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Predigten zu Lukas 15,21

"Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen."

Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Vater, ich habe gesündigt."

Erst als der verlorene Sohn bussfertig zurückkehrte, lief der Vater ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Es wäre nicht recht gewesen, ihm Vergebung zu schenken, ohne dass vorher echte Buße vorhanden gewesen wäre. Der biblische Grundsatz ist: "... wenn er es bereut, so vergib ihm" (Lukas 17,3).

Es wird nicht berichtet, dass der Vater dem verlorenen Sohn Unterstützung geschickt hätte, solange er in dem fernen Land lebte. Wenn er das getan hätte, hätte er damit nur das Wirken Gottes im Leben des Rebellen behindert. Das Ziel des Herrn war, den widerspenstigen Sohn bis zum Schweinetrog zu bringen. Er wusste, dass der Sohn erst mit sich selbst völlig ans Ende kommen musste, dass er solange nicht aufschauen würde, bis er tief in den Schmutz gesunken war. Je eher der Irrende zu den Träbern kommen würde, desto eher wäre er bereit, zu kapitulieren. Deshalb musste der Vater seinen Sohn dem Herrn anbefehlen, und die entscheidende Krise abwarten.

Dies ist eines der schwierigsten Dinge, besonders für Mütter. Unsere natürliche Neigung geht dahin, einen aufsässigen Sohn oder Tochter aus jeder Notlage herauszuholen, die der Herr zulässt. Aber alles, was solche Eltern tun, ist, dass sie den Herrn in Seinen Absichten behindern und die Leiden ihres geliebten Kindes verlängern.

Spurgeon hat einmal gesagt: "Die wahrhaftigste Liebe gegenüber denen, die auf Abwegen sind, ist nicht, sich mit ihnen in ihrem Irrtum zu verbrüdern, sondern Jesus in allen Dingen treu zu sein." Es ist nicht Liebe, einem Menschen gegenüber Verständnis für seine Bosheit zu zeigen. Wahre Liebe befiehlt den Betreffenden dem Herrn an und betet: "Herr, bring ihn wieder zurück, was immer die Kosten auch sein mögen."

Einer der größten Fehler, die David in seinem Leben beging, war, dass er Absalom wieder zurückbrachte, ehe dieser ein Zeichen von Buße zu erkennen gab. Kurze Zeit später stahl Absalom die Herzen des Volkes und plante eine Verschwörung gegen seinen Vater. Schließlich vertrieb er ihn aus Jerusalem und wurde an seiner Stelle zum König gesalbt. Sogar noch, als er mit seinem Heer auszog, um David zu vernichten, gab dieser seinen Leuten die Anweisung, Absalom im Fall eines Schlagabtausches zu schonen. Doch Joab hatte darüber mehr Einsicht und erschlug Absalom.

Eltern, die gewillt sind, die Schmerzen zu ertragen, zusehen zu müssen, wie Gott ihren Sohn oder ihre Tochter bis zum Leben in einem Schweinestall herunterkommen lässt, wird dadurch oft ein weit grösseres Leid erspart.


Autor: Martin Luther (* 10.11.1483; † 18.02.1546) theologischer Urheber der Reformation
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Ich habe es nicht verdient

Hiermit wird der Unglaube derjenigen verurteilt, die so töricht sind, dass sie sich zum Beten für unwürdig halten, weil sie die Würdigkeit ihres Gebets an sich selbst und an ihrer Kraft und an ihren Verdiensten messen und nicht an den Verheißungen Gottes. Indem sie das tun, müssen sie wohl für ewig unwürdig bleiben. Du sollst aber deiner Würdigkeit allezeit gewiss sein, nicht wegen deiner Taten, sondern aufgrund der Verheißungen Gottes. Selbst wenn du der Einzige auf der Welt wärest, der aufgrund der Verheißungen Gottes bittet und niemand sonst dies tut, bleibe dabei! Denn du kannst mir keinen Heiligen zeigen, der aufgrund seiner eigenen Heiligkeit gebetet hätte und nicht wegen der göttlichen Verheißungen – einerlei, ob es Petrus oder Paulus, Maria oder Elia oder sonst wer gewesen ist. Sie sind allesamt unwürdig gewesen, und ich wollte keinen Heller für das Gebet eines Heiligen geben, der aufgrund seiner Heiligkeit gebetet hat.