10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu Johannes 8,51

"Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht sehen ewiglich."

Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
Zitate von Ludwig Hofacker anzeigen

Es ist keine Kleinigkeit, aus dieser Welt hinweggerissen zu werden, unsere bisherige, obgleich gebrechliche Hütte verlassen zu müssen. Zwar so lange die Menschen bei Kräften sind, denken sie wenig daran; aber wenn die Schrecken des Todes über eine Seele fallen und sie kennet nicht den Todesüberwinder und kann sich nicht an ihn halten und kann sich nicht verbergen in seine Wunden und kann ihren Geist nicht seinen getreuen Heilandshänden empfehlen und sie soll hinausgehen in die Finsternis, in ein Land, das ihr völlig unbekannt ist, soll hingehen, um zu stehen vor dem Richterstuhle Gottes, um den Lohn ihrer Taten zu empfangen, offenbar zu werden mit all ihren Werken vor seinem Angesichte: O, meine lieben Mitchristen, könnet ihr euch ein fürchterlicheres Elend denken? Hier ist nun auch wieder Jesus dem, der an ihn glaubt, die einzige Hilfe, aber eine gewisse, feste Hilfe, ein wahrhaftiger Weg, der sicher hinüberleitet in das andere Leben. Darum, mein lieber Mitbruder, weil du auch einmal, sei es früher oder später - die Stunde wissen wir ja nicht - jenen Weg antreten und dahinfahren sollst auf deiner letzten Straße; so siehe dich vorher als ein kluger Mensch nach einem gewissen Wegweiser um, der dich sicher hinüberführt, welcher ist niemand anders, denn Jesus Christus, auf daß er dich, wenn dein Stündlein kommt, bei der Hand nehme und leite dich durchs finstere Tal des Todes zu den ewigen Friedenshütten! O große und unaussprechlich gewisse Wahrheit: Wer sein Wort hält, der wird den Tod nicht sehen ewiglich; sondern er fähret und sinket dahin; ehe er sich des Todes versiehet, weil er weiß, daß sein Erlöser lebt, der ihn hernach wird auf erwecken von der Erde, daß er in seinem Leibe Gott sehen möge von Angesicht. Durch seinen männlichen Streit, den er in Gethsemane bestanden, durch seinen heißen Kampf auf Golgatha, durch die Angst seiner Seele, wo er Gebet und Flehen mit starkem Geschrei und Tränen geopfert hat, durch seinen Angstruf: Es ist vollbracht! Durch seinen Tod hat er den Tod getötet und die, so sich an ihn halten, von aller Furcht des Todes erlöset. Darum heißet er Jesus. Darum, Wenn mein Stündlein vorhanden ist und ich soll hinfahrn mein Straße, so gleit du mich, Herr Jesu Christ, mit Hilf mich nicht verlasse. Mein Seel an meinem letzten End befehl ich dir in deine Hand; du wollst sie mir bewahren.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
Zitate von Hermann Bezzel anzeigen

So jemand mein Wort wird halten, der wird den Tod nicht sehen ewiglich.

Wem die Furcht vor dieser entscheidenden Stunde das Herz brechen und den Mut lähmen will, der darf an der Hand des Sanftmütigsten aller Lehrer weiter die Kunst lernen, den Tod zu überwinden, weil er ihn überwunden hat. Nicht auf unsere Gerechtigkeit, noch auf unsere Treue dürfen wir bauen, denn keinen Knecht findet der Herr aus eigener Kraft einst wachend; aber wohl wissen wir dann in dem uns geborgen, der für uns gebetet hat, dass unser Glaube an seine siegreiche Gewalt und seine ewige Treue nicht aufhöre, der seinen Jüngern vor seiner Todesnacht bezeugt hat: „Ich will, dass wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast!“