10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu Hosea 14,9

"Wer weise ist, der wird dieses verstehen; wer verständig ist, der wird es erkennen. Denn die Wege des HERRN sind gerade, und die Gerechten werden darauf wandeln; die Abtrünnigen aber werden darauf fallen."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"An mir soll man deine Frucht finden."

Unsre Frucht wird an unserm Gott gefunden, nach der Verbindung, in der wir mit Ihm stehen. Die Frucht des Zweiges ist ganz abhängig von der Wurzel. Trennt die Verbindung zwischen beiden, so stirbt der Zweig ab, und es entsteht keine Frucht. Wir verdanken es nur unsrer Vereinigung mit Christo, dass wir Frucht bringen. Jede Weintraube ist zuerst in der Wurzel gewesen, ist durch den Stamm des Weinstockes hinaufgedrungen, durch die Saftgefäße der Rebe geflossen und hat sich zur sichtbaren Traube ausgebildet; zuerst aber war sie in der Wurzel. So ist jedes gute Werk zuerst in Christo, und kommt dann in uns als unsre Frucht zum Vorschein. O, lieber Christ, schätze doch diese köstliche Vereinigung mit Christo recht hoch; denn sie muss die Quelle aller Fruchtbarkeit sein, die du für dich je hoffen kannst. Wärest du nicht mit Christo vereinigt, so wärest du wahrlich ein verdorrter Zweig. Unsre Frucht kommt von Gott nach dem göttlichen Segen. Wenn die Tautropfen vom Himmel fallen, wenn die Wolke von oben herniederschaut und ihren flüssigen Reichtum herabträufelt, wenn das strahlende Sonnenlicht die Beeren der Traube schwellt, dann flüstert jede himmlische Gabe dem Baume zu und spricht: "An mir soll man deine Frucht finden." Die Frucht verdankt der Wurzel viel, - die ist zur Fruchtbarkeit unumgänglich notwendig - aber sie verdankt den Einflüssen, die von außen kommen, auch sehr viel. Wie vieles verdanken wir der Gnadenvorsehung Gottes, durch welche Er uns beständig mit Erquickung, Belehrung, Trost, Kraft und allen unsern Bedürfnissen versorgt. Dem allen haben wir unsre Tätigkeit und unsre Tugend zu verdanken. Unsre Frucht kommt auch von Gott, nach seiner weisen Arbeit an uns. Des Gärtners scharfes Messer befördert die Fruchtbarkeit des Baumes, es kerbt die Fruchtzweige ein und beseitigt die überflüssigen Triebe. So verhält sich's, lieber Christ, auch mit der Pflege, die der Herr dir angedeihen lässt. "Mein Vater ist ein Weingärtner. Einen jeglichen Reben an mir, der nicht Frucht bringt, wird Er wegnehmen, und einen jeglichen, der da Frucht bringt, wird Er reinigen, dass er mehr Frucht bringe." Weil denn Gott der Urheber aller unsrer geistlichen Gnadenfrüchte und Tugenden ist, so lasset uns Ihm alle Ehre geben für unsre Erlösung und Seligkeit.


Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Ephraim sagt: Was sollen mir weiter die Götzen?" Hosea 14,9

Ephraim, hattest du bisher viel mit Götzen zu tun? "Ja", sagt er mit Tränen in den Augen, "das hatte ich." Heuchler meinen weniger, als ihre Worte sagen, aber bei wahrhaft Bußfertigen ist es umgekehrt.

Vielleicht beten einige von euch auch irgendwelche Götzen an. Wir wollen in den Tempel eures Herzens gehen und sehen, ob wir dort einen falschen Gott entdecken können. Ich sehe da ein riesiges Götzenbild; es ist vergoldet und mit glänzenden Gewändern bekleidet. Seine Augen scheinen Edelsteine zu sein, und seine Stirn ist mit Saphiren geschmückt. Aber wenn man einen Blick in das Innere des hohlen Schaugepränges wirft, wird man darin alle Arten von Schmutz und Fäulnis finden, obwohl die Außenseite des Abgottes so geschickt geschmückt ist, dass man sich in ihn verlieben könnte. Sein Name ist Selbstgerechtigkeit.

