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Predigten zu Hohelied 5,1

"Ich bin in meinen Garten gekommen, meine Schwester, meine Braut, habe meine Myrrhe gepflückt samt meinem Balsam, habe meine Wabe gegessen samt meinem Honig, meinen Wein getrunken samt meiner Milch. Esset, Freunde; trinket und berauschet euch, Geliebte!"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Ich komme, meine Schwester, liebe Braut, in meinen Garten."

Des Gläubigen Herz ist der Garten Christi. Er hat diesen Garten erkauft mit seinem teuren Blut, und Er zieht darin ein und spricht ihn an als sein Eigentum. Ein Garten ist ein verschlossener Raum. Er ist kein offenes freies Land; auch ist er keine Wüste; er ist mit einer Mauer umgeben oder durch Hecken ringsum geschützt. Wie gern sehen wir doch die schützende Trennungsmauer zwischen der Gemeinde der Heiligen und der Welt erhöht. In einem Herzen, das noch fragen kann, wie weit es sich dieser Welt gleichstellen dürfe, ist der mächtige Strom der Gnade schon zu einem spärlichen Bächlein zusammengeschrumpft. Ein Garten ist eine Stätte und Heimat der Schönheit; das unbebaute, rauhe Land steht weit hinter ihm zurück. Der wahre Christ muss danach trachten, in seinem Wandel den rechtschaffensten Tugendmenschen zu übertreffen, weil der Garten Christi die herrlichsten Blumen in der Welt hervorbringen sollte. Und selbst das Herrlichste ist da noch immer armselig im Vergleich mit dem, was Christus verdient. So wollen wir Ihm denn keine Schande machen mit verwelkenden und schädlichen Pflanzen. Die seltensten, reichsten, köstlichsten Lilien und Rosen sollten an dem Ort blühen, den der Herr Jesus sein eigen nennt. Der Garten ist eine Stätte fruchtbaren Wachstums. Die Heiligen sollen nicht unentwickelte Pflänzlinge bleiben; sie sollen Blätter und Blüten und Knospen treiben. Wir müssen wachsen in der Gnade und in der Erkenntnis unsers Herrn und Heilandes Jesu Christi. Wo Jesus der Gärtner und der Heilige Geist der Tau von oben ist, da sollte ein schnelles Wachstum stattfinden. Ein Garten ist auch eine Stätte lieblicher Einsamkeit. So begehrt der Herr Jesus, dass wir unsre Seelen bewahren als einen Ort, an dem Er sich offenbaren kann, wie Er sich der Welt nicht offenbart. Ach, dass doch die Christen mehr in der Stille lebten, und ihre Herzen besser bewahrten für ihren Herrn und Heiland! Wir schaffen uns oft viele Sorge und Mühe, dem Herrn zu dienen, wie Martha, so dass wir nicht mehr Raum haben für seine Nähe, und nicht zu seinen Füßen sitzen, wie wir sollten. Der Herr giesse über uns aus den lieblichen Regen seiner Gnade, um unsern Garten diesen Abend zu bewässern!