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Predigten zu Jakobus 2,1

"Meine Brüder, habet den Glauben unseres Herrn Jesus Christus, des Herrn der Herrlichkeit, nicht mit Ansehen der Person."

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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"Meine Brüder, habt den Glauben Jesu Christi, unseres Herrn der Herrlichkeit, ohne Ansehen der Person!"

Weil Gott unparteiisch ist, müssen wir Christen es auch sein.

Die Menschen sind anfällig dafür, andere unterschiedlich zu behandeln. Dabei spielen äußerliche Gründe wie Außehen, Reichtum oder sozialer Status eine Rolle; Gott aber ist ganz und gar unparteiisch. Er zieht niemals jemand vor und urteilt immer gerecht.

"Ansehen der Person" kann man so definieren: Man zieht eine Person oder eine Gruppe anderen vor, die eigentlich die gleichen Ansprüche und Rechte besitzen. Das ist Unrecht und Parteilichkeit. In Jakobus 2,1-13 wird es als Sünde angesehen und wir werden ermahnt, so etwas unter allen Umständen zu vermeiden.

Gottes Unparteilichkeit sieht man überall in der Bibel. So sagt zum Beispiel Mose dem Volk Israel: "Der Herr, euer Gott, ist der Gott der Götter und der Herr der Herren, der große, mächtige und furchtbare Gott, der niemanden bevorzugt und kein Bestechungsgeschenk annimmt, der Recht schafft der Waise und der Witwe und den Fremden liebt, so dass er ihm Brot und Kleidung gibt. Auch ihr sollt den Fremden lieben; denn Fremde seid ihr im Land Ägypten gewesen" (5. Mo. 10,17-19). Josaphat, der König von Juda, ermahnte die Richter, unparteiisch zu urteilen, weil bei Gott selbst "kein Unrecht, kein Ansehen der Person" ist (2. Chronik 19,7).

Gottes Unparteilichkeit kann man auch an Seinem barmherzigen Versöhnungsangebot erkennen, das Er allen Rassen auf der Erde anbietet. In Apostelgeschichte 10,34-35 sagt Petrus: "In Wahrheit begreife ich, dass Gott die Person nicht ansieht, sondern in jeder Nation ist, wer ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, ihm angenehm."

Gott ist unparteiisch im Gericht. So lesen wir in Römer 2,9-11, dass Gott "Bedrängnis und Angst über die Seele jedes Menschen [bringt], der das Böse vollbringt ... Herrlichkeit aber und Ehre und Frieden jedem, der das Gute wirkt ... Denn es ist kein Ansehen der Person bei Gott."

Unser Text ist sehr zeitgemäss, weil Vorurteile, Diskriminierung und Bigotterie allgegenwärtige Übel in unserer Gesellschaft sind - sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kirche. Ich bete dafür, Gott möge diese Seiten dazu benutzen, dich vor den untergründigen Einflüssen der Parteisucht zu bewahren und deine Hingabe an ein gottesfürchtiges Leben zu stärken.


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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Dein wahrer Wert ist durch den Wert deiner Seele, nicht durch äußerliche Erwägungen begründet.

"Meine Brüder, habt den Glauben Jesu Christi, unseres Herrn der Herrlichkeit, ohne Ansehen der Person"

Jesus ist "unser Herr der Herrlichkeit" (Jak. 2,1) - der souveräne Herrscher über Seine gesamte Schöpfung. Er ist es, in dem sich die Fülle der göttlichen Herrlichkeit offenbart. Johannes sagt: "Und das Wort [Jesus] wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit" (Joh. 1,14). Und Paulus schreibt: "In ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig" (Kol. 2,9).

Als Gott teilt Jesus die Unparteilichkeit mit dem Vater. Er weiss, dass der Wert einer Person durch den Wert ihrer Seele, nicht durch äußerliche Erwägungen festgelegt ist. Darum blickt Er immer auf das Herz und nicht nur auf Äußerliches.

Das wird deutlich in Seinem Umgang mit den Sündern, als er noch auf Erden war. Niemals zögerte Er, ihnen entgegenzutreten - einerlei, ob sie einflussreiche jüdische religiöse Führer oder einfache Leute waren. Selbst Seine Feinde anerkannten Seine Unparteilichkeit, wenn sie sagten: "Lehrer, wir wissen, dass du wahrhaftig bist und den Weg Gottes in Wahrheit lehrst und dich um niemand kümmerst; denn du siehst nicht auf die Person des Menschen" (Mt. 22,16).