Ich gedenke der Zeit, in der ich dieses Bild anzubeten pflegte, bis ich eines Morgens feststellte, dass meinem Abgott der Kopf abgeschlagen war, dass er seine Hände verloren hatte und vom Wurm zerfressen war. Mein Gott, den ich verehrt und dem ich vertraut hatte, zeigte sich nun als ein Haufen Dung und Dreck.

Leider gibt es viele, die eine solche Offenbarung nie erlebt haben. Ihr Götzenbild ist noch in einem vortrefflichen Zustand. Um Weihnachten gerät es ein wenig in Unordnung, und sie fühlen, dass sie sich nicht so betrugen, wie sie sollten, als die Flasche so frei herumging. Aber sie haben dann den Goldschmied herbeigerufen, das Götzenbild neu mit Gold zu überziehen. Gingen sie nicht am Weihnachtsmorgen in die Kirche und brachten alles wieder zurecht? Haben sie nicht besondere Gebete hergesagt und etwas mehr Almosen gegeben? Sie haben ihren Gott neu poliert, und er sieht wieder recht respektabel aus.

Erst wenn das Evangelium Jesu Christi in die Seele eindringt, beginnt dieser wundervolle Abgott sich zu beugen, und wie Dagon, der vor der Lade des Herrn zerbrochen wurde, wird die Selbstgerechtigkeit zertrümmert.

Oh, dass jeder Verehrer dieses Gottes dahin gebracht würde zu sagen: "Was sollen mir weiter die Götzen?"


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Das ist ein recht evangelischer Spruch, aus welchem die lieben Apostel tausend tröstliche Sprüche hergenommen haben, und womit sie die Gemeinde gelehrt und getröstet haben, wie es denn heißt: In ihm seid ihr vollkommen; und wiederum: Aus Gnaden seid ihr selig geworden durch den Glauben; und dasselbe nicht aus euch, Gottes Gabe ist es, nicht aus den Werken, auf dass sich nicht jemand rühme.

O, wem es um Gottes Gesetz geht, dass er mit diesem Gesetz in Übereinstimmung sei; wer da gerne möchte wirken die Werke, welche in Gott getan sind; wer da gerne möchte seine Werke voll erfunden wissen vor Gott, und es ist ihm davor bange, das Leben in eigener Hand dran zu geben, weil er meint, es sei das ewige: er mache sich an diesen köstlichen Spruch; und das umso mehr, je mehr er angefeindet wird vom Satanas und von der Welt, welche die christliche heißen will, und je mehr alles, was in ihm ist und ihn umgibt, darauf aus ist, um, nachdem er den Weg und alles verloren hat und er nun allein seine Gerechtigkeit und Stärke in dem Herrn gefunden hat, ihn zurückzuführen zu den unfruchtbaren Werken der Finsternis, zu Gesetzeswerken, zu einer Gerechtigkeit, welche nicht aus Gott auf den Glauben Christi ist, – er ergreife diesen Spruch mit beiden Händen; denn es ist des Herrn Christi Wort: An mir wird man deine Frucht finden. Mit diesem Wort kann man in Ewigkeit nicht beschämt werden; dieses Wort wird auch das tun, wozu es der Herr gesandt hat.

Er sprach zu mir: Halt dich an mich,
es soll dir jetzt gelingen;
ich geb mich selber ganz für dich,
da will ich für dich ringen;
denn ich bin dein, und du bist mein,
und wo ich bleib, da sollst du sein,
uns soll der Feind nicht schaden.


