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Predigten zu Epheser 5,20

"danksagend allezeit für alles dem Gott und Vater im Namen unseres Herrn Jesus Christus,"

Autor: Carl Eichhorn (* 11.07.1810; † 08.02.1890) deutscher lutherischer Pastor
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Allzeitiger und allseitiger Dank

"Saget Dank allezeit für alles Gott und dem Vater in dem Namen unseres Herrn Jesu Christi!"

Das Dankgebet ist das Kennzeichen der Kinder Gottes. Anspruchsvolle Leute entschließen sich schwer zum Danken. Sie nehmen das Gute hin als selbstverständlich und sind unzufrieden, sooft etwas ihren Wünschen und Gedanken nicht entspricht. Das Bittgebet ist etwas Allgemeines. In der Not kommen auch solche zu Gott gelaufen, die sonst nicht viel von ihm wissen wollen. Sie gleichen jenen neun Aussätzigen, die zu Jesu um Erbarmen schrien; jedoch zum Danken fanden sie sich nicht bei ihm ein. Vergiss nicht, was der Herr dir Gutes getan hat! Wir vergessen nicht unsere eigenen Guttaten und die Übeltaten, die uns zugefügt wurden, aber wir vergessen leicht die Beleidigungen, die wir Gott zugefügt haben, und die Wohltaten, die er uns trotzdem erweist.

Dank ist das einzige, womit wir Gott wirklich erfreuen können, der einzige Gewinn, den er von uns hat. Wir sind ja nur die Nehmenden, wir können Gott nur durch Dank erfreuen und ehren. - Der Dank ist zugleich der Weg zu neuen Gnadenerfahrungen unseres Gottes. "Wer Dank opfert, der preiset mich, und das ist der Weg, dass ich ihm zeige mein Heil." Im Dank und Lob Gottes liegt eine wunderbare Kraft (Vergl. 2. Chronik 20, 21 - 26). Auch wir dürfen die Erfahrung machen, dass finstere und böse Gedanken weichen, wenn wir anfangen zu loben und zu danken. Wir kommen weiter mit Danken als mit Klagen. Auf dem Weg des Undanks verarmen wir, im Danken werden wir immer reicher. - "Danket allezeit für alles!", ein großes Wort!

Wir leben in schweren Zeiten. Aber auch die Widerwärtigkeiten und Lasten sollen Gegenstand des Dankes werden. Nur durch Jesus Christus ist es möglich, Gott allezeit das Lobopfer zu bringen (Hebr. 18, 15). Wir gewinnen erst durch den Herrn Jesus den rechten Tiefblick und erkennen den Segen der Trübsalszeiten. Sie treiben uns tiefer hinein in die Gemeinschaft des Vaters und des Sohnes. Das Feuer der Liebe zu Gott wird durch Stürme mächtiger angefacht. Dagegen wird in guten Tagen der Dank leicht erstickt. Im Augenblick der Not will der Dank oft im Halse steckenbleiben, aber hinterher erkennen wir die gute Frucht, die wir gerade durch schmerzliche Erfahrungen gewinnen. Jedenfalls werden wir in der Ewigkeit am meisten für die Leidenszeiten in unserem Leben danken.

Dank und Anbetung ist ein himmlisches Geschäft; in der Hölle erschallt ein Heulen, in dem ohnmächtige Wut sich kundgibt. Hier in diesem Leben wollen wir uns fleißig üben im Danken, damit wir in der Ewigkeit mit vollen und reinen Akkorden miteinstimmen können in das Lob Gottes. Wenn ein Druck sich auf die Seele legen will und Schatten sich auszubreiten drohen, dann ist es Zeit, dass wir mit dem Psalmisten sprechen: "Wache auf, Psalter und Harfe!" Sind wir nicht augenblicklich zum Danken gestimmt, so lasst uns in den Reichtum der Gottesliebe uns versenken, bis wir aus tiefster Seele danken können!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Ein dankbares Herz wird niemals zynisch sein

Ich möchte sehr herzlich die Pflege einer dankbaren Haltung anempfehlen, weil sie eine erfolgreiche Kur gegen das zynische, ätzende Fehlersuchen unter Christen ist. Dankbarkeit hat große Heilkraft. Ein Herz, das stets von Dankbarkeit überfließt, ist vor den Angriffen des Nachtragens und des Grimms sicher, unter denen so viele Fromme leiden. Ein dankbares Herz kann nicht zynisch sein!

Denkt bitte nicht, ich wolle euch irgendeine »angewandte Psychologie« anempfehlen, die in liberalen Kreisen sehr beliebt ist. Wir, die wir durch das Wunder der Wiedergeburt Gott kennengelernt haben, wissen, dass es genug biblische Begründungen für die Pflege der Dankbarkeit als Mittel gegen den Trübsinn gibt. Und die Erfahrung zeigt, dass es funktioniert! Niemals sollten wir einen Segen für selbstverständlich ansehen, sondern alles als Gabe des Vaters der Lichter betrachten. Wir sollten alles, eins nach dem anderen, wofür wir Gott und unseren Mitmenschen danken müssen, auf eine Tafel schreiben.