Wie der Vater erstreckte auch der Herr das Angebot der Errettung auf alle Männer und Frauen aller Rassen, sozialen Schichten und moralischen Zustände. Das wird im Gleichnis von der Hochzeit des Königssohnes (womit Er sich selbst meint) in Matthäus 22,1-14 beschrieben. Die eingeladenen Gäste (Israel) wollten nicht kommen, darum befahl der König seinen Knechten, auszugehen und einzuladen, wen sie fanden, um den Hochzeitssaal mit Gästen zu füllen. Als Ergebnis nahmen Menschen jeglichen Standes an der Hochzeit teil, wie auch Menschen jeden Standes eingeladen werden, sich retten zu lassen.

Wenn du heute Gelegenheit hast, anderen zu dienen, lass dich nicht durch Äußerlichkeiten beeinflussen, wie Außehen, Kleidung oder soziale Stellung. Mache es, wie der Herr es tat: Nötige sie, hereinzukommen und sage kompromisslos die Wahrheit.


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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Du musst Armen und Reichen mit dem gleichen Respekt begegnen.

"Wenn in eure Synagoge ein Mann kommt mit goldenem Ring, in prächtigem Kleid, es kommt aber auch ein Armer in unsauberem Kleid herein, ihr seht aber auf den, der das prächtige Kleid trägt und sprecht: Setze du dich bequem hierher! und sprecht zu dem Armen: Stehe du dort oder setze dich unten an meinen Fußschemel! - habt ihr nicht unter euch selbst einen Unterschied gemacht und seid Richter mit bösen Gedanken geworden?"

Parteilichkeit ist ein uraltes Problem, das in beinahe alle Lebensbereiche hineinreicht. Ihre vielleicht häufigsten Erscheinungsformen sind rassische, religiöse und soziale Diskriminierungen. Jakobus verwirft zwar die Parteilichkeit in jedweder Form; aber in Jakobus 2,2-4 erwähnt er besonders die Bevorzugung der Reichen gegenüber den Armen. Er weiss: Solche Parteilichkeit wirkt zerstörerisch, nicht nur, weil sie eine Sünde ist, sondern weil die Mehrheit der Gläubigen in der frühen Kirche aus armen, einfachen Leuten bestand. Sie zu diskriminieren hätte die Kirche bis ins Mark erschüttert!

Von Anfang an hat die Kirche dem Dienst an den Armen den Vorrang gegeben. In Apostelgeschichte 2,44-45 heißt es: "Alle Gläubiggewordenen aber waren beisammen und hatten alles gemeinsam; und sie verkauften die Güter und die Habe und verteilten sie an alle, je nachdem einer bedürftig war." Paulus organisierte eine Wohltätigkeitssammlung für die bedürftigen Heiligen in Jerusalem (1. Kor. 16,1-4), und während einer schweren Hungersnot beschlossen sie, "dass [je nachdem] wie einer der Jünger begütert war, jeder von ihnen zur Hilfeleistung den Brüdern, die in Judäa wohnten, [etwas] senden sollte; das taten sie auch, indem sie es durch die Hand des Barnabas und Saulus an die Ältesten sandten" (Apg. 11,29-30).

Gott hat die Armen dieser Welt auserwählt, reich im Glauben und Erben des Reiches zu sein; trotzdem gaben ihnen manche der Leser des Jakobusbriefes nicht die ihnen zustehende Ehre (die Verse 5-6). Das musste aufhören! Auch wir haben die Armen zu ehren, indem wir sie mit Würde und nicht mit Vorurteilen behandeln und indem wir ihren Nöten nach Möglichkeit abhelfen. Hab ein wachsames Auge auf solche um dich herum, denen du in praktischer Weise helfen könntest.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Heilig, heilig, heilig: Knie zu Jesu Füßen

