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Predigten zu Jesaja 38,15

"Was soll ich sagen? Daß er es mir zugesagt und es auch ausgeführt hat. Ich will sachte wallen alle meine Jahre wegen der Betrübnis meiner Seele."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Eines Tages ging ich an einem Schrebergarten vorbei, in dem ein Mann arbeitete. Wie er mich sieht, richtet er sich auf, stützt sich auf seinen Spaten und fängt einen Schwatz an: „Ach, dies leidige Unkraut! Sehen Sie, hier ist das Zinnkraut! Das bekommt man nicht weg. Das kleinste Wurzelendchen wuchert weiter..."

Ja, das leidige Unkraut! Wenn es nun bloß im Garten wäre! Aber es wuchert auch in unserem Herzen. Und da gibt es auch so ein Zinnkraut. Das ist unser Hechmut und unsre Sucht, etwas zu gelten. Die Bibel zeigt uns dafür ein erschreckendes Beispiel: Einer der ganz wenigen Könige im alttestamentlichen Gottesvolk, an denen Gott sich freuen konnte, war der Hiskia. Die Bibel berichtet, daß er ein eifriger Zeuge Gottes und ein herrlicher Beter war.

Dieser Hiskia ward todkrank. Aber durch ein wunderbares Eingreifen Gottes wurde er vom Rande des Grabes zurückgerissen. Dankbar betete er: „Ich werde in Demut wandeln' all meine Lebtage nach solcher Betrübnis meiner Seele." Und wie geht es weiter? Nach sieben Versen schon steht in der Bibel als Überschrift über dem nächsten Kapitel: „Der Eitelkeit des Hiskia wird Strafe angedroht." So ist unser Herz! Wenn es bei dem frommen Hiskia schon so ging, wie wird es erst bei uns mit dem Zinnkraut der Eitelkeit und des Hochmuts stehen! Wie wollen wir damit fertig werden?

Es gibt nur ein einziges wirksames Mittel: daß man sich im Geist unter Jesu Kreuz stellt und sich sagt: „So schuldig ist mein Leben, daß der Sohn Gottes für mich sterben mußte." So lernt man Demut. Amen.