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Predigten zu Jesaja 53,7

"Er wurde mißhandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf, gleich dem Lamme, welches zur Schlachtung geführt wird, und wie ein Schaf, das stumm ist vor seinen Scherern; und er tat seinen Mund nicht auf. -"

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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NICHT ZURÜCKSCHL AGEN

Jesus nahm seinen Peinigern gegenüber eine demütige Haltung ein: „Der, gescholten, nicht wiederschalt, leidend, nicht drohte“ (1Petr 2,23). Obschon er ständig bedrängt und provoziert wurde, sprach Jesus kein böses Wort, weil in seinem Herzen keine Sünde war.

Wir würden unter diesen Umständen wohl eher so wie der Apostel Paulus reagieren. Als er sich vor dem Hohen Rat verantworten musste, befahl der Hohepriester Ananias, ihm aufs Maul zu schlagen. Paulus’ sofortige Antwort lautete: „Gott wird dich schlagen, du getünchte Wand“ (Apg 23,3), worauf er sich jedoch augenblicklich entschuldigen musste – ein derartiger Umgang gegenüber dem Hohenpriester war ein Verstoß gegen das Gesetz (Apg 23,4-5; 2Mo 22,28).

Paulus war nicht vollkommen. Er ist auch nicht unser Maßstab in Bezug auf Gerechtigkeit. Es gibt für uns nur ein vollkommenes Vorbild: Christus. Er zeigt uns, wie wir mit den Schmähungen unserer Feinde umgehen sollen.

Wie unser Herr, so sind auch wir angehalten, nie Böses mit Bösem zu vergelten.


Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"... gleich dem Lamme, welches zur Schlachtung geführt wird."

Ich habe einmal ein Lamm sterben sehen. Es war ein äußerst ergreifender und zugleich schrecklicher Anblick.

Als es an den Ort der Schlachtung gebracht wurde, sah es besonders liebenswert aus. Kinder hätten es gern gestreichelt und liebkost. Die Jungen jeder Tierart sind reizend - Kätzchen, Welpen, Küken, Kälber und Fohlen - aber ein Lamm ist ganz besonders anziehend.

Als es dort stand, war es der Inbegriff der Unschuld. Sein weißes, makelloses Fell vermittelte den Eindruck von Reinheit. Es war sanft und mild, hilflos und schutzlos. Seine Augen waren besonders ausdrucksvoll; sie sprachen von Angst, Schmerz und Qual. Es schien völlig grundlos, dass ein so junges, so schönes Geschöpf sterben sollte.

Nun wurden die Beine zusammengebunden und das leidende Lamm lag auf der Seite, schweratmend, als ahne es den bevorstehenden Tod. Mit einer schnellen Bewegung führte der Schlächter das Messer quer über die Kehle. Das Blut ergoss sich auf den Boden. Der kleine Leib verkrampfte sich in Todeszuckungen und lag bald darauf still. Das sanfte Lamm war gestorben.

Einige der Zuschauer hatten sich abgewandt; zu traurig war der Anblick. Andere wischten sich die Tränen aus den Augen. Niemand redete ein Wort. Im Glauben sehe ich ein anderes Lamm sterben - das Lamm Gottes. Es ist ein gesegneter und zugleich furchtbarer Anblick.

An diesem Lamm ist alles lieblich: Er ist ausgezeichnet unter Zehntausenden, der Schönste der Schönen, und während Er zum Ort der Schlachtung geführt wird, steht Er in der Blüte Seiner Jahre.

Er ist nicht nur unschuldig - Er ist heilig, unbefleckt, abgesondert von den Sündern, ohne Fehl und Flecken. Es scheint völlig grundlos, jemand zum Tode zu bringen, der so rein ist.

Aber die Henker nehmen Ihn und nageln Ihn ans Kreuz, durch Hände und Füße hindurch. Dort erleidet Er die auf Ihn konzentrierten Qualen und Schrecken der Hölle als Stellvertreter für Sünder. Und während dem allen sind Seine Augen voller Liebe und Vergebung.

Nun ist die Zeit Seiner Leiden beendet. Er gibt Seinen Geist auf und Sein Leib hängt schlaff am Kreuz. Ein Soldat durchbohrt Seine Seite und heraus fließt Blut und Wasser. Das Lamm Gottes ist gestorben.

Mein Herz ist voll. Heiße Tränen fließen ungehindert. Ich falle auf meine Knie und danke Ihm und preise Ihn! Allein der Gedanke - Er ist für mich gestorben! Ich werde nie aufhören, Ihn zu lieben.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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»Unfair! Unfair!«

Christen, die die wahre Bedeutung des Kreuzes Christi erfasst haben, werden nie darüber klagen, dass sie unfair behandelt worden seien. Ob sie fair behandelt wurden oder nicht, das spielt für sie keine Rolle. Sie wissen, dass sie berufen sind, Christus nachzufolgen, und dem Heiland ist mit Sicherheit vonseiten der Menschheit keine faire Behandlung widerfahren.

Sprachlich gesehen scheint das Wort »unfair« ein ganz gewöhnliches, harmloses Wort zu sein. Doch wer es benutzt, offenbart dadurch eine innere Haltung, die unter Christen keinen Platz hat.

Ein Mensch, der ausruft: »Unfair!«, ist kein siegreicher Mensch. Er ist innerlich besiegt und ruft, sich selbst vereidigend, einen Schiedsrichter an, um ihm zu sagen, dass er gefoult worden sei. Dadurch hat er ein Alibi, wenn man ihn auf einer Tragbahre hinausträgt, und das rettet sein Gesicht, während seine Schrammen heilen. Christen müssen mit Sicherheit Unrecht erdulden. Doch wenn sie das gutwillig und ohne zu klagen annehmen, haben sie ihren Feind schon besiegt. Sie erinnern sich daran, dass Christus beschimpft worden ist - doch irgendeinen Gedanke daran, dass Er nach »Fairplay« verlangt habe, kann kein Mensch hegen, der Ehrfurcht vor Jesus Christus hat.