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Predigten zu Jesaja 53,5

"doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Missetaten willen zerschlagen. Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Durch seine Wunden sind wir geheilt."

Pilatus überantwortete unsern Herrn und Heiland den Kriegsknechten, dass sie Ihn kreuzigten. Die römische Geißel war ein furchtbares Marterwerkzeug. Es war aus Ochsensehnen verfertigt und hier und da waren scharfe Knochensplitter in den Sehnen befestigt, so dass diese Knochenstücke jedesmal, wenn der Geißelhieb niederfuhr, schreckliche Wunden verursachten und das Fleisch von den Knochen rissen. Unser Heiland ward ohne Zweifel an eine Säule gebunden und so gegeißelt. Schon vorher war Er geschlagen und misshandelt worden; aber diese Geißelung durch die römischen Kriegsknechte verursachte Ihm gewiss eine weit entsetzlichere Qual. O meine Seele, stehe hier stille und traure über seinen armen, zerschlagenen Leib. "Seht, welch ein Mensch ist das! Ach, sehet seine Wunden!" Du, der du an Jesum glaubst, kannst du Ihn anschauen, ohne Tränen zu vergiessen, wenn Er so vor dir steht als ein Bild der leidenden, in Todesnot getauchten Liebe? In seiner Unschuld ist Er schön wie die Lilie, und in der Rosinfarbe seines Blutes ist Er rot wie die Rose. Wenn wir die unfehlbare und selige Heilkraft verspüren, die seine Wunden an uns beweisen, muss da nicht sogleich unser Herz zerschmelzen vor Liebe und Wehmut? Wenn wir je unsern Herrn Jesum lieb gehabt haben, so muss jetzt diese Liebesglut in unserm Busen stärker auflodern: "O große Lieb', o Lieb', ohn' alle Maße, Die Dich gebracht auf diese MarterStraße! Ich lebte mit der Welt in Lust und Freuden Und Du musst leiden!

Ich kann's mit meinen Sinnen nicht erreichen, Womit doch Dein Erbarmen zu vergleichen: Wie kann ich Dir denn Deine Liebestaten Im Werk erstatten?" Wir möchten gern in unser Kämmerlein gehen und in der Stille weinen, aber unsre Berufsarbeit erwartet uns, und darum wollen wir nun unsern geliebten Freund bitten, Er wolle das Bild seiner blutigen Wunden den ganzen Tag über eingegraben sein lassen auf den Tafeln unsrer Herzen, und am Abend wollen wir heimkehren, um seinen Umgang zu suchen und zu trauern, dass unsre Sünden Ihn so viel gekostet haben.


Autor: Martin Luther (* 10.11.1483; † 18.02.1546) theologischer Urheber der Reformation
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"Er ist um unserer Missetat willen verwundet und um unserer Sünde willen zerschlagen."

Da siehst du den strengen Zorn und unwandelbaren Ernst Gottes über die Sünde und Sünder, dass er auch seinem eigenen allerliebsten Sohn nicht die Sünder hat losgeben wollen, er täte denn für sie eine schwere Buße. Was will dem Sünder begegnen, wenn das liebste Kind so geschlagen wird? Es muss ein unaussprechlicher Ernst da sein, dem so eine große unermessliche Person entgegengeht und dafür leidet und stirbt, und wenn du recht tief bedenkst, dass Gottes Sohn selbst leidet, so wirst du wohl erschrecken, und je länger je tiefer. Die Sünde muss ganz getötet sein, oder sie wird dich töten.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Unser Herr wurde um unserer Ungerechtigkeit willen zerschlagen

Das Wort »Sünde« ist kein schönes Wort – und Gott weiß, wie sehr wir es hassen! Aber den Folgen der Sünde entkommen wir nicht. Der Prophet erinnert uns deutlich daran, dass der Erretter wegen unserer Vergehungen durchbohrt wurde. Wir leugnen das und sagen: »Nein!« Aber die Fingerabdrücke der Menschheit zeugen gegen uns – die Fingerabdrücke, die in dunklen Kellern, in einsamen Alleen und in schummrigen, bösen Winkeln überall auf der Welt zu finden sind. Gott kennt jeden Menschen persönlich, und es ist unmöglich, unserer Schuld zu entkommen und unsere moralische Verantwortung auf jemand anderen abzuwälzen. Wegen unserer Ungerechtigkeiten und Sünden wurde Er zerschlagen und verwundet – und Israels große Schuld und erstaunliche Fehleinschätzung bestand in ihrer Meinung, dieser Zerschlagene dort auf dem Hügel hinter Jerusalem sei wegen Seiner eigenen Sünden bestraft worden! Der Prophet sah diesen geschichtlich einmaligen Irrtum voraus, und weil er selbst ein Jude war, sagte er: »Wir aber, wir hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt.« Doch um unsertwillen wurde Er von unwissenden, boshaften Menschen misshandelt!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Was hat uns unsere Buße tatsächlich bedeutet?

Hast du dir überhaupt schon einmal klargemacht, was es bedeutet, wenn Jesaja verkündet: »Die Strafe lag auf ihm zu unserem Frieden«? Den Herrn Jesus traf Strafe, damit wir als einzelne Menschen Frieden mit Gott haben könnten, wenn wir nur wollen. Wie wenige machen sich klar, dass es dieser Friede ist, der uns zu Gott zurückbrachte – eingeschlossen aller Segen, den wir als Individuen genießen. Aber die Strafe lag auf Ihm. Zurechtweisung, Erziehung und Korrektur – all das ist in Strafe enthalten. Er wurde geschlagen und öffentlich nach römischem Recht gegeißelt. Sie schlugen und misshandelten Ihn angesichts der johlenden Massen, und Sein zerschundener, blutender Körper war die Voraussetzung für den Frieden der Welt und den Frieden des menschlichen Herzens. Wir als begnadigte und gerechtfertigte Sünder haben bei unserer Buße nur zeichenhaft die Wunden und die Strafen empfunden, die Jesus Christus getroffen haben, als Er unsertwegen an unserer Stelle stand. Aber wenn auch ein wahrhaft bußfertiger Mensch kaum wagt, Gott um Erlassung der Schuld zu bitten – der Frieden wurde hergestellt! Er, der Herr Jesus, hat die Schläge ertragen! Jesaja fasst die Botschaft von der stellvertretenden Versöhnung in den frohmachenden Worten zusammen: »Durch seine Striemen ist uns Heilung geworden!«