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Predigten zu Apostelgeschichte 1,11

"welche auch sprachen: Männer von Galiläa, was stehet ihr und sehet hinauf gen Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird also kommen, wie ihr ihn habt hingehen sehen in den Himmel."

Autor: Samuel Keller (* 15.03.1856; † 14.11.1924) deutscher protestantischer Theologe und Schriftsteller

"... Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr hier und seht gen Himmel?"

Das sieht doch so fromm aus - wie zum Malen, und ist auch oft gemalt worden! - weshalb dann der Vorwurf: Was steht ihr und seht gen Himmel? Damit ist nichts gewonnen! Die schönste Himmelssehnsucht ist ein unfruchtbares Gefühl, wenn sie uns nicht zur Arbeit treibt, den Himmel auf die Erde zu verpflanzen, dem Himmel Erdenwege zu bauen. - "Handelt, bis ich wiederkomme!" hat der Herr gesagt. Der Landmann pflügt und sät, aber das Wachstum und Gedeihen muss der Herr vom Himmel geben. Nun wartet man vom Himmel her auf solche Arbeit der Christenheit. Was ist da in vielen Gebieten nicht schon alles geschehen an vorbereitender Pflege - was fehlt auf anderen Gebieten nicht noch alles an Brücken- und Wegebau! In den äußeren Nöten den einen, in seelischen Verirrungen den andern, in Handel und Wandel, in Kunst und Wissenschaft, in Gemeinde und Haus, in Fürsorge für Arme und Kinder - überall müssen unsere Vorbereitungen geschehen. Das können aber nur die Jesusleute, die innerlich ganz felsenfest überzeugt sind von seinem Wiederkommen und seiner Herrschaft und dem letzten seligen Friedensreich auf der neuen verklärten Erde. Wer jetzt mitarbeitet, der soll sich dort mitfreuen dürfen im Licht des Siegesfestes.

Hier sind wir, Herr Jesus, bereite uns, sende uns, brauche uns, wie es vor dir recht scheint. Wir möchten deinen Willen erkennen und tun, damit dein Reich bald kommen kann in Herrlichkeit. Amen.


Autor: Martin Luther (* 10.11.1483; † 18.02.1546) theologischer Urheber der Reformation
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Der da kommen wird

Darum sollen auch alle, die an Christus glauben und der Kindschaft und der Herrlichkeit sicher sind, zusammen mit der ganzen Schöpfung seufzen und rufen, dass Gott, der Herr, eilen möge, damit der selige Tag bald anbreche, denn dann werden alle unsere Hoffnungen erfüllt werden. Darum hat er auch gesagt, wir sollten im Vaterunser bitten, dass sein Reich komme. Denn unser Glaube soll nicht dazu dienen, dass wir Geld und Gut in diesem Leben erlangen, sondern dass wir zu einem anderen, neuen Leben kommen sollen. So beten wir: »Hilf, lieber Herr, dass der selige Tag Deiner herrlichen Ankunft bald komme, dass wir von der argen Welt, die des Teufels Reich ist, erlöst werden und ebenso von der furchtbaren Plage befreit werden, die wir auswendig und inwendig – sowohl von bösen Leuten als auch vom eigenen Gewissen – erleiden müssen. Zerbrich doch den sterblichen Leib, damit wir einen neuen bekommen, der nicht voller Sünde und zu allem Bösen geneigt ist, der nie mehr krank wird und Verfolgung leiden und sterben muss, sondern der von allem leiblichen und geistlichen Unglück erlöst ist, ähnlich Deinem verklärten Leib, lieber Herr Jesus Christus, und wir endlich zu unserer herrlichen Erlösung kommen mögen. Amen.«


Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Dieser Jesus, der von euch ist aufgenommen gen Himmel, wird kommen, wie ihr ihn gesehen habt gen Himmel fahren."

Mit dieser Botschaft grüssten jene "zwei Männer in weißen Kleidern" die kleine Jüngergruppe, die am Tag der Himmelfahrt dem scheidenden Meister nachsah. Dieser Jesus wird wiederkommen.

