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Predigten zu Galater 5,13

"Denn ihr seid zur Freiheit berufen worden, Brüder; allein gebrauchet nicht die Freiheit zu einem Anlaß für das Fleisch, sondern durch die Liebe dienet einander."

Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Durch die Liebe diene einer dem anderen."

Gesetzlichkeit führt notwendigerweise zu Stolz. Wenn ich aus dem Gesetz lebe, muss ich meine Willenskraft anstrengen, oft gegen meine Neigungen. Solche Anstrengung bringt mich zwangsläufig dahin, diejenigen zu verachten, die sich nicht so bemühen wie ich, oder sich zwar bemühen, aber trotzdem versagen. Im Bewusstsein meiner eigenen Bemühung fühle ich mich über sie erhaben und werde in ihrer Gegenwart sauer, und, obwohl ich mir das nicht anmerken lasse, habe ich mich bald so sehr von ihnen distanziert, dass ich sogar nicht mehr mit ihnen beten kann, weil ich finde, sie seien im Vergleich zu mir zu ungeistlich. Dahin kommt man, wenn man aus dem Gesetz lebt. Aber Gott ist zu groß, um aus seinen Heiligen Schablonen zu machen. Die anderen sollen nicht mir, sondern seinem Tod gleich werden. Und das ist richtig. Denn Sauersein ist bei Äpfeln kein Zeichen von Reife! Reife Äpfel sind süss. Wenn Gott tatsächlich in mir etwas wirkt, dann fällt es mir auch nicht schwer, mit anderen Heiligen zusammenzugehen, deren Lebensweg anders als meiner ist.


Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Denn ihr seid zur Freiheit berufen worden, Bruder; allein gebrauchet nicht die Freiheit zu einem Anlass für das Fleisch, sondern durch die Liebe dienet einander."

Die Freiheit des Gotteskindes ist eines seiner unschätzbaren Besitztümer. Freigemacht durch den Sohn, ist es wirklich frei. Aber wir sind zu verantwortlicher Freiheit berufen, nicht zu Zügellosigkeit.

Kinder wollen frei sein von den zu Hause auferlegten Beschränkungen. Junge Menschen wollen frei sein von der Disziplin des Lernens und Studierens. Erwachsene wollen frei sein von ihrem ehelichen Treuegelöbnis. Wieder andere wehren sich dagegen, durch regelmässige Arbeit eingeschränkt zu werden. Aber dies sind nicht die Freiheiten, zu denen wir berufen sind.

Den Sternen steht es nicht frei, ihre Bahnen zu verlassen und durchs Weltall zu vagabundieren. Einem Zug steht es nicht frei, die Schienen zu verlassen und sich durch die Landschaft zu schlängeln. Einem Flugzeug steht es nicht frei, seinen festgesetzten Kurs zu verlassen; seine Sicherheit hängt davon ab, dass der Pilot den Vorschriften gehorcht.

Jowett (John Henry, 1864-1923, englischer, eine Zeitlang in New York wirkender, Prediger) sagt dazu: "Es gibt keinen Bereich, wo der Gesetzlose der Freie wäre. In welche Richtung wir auch gehen - wir müssen Gebundenheit akzeptieren, wenn wir Freiheit entdecken wollen. Ein Musiker muss sich den Gesetzen der Harmonie beugen, wenn er in seiner lieblichen Welt wirklichen Jubel hervorbringen möchte. Ein Architekt muss sich dem Gesetz der Schwerkraft unterwerfen, sonst geht aus seinen Bemühungen kein Haus hervor, sondern ein Schutthaufen. Und welche Freiheit geniesst ein Mensch, der beständig die Gesetze der Gesundheit herausfordert? In allen diesen Bereichen bedeutet Gesetzesübertretung Verkrüppelung, Unterwerfung aber Freiheit."

Es ist wahr, dass der Gläubige frei ist vom Gesetz (Römer 7,3). Aber das heißt nicht, dass er gesetzlos ist. Er ist jetzt gesetzmässig mit Christus verankert, verbunden mit den Seilen der Liebe, und verpflichtet, den zahlreichen Geboten zu gehorchen, die wir im Neuen Testament finden.

Der Gläubige ist frei von der Sklavenherrschaft der Sünde (Römer 6,7.18.22), um aber andererseits Sklave Gottes und Sklave der Gerechtigkeit zu sein.

Der Gläubige ist frei von allen Menschen (1. Korinther 9,19), um andererseits Knecht aller Menschen zu sein, um möglichst viele zu gewinnen. Aber er ist nicht frei, seine Freiheit zum Deckmantel der Bosheit zu gebrauchen (1. Petrus 2,16). Er ist nicht frei, die Lüste des Fleisches zu befriedigen (Galater 5,13). Er ist nicht frei, einem anderen zum Anstoss oder zum Fallstrick zu werden (1. Korinther 8,9). Er ist nicht frei, auf den Namen des Herrn Jesus Unehre zu bringen (Römer 2,23.24). Er ist nicht frei, die Welt zu lieben (1. Johannes 2,15-17). Er ist nicht frei, den in ihm wohnenden Heiligen Geist zu betrüben (1. Korinther 6,19).

