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Predigten zu Jesaja 1,2

"Höret, ihr Himmel, und horche auf, du Erde! Denn der HERR hat geredet: Ich habe Kinder großgezogen und auferzogen, und sie sind von mir abgefallen."

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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"Hört, ihr Himmel und horch auf, du Erde! Denn der Herr hat geredet"

Gottes Wort ist die einzige Quelle mit göttlicher Autorität.

Wir sollten meinen, dass diejenigen, die auf der Inspiration, der Irrtumslosigkeit und der Unfehlbarkeit des göttlichen Wortes bestehen, sich automatisch seiner Autorität unterwerfen würden. Das ist aber nicht immer der Fall. Selbst solche, die von der Bibel die allerhöchste Meinung haben, gehorchen ihr oft nicht. Wir haben uns zu erinnern, dass die Autorität des göttlichen Wortes nicht eine Lehre ist, der man anhängen soll, sondern ein Grundsatz, dem man nachzufolgen hat.

Israel verfiel in den Fehler, hoch von der Schrift zu denken, ohne nach ihren Vorschriften zu handeln. Ihnen sagte Paulus: "Wenn du dich aber einen Juden nennst und dich auf das Gesetz stützt und dich Gottes rühmst und den Willen kennst und prüfst, worauf es ankommt, weil du aus dem Gesetz unterrichtet bist und getraust dich, ein Leiter der Blinden zu sein, ein Licht derer, [die] in Finsternis [sind], ein Erzieher der Törichten, ein Lehrer der Unmündigen, der die Verkörperung der Erkenntnis und der Wahrheit im Gesetz hat: - der du nun einen anderen lehrst, du lehrst dich aber selbst nicht? Der du dich des Gesetzes rühmst, du verunehrst Gott durch die Übertretung des Gesetzes? Denn 'der Name Gottes wird euretwegen unter den Nationen gelästert'" (Röm. 2,17-21.23-24).

Israels Sünde veranlasste die Ungläubigen, Gott zu lästern. Das ist in unserer Gesellschaft genauso; da wird der Herr wegen der Sünden Seines Volkes nur noch belächelt.

Du bist die einzige Bibel, die mancher Ungläubige je zu lesen bekommt und dein Leben wird täglich beobachtet. Was erfahren andere durch dich? Sehen sie ein richtiges Bild deines Gottes?

Christen werden immer Übles erfahren; sorge aber dafür, dass es um der Gerechtigkeit willen und nicht wegen deiner Sünden geschieht. So wie Petrus sagt: "Führt euren Wandel unter den Nationen gut, damit sie, worin sie gegen euch als Übeltäter reden, aus den guten Werken, die sie anschauen, Gott verherrlichen am Tag der Heimsuchung!" (1. Petr. 2,12).


Autor: Martin Luther (* 10.11.1483; † 18.02.1546) theologischer Urheber der Reformation
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Du hast mich gemacht

Ich muss Dich als meinen Schöpfer anerkennen, der mich wunderbar mit Leib und Seele gemacht hat und der mir durch meine Eltern das Leben gegeben hat und mich zur Welt bringen ließ. Du hast ihnen ins Herz gegeben, dass sie für mich – ihr eigen Fleisch und Blut – mit allen Kräften gesorgt und mir Nahrung und Kleidung gegeben haben. Sie haben sich um mich gekümmert und mich mit viel Fleiß, Sorge, Gefahr, Mühe und Arbeit bis heute gepflegt. Auf diese Weise hast Du mich nach Leib und Seele vor unzähligen Gefahren und Unfällen behütet. Auch jetzt bewahrst Du mich, als schafftest Du mich jeden Augenblick aufs Neue und als gäbest Du mir immer neu das Leben, obwohl uns der Teufel das Leben keinen Augenblick lang gönnt. Ich muss Dir meinen schrecklichen Ungehorsam und meine Sünde bekennen, dass ich meine Eltern nicht geehrt habe, sondern ungehorsam und widerspenstig gewesen bin und viel Böses getan und sie beleidigt habe. Ihre Warnungen habe ich verachtet, indem ich in falscher Gesellschaft bösen Freunden folgte. O Gott, dies alles tut mir sehr leid, und ich bitte Dich um Gnade und Vergebung.


Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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So muß der Herr über Israel klagen. O höret doch aus diesen Worten, welch ein Schmerz in seinem Herzen ist. Kinder hat er aufgezogen mit vieler Mühe, Sorgfalt, Pflege, Geduld; er hat sie in seinen Armen getragen, wie eine Mutter ihre Kleinen in ihren Armen trägt. Er hatte sie erhöhet und groß gebildet; was ein treues Vaterherz an seinen Kindern tun kann, das hatte er an ihnen getan, ja noch weit mehr: aber - sie sind von mir abgefallen; sie haben mir den Rücken zugekehrt; sie haben sich zu meinen Feinden geschlagen. Hat der Herr jetzt weniger Ursache bei uns zu dieser Klage als damals? Auferzogen hat er uns; mit großer Güte hat er uns gepflegt von Kindesbeinen an; durch wie viele Wunderwege hat er uns geführt! Wie hat er uns bewacht, beschützt, getragen! Aber wo ist der Dank? Liebe Brüder! Wo ist der Dank? Das ist der Dank: daß es auch an uns wahr ist: »Sie sind von mir abgefallen, sie halten es mit meinen Feinden« - der Sünde und dem Teufel laufen sie nach; sie stehen wenigstens im heimlichen Einverständnis mit meinen Feinden und wollen mich nicht lieben, mir nicht von Herzen dienen, und ob ich gleich so viele Wunder der Barmherzigkeit an sie gewendet habe, so ist es ihnen doch kein Ernst zu mir. Ein Ochse kennet seinen Herrn; ihr wisset ja alle aus eigener Erfahrung, wie ein Ochse seinen Herrn kennt, wie er ihm auf seine Worte achtet, wie er ihm auf seine Winke geht, ja, ich sage, wie er Zutrauen und Neigung zu seinem Herrn hat, wenn der Herr kein boshafter Tyrann gegen das arme Tier ist. Und ein Esel weiß, wenn er auch sonst nichts weiß, doch wenigstens die Krippe seines Eigners und merkt sich die Hand, die diese Krippe füllt. Aber wir nicht also; der größte Teil unter uns nicht also. Wir, ich sage es mit Schmerzen, kennen größtenteils unsern Herrn, den Heiland, nicht; wir gehen an unsere Krippe hin, die uns täglich wieder aufs neue gefüllt wird, und bedenken es nicht recht, von wem sie gefüllt wird, und beachten die gütige Hand unsers Wohltäters nicht und sind froh, wenn unser Gebet vor und nach dem Tisch hergesagt ist, welches wir deswegen tun, damit es doch auch aussehen solle, wie wenn wir Menschen oder gar Christen wären.

Wer ist so gnädig, Herr, wie du? Wer kann so viel erdulden? Wer sieht mit solcher Langmut zu so vielen schweren Schulden, die aus der ganzen weiten Welt ohn Unterlaß bis an das Zelt des hohen Himmels steigen? Es muß ein treues Herze sein, das uns so hoch kann lieben, da wir doch alle, groß und klein, des Bösen viel verüben. Gott kann nicht anders sein als gut, daher fließt seiner Güte Flut auf alle seine Werke.