Dieser Jesus s ist es, den wir im Geiste als Kindlein in der Krippe liegen sehen, wiewohl sein Ausgang von Anfang und von Ewigkeit gewesen ist (Micha 5, 1). Dieser Jesus s ging in Armut und Niedrigkeit einher, wohltuend, heilend, lehrend, segnend, von etlichen als Herr erkannt, von vielen gering geachtet und gehasst. Dieser Jesus s hat in heißem Kampfe auf dem Angesicht gelegen in Gethsemane, hat auf Golgatha den Fluch auf sich genommen und von uns abgewandt, hat überwunden mit dem Todesschrei: Es ist vollbracht! Dieser Jesus s ist siegreich auferstanden, hat sich den Seinen im Verklärungsleib gezeigt und ist vor ihren Augen aufgefahren in die Herrlichkeit.

Dieser Jesus s ist durch seinen Geist allzeit in unserer Mitte. Er offenbart sich in seinem Wort, in seinem Mahl, im stillen Gebetskämmerlein, in seiner gläubigen Gemeinde. Er vergibt, heilt, tröstet, stärkt. - O lerne ihn jetzt recht kennen, damit du ihn auch erkennst, wenn er wiederkommt, und es dann freudig bezeugen könnest: Dieser Jesus ist mein!

O Herr Jesu, lehre mich Dich recht erkennen in Deiner ganzen Lieblichkeit und Heiligkeit. Erkenne Du auch mich als Dein unwürdiges, aber seliges Eigentum!


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Alle religiöse Diskussion führt nur in Verwirrung statt in Klärung, wenn wir nicht deutlich unterscheiden zwischen Religion und Evangelium. „Religion", das ist etwas ganz und gar Menschliches: hohe Gefühle, fromme Gedanken, Gottsuchen. „Evangelium" aber ist das Zeugnis von den großen Taten Gottes, die Er in Jesus getan hat zu unserer Errettung.

Das ist die erste große Tat Gottes, dass Gottes Sohn Mensch wurde. „Er schämt sich nicht, uns Brüder zu heißen." – Dieser Sohn Gottes nahm unsere Schuld auf sich und starb an unserer Statt. Das ist die zweite Tat Gottes. – Gott hat Jesus auferweckt von den Toten. Das ist die dritte Tat Gottes. – Und Er hat Jesus erhöht zu Seiner Rechten. Das ist die vierte Tat. – Und dieser Jesus sammelt sich durch den Heiligen Geist aus der gefallenen Welt eine Gemeinde. Das ist die fünfte Tat Gottes.

Aber die letzte Tat steht noch aus: dass dieser Jesus, der als Schöpfer und Erlöser der Herr ist, die Macht ergreift.

Oder meinen wir, Gott fange etwas an und sei zu schwach, es zu vollenden? Ein paar Kinder wollten einmal „Hausputz" spielen. Sie räumten ein Zimmer aus und fingen an zu schrubben. Aber mitten drin ging ihnen die Kraft aus. Und die Mutter konnte sehen, wie sie fertig wurde. Halten wir Gott für so ein Kind? O nein! Er hat's in Jesus angefangen und wird's auch vollenden. Amen.

Wir warten dein, du kommst gewiss, Die Zeit ist bald vergangen; Wir freuen uns schon über dies Mit kindlichem Verlangen. Was wird geschehn, wenn wir dich sehn, Wenn du uns heim wirst bringen, Wenn wir dir ewig singen!


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Viele Leute meinen, es gäbe gar nichts Starreres und Toteres als das Christentum. Das Gegenteil ist wahr! Das Evangelium ist nicht etwas Statisches, Starres, Endgültiges! Nein, es ist Dynamik, Bewegung, Leben. Davon spricht die Zeit, in der wir jetzt stehen: Die Adventszeit. Advent — das heißt Ankunft. Diese Zeit predigt uns: Jesus ist beständig im Kommen.

Ich stand einmal am Nordseestrand und sah zu, wie da unablässig die Wogen auf den Strand zurollen. Es ist ein beständiges Kommen. So ist es mit Jesus. Immer neu kommt Er auf die Welt zu. Zuerst kam Er im Fleisch. Da wurde Er ein Kindlein und lag in der Krippe.

Heute kommt Er im Geist zu uns. Da heißt es: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auf tun, zu dem werde ich eingehen." Möchten wir doch Sein Kommen und Klopfen nicht überhören! Das dritte Kommen aber steht uns und der Welt noch bevor. Da wird Er wiederkommen in Herrlichkeit. Da wird der Schleier, der Ihn unsern Augen verhüllt, zerreißen. Da werden Ihn sehen alle Geschlechter auf Erden. Advent — das heißt: Jesus kam, kommt und wird kommen. Jesus führt beständig den Angriff auf die Welt. Die Welt mag tun, was sie will: Er ist im Kommen. Was werden wir tun? Amen.