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Predigten zu Lukas 14,20

"Und ein anderer sprach: Ich habe ein Weib geheiratet, und darum kann ich nicht kommen."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Ich kann nicht kommen!"

Wenn wir Menschen zu einer Evangelisation einladen, so entschuldigen sie sich gewöhnlich mit den Worten: "Ich habe keine Zeit."

Der Tag hat für jeden 24 Stunden, und für dich nicht weniger. Du hast keine Zeit? Das ist sonderbar! Was hast du denn mit all der Zeit gemacht? Du hast Gott den Teil der Zeit geraubt, der ihm gehörte, und hast die Zeit für geringfügige Dinge benutzt, die dein Schöpfer mit Recht für die höchsten Zwecke beanspruchen konnte.

Du hast Zeit genug für die alltäglichen Dinge. Ich treffe niemand von euch im Winter auf der Straße in Hemdsärmeln an. Ihr geht nicht halb angezogen auf der Straße hin und her. "O nein, natürlich haben wir Zeit, uns anzukleiden."

Wenn ihr Zeit habt, euren Leib zu kleiden, habt ihr keine Zeit, eure Seele mit der Gerechtigkeit Christi zu bekleiden?

Ich habe nie jemand gefunden, der am Abend sagte: "Ich bin nahe daran, ohnmächtig zu werden, denn ich habe noch nichts gegessen, seitdem ich aufgestanden bin." O nein, jeder hat sein Frühstück und Mittagessen gehabt. Wenn ihr Zeit habt, euren Körper zu speisen, warum speist ihr eure Seele nicht?

Es gibt viele Leute, die man zusammengebunden ins Meer werfen könnte, ohne dass sie vermisst würden, denn sie tun keinem Sterblichen Gutes. Sie führen ein gänzlich zweckloses, zielloses Leben. Und doch sagen sie, dass sie keine Zeit haben.

Solche Vorwände richten nichts aus. Wenn du mit Gott verhandelst, so sage wenigstens etwas, was wie gesunder Menschenverstand aussieht. Ihr belügt Gott, wenn ihr sagt, dass ihr keine Zeit habt. Wenn jemand etwas tun will, und er hat eigentlich keine Zeit, dann nimmt er sich eben die nötige Zeit. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Wo ein Herz für den Herrn Jesus ist, ist auch reichlich Zeit für ihn vorhanden. Glaube an den Herrn, und dann wirst du genug Zeit für den Dienst des Herrn haben - und keinen Augenblick weniger für die nötigen Pflichten deines Berufs.


Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Wieder ein anderer sprach: Ich habe eine Frau genommen, darum kann ich nicht kommen!"

Dieser Mann hatte versprochen, zum Abendmahl zu kommen, und war verpflichtet, sein Versprechen zu halten. Er konnte nicht sagen, dass ihn seine Frau am Kommen hinderte. Solche Entschuldigung mag in unseren Ländern stichhaltig sein. Aber im Orient sind die Männer immer die Herren des Hauses, und die Frau hat selten etwas zu sagen.

Viele Männer würden böse werden, wenn wir ihnen sagten, dass sie unter dem Pantoffel stehen und ihre Seele in Wahrheit nicht ihre eigene nennen können. Tatsächlich ist der Mann, der es versucht, den Tadel für seine Sünden auf seine Frau zu wälzen, ein elender Wicht. Mein lieber Mann, wenn ich nicht ganz irre, so bist du ein eigenwilliger, widerspenstiger Geselle in allen anderen Sachen, aber wenn das Gespräch auf den Glauben kommt, so jammerst du, als würdest du von deiner Frau regiert. Ich habe keine Geduld mit dir.

Dieser Mann sagte: "Ich kann nicht kommen." Warum nicht? Weil er eine Frau hatte. Ein sonderbarer Gedanke! Das wäre gerade ein Grund gewesen, zu kommen und sie mitzubringen. Wenn ein Mann eine Frau hat, die dem göttlichen Befehl widersteht, so sollte er nicht sagen, dass er wegen seiner unbekehrten Frau nicht kommen könne. Er sollte vielmehr um besondere Gnade bitten, seine Frau für Christus zu gewinnen.

Ihr seht also, es gibt zwei Gründe, weshalb ihr der Einladung folgen solltet. Nicht nur um eurer selbst willen, sondern auch um eurer unbekehrten Verwandten willen. Es ist traurig, wenn meine Frau verlorengeht, aber ich kann ihr nicht dadurch helfen, dass ich mit verlorengehe. Guter Mann, lass dich nicht von deiner Frau zurückhalten. Erfinde keine faulen Entschuldigungen! Die Tatsache, dass deine Frau nicht gläubig ist, sollte dich veranlassen, um so entschlossener in der Nachfolge Christi zu stehen - selbst wenn du allein in den Himmel gehen müsstest.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Ich habe ein Weib genommen, darum kann ich nicht kommen.

Als ob es auf der ganzen Welt eine glückliche Ehe, ohne dass Jesus das letzte Wort in ihr hat, geben könnte, als ob die sogenannten Gesinnungs-, Neigungs- und Treueehen, von denen die Romane zu erzählen wissen, in der Wirklichkeit existierten! Wenn dann die Frage sich erhebt: Was war der Anfang der Zerklüftung? Weil sie den lebendigen Gott verlassen, weil sie von Christus sich schieden. – Siehe, mein Christ, und wenn du andere innerliche Beziehungen hast, Beziehungen, die der Ehe zwar nicht gleichzustellen, aber immerhin für dein Herz bedeutsam sind, so, mein Christ, frage dich: Wenn das Edelste nicht den Mut hat, von dem Gebet aller edeln Gaben abhängig zu sein, so wird es Gift, und die Gabe wird zur Gefahr, und die Freude wird zum Verderben. – Wenn ein Volk und ein Herz Gottes Gaben verschmähen, sind andere vor der Tür und andere Herzen schlagen ihnen entgegen.