Eine literarische Gattung hat sich herausgebildet, die von der Ansicht getragen wird, man könne das Christentum dadurch beweisen, dass »große Männer« an Christus glauben! Eine Zeitschrift meldete in einer Balkenüberschrift, dass »Senator Soundso an Christus glaubt«. Man will damit sagen: »Wenn der Senator an Christus glaubt, dann muss Christus in Ordnung sein.« Wann hätte Jesus Christus nötig, am Rockschoß eines Senators oder Gouverneurs oder eines anderen Prominenten zu hängen? Nein, nein, mein Bruder! Jesus Christus ist völlig selbstständig! Er steht einzigartig und erhaben und unabhängig da, und der Heilige Geist erklärt uns, dass Er Gottes ewiger Sohn ist! Lasst alle Präsidenten und alle Könige und Königinnen, alle Senatoren, Lords und Ladys dieser Welt zusammen mit den Sportlern und berühmten Schauspielern Ihm zu Füßen fallen und ausrufen: »Heilig, heilig, heilig ist der Herr, Gott, der Allmächtige!« Nur der Heilige Geist kann das bewirken, meine Brüder. Darum verneige ich mich nicht vor großen Namen, und wenn du gelernt hast, den Sohn des Menschen anzubeten, wirst du es nicht bei anderen Menschen tun. Durch den Heiligen Geist gibt Gott das Leben. Wenn der Christus Gottes mehr sein soll als nur ein Christus des Intellekts, dann muss man hinter den Vorhang treten, damit die Erleuchtung des Heiligen Geistes unsere Herzen füllt und wir zu Jesu Füßen lernen – nicht zu Füßen der Menschen!


Autor: Adolf Schlatter (* 16.08.1852; † 19.05.1938) schweizer evangelischer Theologe und Professor fürs Neues Testament
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Woher rührt der Streit zwischen der Christenheit und Jakobus? Denn hier besteht Streit, da die Christenheit beharrlich sagt, die Weise, wie sie Gunst und Ungunst, Bevorzugung und Zurücksetzung austeile, habe mit dem Glauben an Jesus nichts zu tun; sie halte das Evangelium im Glauben fest, auch wenn sie das macht, was Jakobus verwirft und den Reichen wegen seines Kleids ehrt, den Armen dagegen wegen seines Kleides missachtet. Dieser Streit entsteht daraus, dass Jakobus und die Christenheit nicht an denselben Vorgang denken, wenn sie vom Glauben sprechen. Die Christenheit heißt sich gläubig, weil sie das Evangelium gehört hat und kennt. Wenn ich damit zufrieden bin, dass ich den christlichen Unterricht erhielt und durch ihn erfahren habe, wie die Geschichte Jesu sich zutrug und was seine Botschaft uns sagt, dann wird freilich mein Verkehr mit den Menschen von meinem Glauben nicht berührt und ich kann ihnen meine Gunst und Ungunst zuwenden, wie es mir beliebt; dann werde ich den Maßstab, nach dem ich sie schätze, aus meiner natürlichen, somit eigensüchtigen Begehrung schöpfen. Dagegen hat Jakobus nicht nur sein Wissen, sondern sich selber durch den Glauben in den Willen Jesu ergeben und im Glauben nicht nur Erinnerungen an Jesus in sich aufgenommen, sondern sich mit allem, was er ist und tut, unter den Herrn der Herrlichkeit gestellt. Ihm macht es daher der Glaube unmöglich, dass er den Menschen nach seinem Besitz beurteile, um die Gunst des Reichen werbe und jemand wegen seines mangelhaften Rocks verachte; denn Jesus, dem er glaubt, hat auf der Erde nicht das Geld, sondern den Menschen gesucht. Damit ist jene Härte für ihn vergangen und wird als Sünde von ihm gerichtet, mit der wir den Armen ehrlos machen und den Reichen durch unsere Verehrung in seiner Gottlosigkeit bestärken. Denn Jesus, an den er glaubt, ist barmherzig und offenbart Gottes gnädige Gerechtigkeit, die aller Gottlosigkeit widersteht und gütig in jeden Mangel ihre Gabe legt. Wenn mich der Glaube mit allem, was ich bin, mit meinem Denken, Wollen und Tun, unter die Herrschaft Jesu stellt, dann ist sonnenklar, dass das, was ich den Menschen gebe oder versage, meinen Glauben unmittelbar berührt und ihm entweder widerstreitet oder ihm gehorcht.

Du gibst mir, gnädiger Gott, den Glauben nicht, damit ich ihn einsperre und unfruchtbar mache, sondern damit ich im Glauben so handle, wie es Dein Wille mir zeigt und Deine Gnade mir gibt. Ich danke Dir, dass ich keinen Menschen verachten darf und Größeres an ihm ehren soll als seinen Besitz. Stelle mich ganz und in allen Dingen in den Dienst Deiner seligen Gerechtigkeit. Amen