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Was ist ein recht evangelischer Spruch, aus welchem die lieben Apostel tausend tröstliche Sprüche hergenommen haben, und womit sie die Gemeinde gelehrt und getröstet haben, wie es denn heißt: In ihm seid ihr vollkommen; und wiederum: Aus Gnaden seid ihr selig geworden durch den Glauben; und dasselbe nicht aus euch, Gottes Gabe ist es, nicht aus den Werken, auf dass sich nicht jemand rühme. O, wem es um Gottes Gesetz geht, dass er mit diesem Gesetz in Übereinstimmung sei; wer da gerne möchte wirken die Werke, welche in Gott getan sind; wer da gerne möchte seine Werke voll erfunden wissen vor Gott, und es ist ihm davor bange, das Leben in eigener Hand dran zu geben, weil er meint, es sei das ewige: er mache sich an diesen köstlichen Spruch; und das umso mehr, je mehr er angefeindet wird vom Satanas und von der Welt, welche die christliche heißen will, und je mehr alles, was in ihm ist und ihn umgibt, darauf aus ist, um, nachdem er den Weg und alles verloren hat und er nun allein seine Gerechtigkeit und Stärke in dem Herrn gefunden hat, ihn zurückzuführen zu den unfruchtbaren Werken der Finsternis, zu Gesetzeswerken, zu einer Gerechtigkeit, welche nicht aus Gott auf den Glauben Christi ist, – er ergreife diesen Spruch mit beiden Händen; denn es ist des Herrn Christi Wort: An mir wird man deine Frucht finden. Mit diesem Wort kann man in Ewigkeit nicht beschämt werden; dieses Wort wird auch das tun, wozu es der Herr gesandt hat.

Er sprach zu mir: Halt dich an mich,
es soll dir jetzt gelingen;
ich geb mich selber ganz für dich,
da will ich für dich ringen;
denn ich bin dein, und du bist mein,
und wo ich bleib, da sollst du sein,
uns soll der Feind nicht schaden.


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Ich will sein wie eine gründende Tanne, an mir soll man deine Frucht finden

In diesem Kapitel tritt uns eine Fülle malerischer Bilder aus dem Gebiete der Natur entgegen. Der Tau, der das lechzende Gras befeuchtet, ist ein Bild des Einflusses des heiligen Geistes. Die blühende Rose in ihrer zarten Schönheit, weist hin auf die verborgene Reinheit und Lieblichkeit christlichen Wandels. Die weithin in die Täler sich erstreckenden Wurzeln des Libanons deuten die Festigkeit an, die in unserem Wesen mit der Anmut verbunden sein soll. Die silberne Schönheit des Ölbaumes, der kühle, aromatische Hauch des Windes, der über die Schneefelder des Libanon herabweht, erinnern uns an den fruchtbringenden Duft, den ein Kind Gottes um sich verbreiten soll. Der erquickende Schatten, das reifende Korn, der köstliche Geruch des Weinstocks in seiner Blüte, mahnt uns an die Gnadengaben Gottes, wie sie sich äußern im heiligen Wandel derer, die Gott angehören. Endlich wird, alles zusammengefasst in einen Ausruf Ephraims: „Ich bin wie eine grünende Tanne!“ O Kind Gottes, kannst du den Reichtum dieser Bildersprache auf dich anwenden? Sind die Tatsachen, auf die diese Gleichnisse hinweisen, in deinem Leben zur Wahrheit geworden? Begnüge dich nicht damit, der Rose ähnlich zu sein, trachte auch nach der Festigkeit der Wurzeln Libanons; suche dir nicht nur die Schönheit, sondern auch die Fruchtbarkeit anzueignen. Vor allem bleibe immer grün, ohne irgendwelches Merkmal herbstlichen Welkens. Vergiss bei dem allem aber nicht die Mahnung; „An mir soll man deine Frucht finden.“ Halte nichts für dein Eigentum, als allein deine Sünde. Du hast nichts, das du nicht empfangen habest; ohne Jesum kannst du nichts tun. Nur insofern du in Ihm bleibst, und Er in dir bleibt, kannst du überhaupt Frucht bringen, oder süßen Duft verbreiten, oder zu irgendwelchem guten Zweck dienlich sein in der Welt.