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Predigten zu Johannes 1,10

"Er war in der Welt, und die Welt ward durch ihn, und die Welt kannte ihn nicht."

Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Er war in der Welt, und die Welt wurde durch ihn, und die Welt kannte ihn nicht."

"Er war in der Welt." Es war eine unglaubliche Gnade, dass der Herr des Lebens und der Herrlichkeit auf diesen winzigen Planeten kam und hier leben wollte. Es wäre nicht der Erwähnung wert, wenn man von irgendjemand anderem sagen würde: "Er war in der Welt." Das ist ja etwas, was der Mensch selbst nicht beeinflussen kann. Aber für den Sohn Gottes war es eine bewusste Entscheidung, ein Akt wunderbaren Mitgefühls. "... und die Welt wurde durch ihn." Das Wunder wird noch grösser! Der Eine und Einzige, der in der Welt war, ist auch der Eine und Einzige, der die Welt geschaffen hat. Er, der das Universum ausfüllt, machte sich ganz klein und wurde zu einem Kind, einem Jugendlichen, einem Mann, und in Seinem Leib wohnte die ganze Fülle der Gottheit. "... und die Welt kannte ihn nicht." Das war ein Fall von unentschuldbarer Unwissenheit. Die Geschöpfe hätten ihren Schöpfer eigentlich erkennen müssen. Die Sünder hätten von Seiner Sündlosigkeit geblendet sein müssen. Und sie hätten an Seinen Worten und Taten erkennen müssen, dass Er mehr war als nur ein Mensch. "Er kam in das Seine." Alles in dieser Welt gehörte Ihm. Als der Schöpfer hatte Er unveräußerliche Rechte auf alles. Er vergriff sich wahrlich nicht am Eigentum eines anderen. "... und die Seinen nahmen ihn nicht an." Hierin lag die schlimmste Beleidigung. Das Volk der Juden lehnte Ihn ab. Er hatte alle jene Vorbedingungen und Charakterzüge, die Ihn als Messias auswiesen, aber sie wollten nicht, dass Er über sie herrschte. "Soviele ihn aber aufnahmen..." Er spricht eine uneingeschränkte Einladung aus. Sie gilt für Juden und Heiden gleichermassen. Die einzige Bedingung liegt darin, dass die Menschen lhn aufnehmen müssen. "... denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden." Was für eine unverdiente Ehre - dass widerspenstige Sünder Kinder Gottes werden sollen durch das Wunder der Liebe und Gnade! "... denen, die an seinen Namen glauben." Einfacher kann es gar nicht mehr ausgedrückt werden. Das Recht, Kinder Gottes zu werden, wird allen denen gegeben, die Jesus Christus durch einen bewussten Akt des Glaubens als ihren Herrn und Heiland aufnehmen. Also liegt in diesen Versen eine schlimme und eine gute Nachricht. Zuerst die traurige: "Die Welt erkannte ihn nicht." Und: "Die Seinen nahmen ihn nicht an." Doch dann die gute: "Soviele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden; denen, die an seinen Namen glauben." Wenn du Ihn noch nicht in dein Leben aufgenommen hast, willst du dann nicht heute noch anfangen, an Seinen Namen zu glauben?


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Kennst du die tausende und abertausende Städte und Dörfer, mit welchen du eine große Landkarte wie besäet erblickst? Wenn wir dem Namen nach die Städte und Dörfer nicht mal kennen, wieviel weniger wissen wir, was für Menschen in all diesen Städten, in all diesen Dörfern und auf den tausenden im Meer zerstreuten Inseln wohnen. Das Wort kennt nicht allein alle diese Menschen, ruft sie nicht allein alle mit Namen, kennt nicht allein alle ihre Bedürfnisse, sondern wären sie nicht alle durch dieses Wort, sie beständen nicht: dass sie aber entstehen, dass sie sind, das; sie leben, das; sie aufwachsen, sich ernähren, es ist alles durch dieses Wort. Und nun wir, die heute sind und morgen hier nicht mehr sind, was tragen wir denn davon, wenn’s mit uns den Weg zum Kirchhof geht, dass wir das Wort so gleichgültig beseitigen können und gehen eigene Wege, von denen wir wohl wissen, dass sie dem Worte zuwider sind? Was suchen wir uns selbst durch die Welt zu schlagen, als könnten wir ohne das Wort vorankommen? Was verlassen wir uns auf unsern Verstand, auf unsere Kräfte? Was ist es, dass der Mensch sich ein Evangelium erdichtet und baut sich eine Wohnung, füllt sich das Haus und die Schränke und segnet sich selbst: Nun lebe, meine Seele, du hast es jetzt gut, und stillt sich das Gewissen, wo er doch weiß, dass er sich dem Wort nicht unterwirft, in welchem allein alles besteht? Wenn man so gegen das Wort handelt, dann gilt auch von uns das schreckliche Urteil: Die Welt war durch ihn gemacht, und die Welt hat ihn nicht gekannt.

Die Augen Gottes sehn
auf den Gerechten, der ihn ehrt;
sein Ohr ist stets zu ihm gekehrt,
er merkt auf all sein Fleh'n.
Doch wie erzürnt blickt er
auf jedes Übeltäters Haus!
Gott tilget sein Gedächtnis aus;
bald ist kein Sünder mehr.