn wir wirklich himmlisch gesinnt sind, dann soll sich das nicht zeigen in mancherlei Absagen an Erdenlust, sondern in der Kraft der Liebe, die Hand anlegt zur Eroberung dieser Welt für Jesus. Jesu Reich war nicht von dieser Welt; aber für wen war es denn bestimmt, als für diese Welt? Darum treibt der rechte himmlische Sinn die Jesusleute in innerer und äußerer Mission, in sozialer Arbeit und Liebesübung vorwärts, immer mehr Gebiete dieser Welt für Jesus zu erobern. Kein Stück Erdenland, wo nicht seine Fahne weht - kein Gebiet, wo man nicht seine Gedanken aussät - kein Erdendunkel, in das nicht sein Licht fällt! Je himmlischer wir in Wirklichkeit sind, desto treuer müssen wir auf Erden sein, bis dass alle Reiche dieser Welt unseres Gottes und seines Christus werden.

Führe uns an zum Kampf, Herr Jesus! Öffne uns die Breiten der Erde und die Tiefen des Elends und die Höhen deiner Erbarmung, dass wir rechte Eroberer werden und mithelfen, dir alles zu Fuß zu legen. Amen.


Autor: Carl Olof Rosenius (* 03.02.1816; † 24.02.1868) schwedischer Laienprediger und Initiator einer neuevangelischen schwedischen Erweckungsbewegung

"Und als sie ihm nachsahen, gen Himmel fahrend ..."

Das Nachsehen hat keinen Zweck, wenn einer sich unsichtbar machen will! Eine blosse sentimentale Himmelssehnsucht ist gar nicht nach Christi Sinn. Im Gegenteil. Er will mit starkem, entschiedenem Zuge zuerst seine Leute von der falschen Gebundenheit an die Erdensachen losmachen, und dann führt er sie wieder zurück und weist ihnen diese Erde an als Arbeitsfeld: Handelt, bis dass ich wiederkomme! Das blosse Himmeln mancher Christen schafft die Erde nicht um. Wenn wir wirklich himmlisch gesinnt sind, dann soll sich das nicht zeigen in mancherlei Absagen an Erdenlust, sondern in der Kraft der Liebe, die Hand anlegt zur Eroberung dieser Welt für Jesus. Jesu Reich war nicht von dieser Welt; aber für wen war es denn bestimmt, als für diese Welt? Darum treibt der rechte himmlische Sinn die Jesusleute in innerer und äußerer Mission, in sozialer Arbeit und Liebesübung vorwärts, immer mehr Gebiete dieser Welt für Jesus zu erobern. Kein Stück Erdenland, wo nicht seine Fahne weht - kein Gebiet, wo man nicht seine Gedanken aussät - kein Erdendunkel, in das nicht sein Licht fällt! Je himmlischer wir in Wirklichkeit sind, desto treuer müssen wir auf Erden sein, bis dass alle Reiche dieser Welt unseres Gottes und seines Christus werden.

Führe uns an zum Kampf, Herr Jesu! Öffne uns die Breiten der Erde und die Tiefen des Elends und die Höhen deiner Erbarmung, dass wir rechte Eroberer werden und mithelfen, dir alles zu Fuß zu legen. Amen.


Autor: Adolf Schlatter (* 16.08.1852; † 19.05.1938) schweizer evangelischer Theologe und Professor fürs Neues Testament
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Jedesmal, wenn Jesus sich von den Jüngern trennte, empfanden sie, wie fest und völlig sie mit ihm verbunden waren. So war es schon in der Zeit gewesen, als sie mit ihm wanderten. War er nicht bei ihnen, dann sank ihnen der Mut, so dass sie sich ohnmächtig fühlten. So war es in den Stunden vor der Kreuzigung Jesu. Wenn ich dich nur begleiten dürfte, sagte Petrus, wenn uns nur keine Trennung von dir beschieden wäre. Darum liefen sie, als Jesus tot war, zu seinem Grab, zuerst mit ihren Salben, dann zum leeren Grab und schauten mit verlangenden Blicken nach der Stelle, auf die der Leib Jesu hingelegt worden war. So war es wieder, als Jesus nach der letzten Begegnung in der Osterzeit von ihnen schied. Nun brachten sie ihre Blicke nicht vom Himmel weg, sondern schauten hinauf, als müssten ihre Blicke ihn auch jetzt noch erreichen. Wie die Jünger die Trennung von Jesus immer als Pein empfanden, so war auch Jesus immer bemüht, auch bei der Trennung sie seiner Gemeinschaft mit ihnen gewiss zu machen. Er hat ihnen immer wieder gezeigt, dass nichts ihn von ihnen trennte. Schickte er seine Jünger in stürmischer Nacht von sich weg hinüber über den See, so kam er zu ihnen, damit sie es mit Augen sehen, dass er sie nicht verlässt. Als er, um an das Kreuz zu gehen, von ihnen Abschied nahm, sagte er ihnen so kräftig, als er konnte: Ihr bleibt mit mir verbunden wie die Rebe am Weinstock hängt, und als sein Tod sie getrennt hatte, zeigte er sich ihnen in der Neuheit seines Lebens eben dazu, damit sie wüssten, er bleibe ihr Herr und sie seien die Seinen. Nun hat auch die letzte Begegnung Jesu mit seinen Jüngern denselben Ausgang. Auch sie endet mit der Verheißung: er hat sich nicht für immer von ihnen getrennt; ihr habt ihn nicht zum letzten Mal gesehen; er bleibt euer Herr und kommt wieder zu euch. Durch diese Vorgänge wird völlig klar, was Jesus den Jüngern als ihren Besitz beschrieb, mit dem ihnen das Heil und Leben gegeben sei. Er besteht einzig und allein darin, dass sie ihm gehören und mit ihm verbunden sind. Auch jetzt, da sie ihm nach empor zum Himmel schauen, kann und darf sie kein anderes Verlangen bewegen. Sie haben nicht zu fragen, wo er nun sei, wie nun die Herrlichkeit Gottes an ihm erscheine, wie ihn nun die Himmlischen umringen und ihm dienen. Nach solchen Offenbarungen fragten die Jünger nicht und konnten sie nicht fragen, weil sie Jesus gehorsam waren. Nur eine Frage lebte in ihnen, nur die: hat er sich von uns getrennt oder bleibt er unser Herr? Wir sind für immer die Seinen, das war die Gewissheit, mit der die Ostergeschichte für die Jünger schloss. Sie gab ihnen die große Hoffnung; wir werden ihn wiedersehen.

Jetzt glauben wir, ohne zu sehen. Das ist die große Gabe Deiner Gnade. Aber auch das, Herr Jesus, ist dein herrliches Geschenk, dass über unserem gegenwärtigen Leben Deine Verheißung steht, dass wir Dich sehen werden. Sie ist der Stern, dessen Strahl aus dem Dunkel der Zukunft kommt. Geselle auch mich durch Deine Gnade zu der auf Dich hoffende Schar. Amen.