Der Mensch findet nicht Erfüllung und Frieden, indem er seinen eigenen Glücksvorstellungen nachjagt. Er findet sie nur, wenn er das Joch Christi auf sich nimmt und von Ihm zu lernen beginnt. "Sein Dienst ist vollkommene Freiheit."


Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"... durch die Liebe dienet einander."

Jemand hat gesagt: "Selbstsucht hält sich für groß und lässt sich bedienen. Liebe dient und ist groß."

Ein bekannter christlicher Sänger gab einem Tischnachbarn im Restaurant Zeugnis und hatte die Freude, ihn zum Herrn führen zu dürfen. In den folgenden Wochen unterwies er diesen Neubekehrten in Wachstum und Jüngerschaft. Dann wurde Fred, der junge Gläubige, von unheilbarem Krebs heimgesucht und in ein Pflegehospital gebracht, wo die Betreuung leider völlig unzureichend war. Der Sänger, - eine Berühmtheit im Radio -, besuchte ihn treu, wechselte die Bettwäsche, badete und fütterte seinen "Timotheus" , und tat viele andere Dinge, die eigentlich Aufgabe des Personals gewesen wären. In der Nacht, als Fred starb, hielt ihn der berühmte Sänger im Arm und flüsterte ihm tröstende Bibelverse ins Ohr. "... durch die Liebe dienet einander."

Einer der ranghöchsten Dozenten in einer Bibelschule fand oft den Waschraum der Männer nach der Morgentoilette ziemlich überschwemmt vor. Er putzte dann geduldig die Armaturen und kniete sich nieder, um den Fußboden trockenzuwischen. Seine besten Lektionen gab er nicht ausschließlich im Klassenzimmer. Die Studenten wurden durch das Beispiel ihres respektierten Lehrers, der hinter ihnen aufwischte, gedemütigt und angespornt. "... durch die Liebe dienet einander."

An der gleichen Bibelschule hatte ein Mitglied der Basketball-Mannschaft das Herz eines wahren Dieners. Nach dem Spiel, wenn alle davonrannten, um als erste unter die Duschen zu kommen, blieb er in der Turnhalle und kümmerte sich darum, dass sie für den nächsten Tag ordentlich aufgeräumt war. Er fand in der Selbstsucht anderer eine Gelegenheit, sich neu mit dem Herrn als dem Diener aller zu identifizieren. "...durch die Liebe dienet einander."

Eine gläubige Frau aus einem ländlichen Gebiet in der Türkei wurde nach London gebracht, um eine Niere für ihren kranken Sohn zu spenden. Sie glaubte, dass das Spenden der Niere ihr Leben kosten würde. Als der englische Arzt sie fragte, ob sie auch wirklich bereit sei, eine Niere für ihren Sohn zu opfern, antwortete sie: "Ich bin auch bereit, zwei Nieren zu opfern."... durch die Liebe dienet einander."

In einer hauptsächlich von Selbstsucht beherrschten Welt ist der Pfad selbstlosen, aufopfernden Dienstes nicht gerade überfüllt. Jeden Tag bieten sich neue Möglichkeiten für unzählige kleine und große Taten wahren Dienstes.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Zuschauer-Christen

Das haben wir schon oft gehört: »Ich bin ein wiedergeborener Christ, und ich bin froh, dass meine Sünden vergeben sind. Ich gehe am Sonntag in meine Gemeinde, weil ich Gemeinschaft mag.« Wir fragen: »Begibst du dich nicht auf den Weg des geistlichen Segens?« Die Antwort lautet: »Nein, ich bin gerettet, und mehr brauche ich nicht!«

Wir fragen: »Hast du schon einmal deiner Gemeinde angeboten, dass du Zeugnis gibst, öffentlich betest, andere stärkst, anderen zur Seite stehst, dass du dich am Leben deiner Gemeinde beteiligst?«

Die Antwort lautet: »Nein. Meine Gemeinde kommt wohl auch ohne meine Hilfe ganz gut aus!« Liebe Leser, diese »Ohne-mich« -Einstellung im Glauben ist eine merkwürdige Parodie dessen, was die Bibel unter »Christentum« versteht. Männer und Frauen, die sagen, sie seien Gläubige, halten sich heraus. Haben wir das von den großen Sportereignissen gelernt, wo die große Mehrheit aus Zuschauern besteht? Sie kommen nur und setzen sich hin! Wenn wahres geistliches Leben in uns ist, wird Gott uns mit einer Gabe ausrüsten und mit der Demut, etwas für Ihn zu tun!