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Predigten zu Jakobus 3,9

"Mit ihr preisen wir den Herrn und Vater, und mit ihr fluchen wir den Menschen, die nach dem Bilde Gottes geworden sind."

Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Das ist der Zweck der ganzen Schöpfung, dass es den Kreaturen wohlgehe und dass durch solches Wohlergehen der Name Gottes geheiligt und verherrlicht werde. Ist aber die ganze Natur dazu geschaffen, so ist es auch dein Leib, und ist es dein Leib, so ist auch deine Zunge, o Mensch, dir gegeben zum Preise des großen Gottes und Heilandes, damit du dich selbst zu seinem Lobe ermunterst, deinen Nächsten besserst und so den großen Namen des Herrn verherrlichst. Lieber Mensch, hast du auch schon daran gedacht, dass du deine Zunge vielleicht schon zwanzig, dreißig, vierzig, fünfzig, sechzig Jahre zu diesem Zweck im Munde trägst? Hast du auch schon bedacht, wie wahr es ist, was jenes Lied sagt:

Welcher Mund nicht Gott verehrt, der ist keiner Zunge wert!

Hast du auch schon ernstlich daran gedacht, daß du als eine Kreatur Gottes schuldig und verbunden bist, wie deine übrigen Gliedmaßen, so auch vornehmlich deine Zunge zur Ehre und zum Dienst Gottes zu gebrauchen? Ach, wie blind sind wir! Wie sehr lassen wir das außer Augen, was vor den Füßen liegt, und trachten nach Dingen, die wir nicht erreichen! Wie wenig verstehen wir die Wege Gottes!

Der Apostel sagt: »Mit ihr loben wir den Herrn und Vater«; und wahrlich, das sollte ein Hauptgeschäft unserer Zunge sein, Gott, den Vater der Barmherzigkeit, den heiligen, hocherhabenen und doch so gnädigen Gott zu loben. Das ist eine große, himmlische Beschäftigung. Wenn wir in die Offenbarung Johannes hineinblicken und sehen die ersten Geister, die vor dem Throne Gottes stehen, die vier Lebendigen (Offb. 4), die inwendig voll Augen sind, und hineinschauen in die Tiefen der Weisheit und Majestät Gottes, was tun sie? Sie loben Gott und rufen: »Heilig, heilig, heilig ist Gott, der Herr, der Allmächtige, der da war und der da ist, und der da kommt!« Und die vierundzwanzig Ältesten, die Repräsentanten der Menschheit, was tun sie? - Sie werfen ihre Kronen nieder und rufen: »Herr, unser Gott, du bist würdig, zu nehmen Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen waren sie und wurden sie geschaffen

Das Lob Gottes ist eine himmlische Beschäftigung. Nun lob, mein Seel, den Herren, was in mir ist, den Namen sein! Sein Wohltat tut er mehren, vergiss es nicht, o Herze mein! Hat dir dein Sünd vergeben und heilt dein Schwachheit groß, errett dein armes Leben, nimmt dich in seinen Schoß, mit reichem Trost beschüttet, verjüngt dem Adler gleich; der Herr schafft Recht, behütet, die leiden in seinem Reich.