10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu Josua 6,18

"Ihr aber, hütet euch nur vor dem Verbannten, damit ihr nicht verbannet und doch von dem Verbannten nehmet und das Lager Israels zum Banne machet und es in Trübsal bringet."

Autor: Jakob Kroeker (* 1872; † 12.12.1948) wichtigster Vertreter des freikirchlichen russländischen Protestantismus
Zitate von Jakob Kroeker anzeigen

"Hütet euch, etwas von dem Verbannten zu nehmen, wodurch ihr Israel zum Bann macht und es in Trübsal bringt." Jos. 6,18

Gott vermag wohl ein ohnmächtiges, nicht aber ein unreines Volk zum Sieg zu führen. Gewisse Lebensgebiete können der einzelnen Seele und dem Volke Gottes nur dann dauernd erschlossen bleiben, wenn man bereit ist, den Lebensgesetzen entsprechend zu leben, die unzertrennlich mit denselben verbunden sind.

Josua war daher auch in seiner Klage unbewusst von einer ganz falschen Voraussetzung ausgegangen. Er glaubte, dass das Volk unfähig sei, sich auf dem Boden seines Erbteils mit den damit verbundenen Kämpfen zu behaupten, und dass es besser gewesen wäre, wenn man jenseits des Jordans geblieben wäre.

Aber nicht das Erbe mit seinen neuen Glaubenskämpfen oder die Ohnmacht des Volkes Gottes waren schuld an Israels Niederlagen, schuld war, dass man versuchte, Dinge aufrecht zu erhalten, die auf dem Boden des betretenen Erbes unmöglich waren. Wer, wie Achan es tat, Verbanntes, Geweihtes in seinen eigenen Dienst stellen wollte, das doch zum Schatz des Herrn gehörte, der konnte sich unmöglich auf dem neuen Boden behaupten. Er brachte nur Schmach und Niederlage auf das ganze Volk. Auf neuen Lebensgebieten mit ihrem vermehrten Licht kann man sich nur bewähren, wenn man bereit ist, auch diesem Leben gemäss zu wandeln.

Auch an so mancher Niederlage des Volkes Gottes von heute sind nicht die neuen Lebensgebiete, ist vielfach auch nicht die Ohnmacht des Volkes Gottes schuld. Die Schuld tragen jene Seelen, die da glaubten, auch auf dem neuen Boden das alte Leben, die Selbstsucht, pflegen zu können, und die da hofften, unbeschadet von dem, was dem Herrn geweiht ist, unter ihr eigenes Geräte tun zu dürfen.

Aber soll uns unser Erbe erschlossen werden und erschlossen bleiben, und wollen wir das in Christus Jesus uns erschienene Leben nach allen Möglichkeiten und in seinem vollen Umfang und in seiner Kraft und Herrlichkeit mehr und mehr kennen lernen, dann müssen wir innerlich rein bleiben von dem, was Gott gehört, und nicht suchen, das unter unser eigenes Gerät zu legen, was zum Schatz des Herrn gezählt ist. Über alles Gottgeweihte auch in unserem Leben will Gott allein verfügen. Wie tief das in unser Leben eingreift, geht aus dem Pauluswort hervor: "Alles ist euer, ihr aber seid Christi."