Persönlich habe ich große Hilfe aus der Praxis gewonnen, mit Gott über die vielen empfangenen Freundlichkeiten zu sprechen. Dabei fange ich an, Ihm zu danken, dass Er schon vor Grundlegung der Welt an mich gedacht hat; dass Er Seinen Sohn für mich hingab, als ich noch ein Sünder war; dass Er mir die Bibel und Seinen Heiligen Geist schenkte, der uns das Verständnis darüber öffnet. Ich danke Ihm für meine Eltern, meine Lehrer, für die Staatsmänner und alle, die meinem Land helfen. Für all das und noch vieles mehr danke ich Gott – und so halte ich Ihn in Erinnerung, wie Er sich meiner erinnert!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Lasst uns dankbar sein

Gottes Dienern gegenüber dankbar zu sein heißt, Gott gegenüber dankbar zu sein; und wenn wir Seinen Leuten danken, so folgt bald darauf sehr real unser Dank gegenüber Gott.

Die Gemeinde Jesu wird zu jeder Zeit geistliche Leiter haben. Meiner Meinung nach machen wir in unserem Verhalten ihnen gegenüber zwei Fehler. Der eine Fehler ist es, dass wir ihnen nicht genug danken. Der andere Fehler ist es, dass wir ihnen wie Sklaven gehorchen. Das Erste ist eine Unterlassungssünde, und da es etwas ist, das wir nicht tun, wird es kaum so erkannt wie eine Sünde, die wir ganz offensichtlich begehen. Wir machen einen schwer wiegenden Fehler, wenn wir den Predigten oder den Büchern großer christlicher Leiter so anhängen, dass wir ihre Lehren annehmen, ohne sie zu prüfen. Wir sollten Menschen nur insoweit folgen, wie sie selbst dem Herrn folgen. Wir sollten dabei immer einen offenen, prüfenden Verstand haben, damit wir nicht blindlings einem Manne folgen, der nicht selbst tut, wovon er spricht.

Lernen wir von jedem heiligen Mann und seinem Dienst! Wir wollen dankbar sein für jeden von ihnen - und dann Jesus Christus folgen!


Autor: Adolf Schlatter (* 16.08.1852; † 19.05.1938) schweizer evangelischer Theologe und Professor fürs Neues Testament
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Sowie mein Blick Gottes Wirken zu erfassen vermag, bin ich zum Danken geführt. Seine Hand ist immer die gebende und alles, was er tut, macht seine Gnade offenbar. Darum bin ich nicht nur dann und wann, nicht nur bei besonders tief wirkenden Erlebnissen, zum Danken geführt, sondern empfange es durch alles, was mir begegnet. Es dürfte nur da ausbleiben, wo ich es nicht mehr mit Gott zu tun hätte. Was tritt aber in mein Erleben hinein, was mich nicht mit Gott zusammenbrächte? Satanisches? Alles satanische Wirken steht unter Gottes allmächtiger Regierung. Menschliches? Alle unsere menschliche Regsamkeit ist von Gottes Wirken umfaßt. Natürliches? Alles, was die Natur aus mir macht, kommt von Gottes Ordnung her. Wenn mir aber alles die Erinnerung an Gott gewährt, dann beruft mich auch alles zum Danken. Wenn es uns gegeben wird, an der Natur den Glanz Gottes zu sehen, der auf ihr liegt, so daß aus jeder Berührung mit der Natur eine Begegnung mit Gott wird, wie atmet dann die Seele auf und beginnt zu jubeln und bekommt in Lust und Leid den Antrieb zum beständigen Dank. Wenn es uns geschenkt wird, in den anderen die zu sehen, die Gott neben uns stellt, mit denen er uns verbunden hat, dann wird es ein köstliches Ding, in der Gemeinschaft mit den anderen zu stehen. Und wenn es uns vollends gewährt ist, in Jesus den Vater zu erkennen, wie soll nun noch der Dank ausbleiben? Nun dürfen wir dem Vater im Namen Jesu danken, weil uns mit diesem Namen gesagt ist, was uns in Gottes Gnade stellt und in unser ganzes Erleben Gottes Segen legt.

Nichts, heiliger Gott, finde ich in mir selbst, auch nicht das Danken. Ich suche es bei deiner Barmherzigkeit und empfange es von deiner Freundlichkeit. Vieles tut weh, was uns in diesem Stand des Lebens von dir zugemessen wird, und wenn wir inwendig verwundet sind, wird uns das Danken schwer und kommt nur kümmerlich zustande. Aber wir werden es alle noch lernen, wir alle, die dein Reich umfaßt, dir Dank zu sagen für alles und ohne Unterlaß. Amen.