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Predigten zu Lukas 15,22

"Der Vater aber sprach zu seinen Knechten: Bringet das beste Kleid her und ziehet es ihm an und tut einen Ring an seine Hand und Sandalen an seine Füße;"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Bringet eilends das beste Feierkleid her und ziehet es ihm an, und gebet ihm einen Ring an die Hand und Schuhe an die Füße."

Habt ihr beachtet, wie das Kleid zu dem Bekenntnis des verlorenen Sohnes passte? Der Sohn sprach: "Vater, ich habe gesündigt." Der Vater antwortet: "Bringet eilends das beste Feierkleid her - bedeckt all seine Sünden mit der Gerechtigkeit Christi." Er war in Lumpen gekleidet, darum sagte der Vater: "Bringet eilends das beste Feierkleid her - und ihr werdet nichts mehr von seinen Lumpen sehen." Er sollte ein Gewand tragen, das zu seiner Stellung als Sohn passte. "Zieht ihm das beste Kleid an, damit er vorbereitet ist, seinen Platz beim Festmahl einzunehmen."

So ist es, wenn der reuige Sünder zu Gott kommt. Er wird nicht nur von der Gerechtigkeit Christi bedeckt, was die Vergangenheit betrifft, sondern er wird auch für künftige Segnungen vorbereitet, die für den Begnadigten bereitet sind.

Wie herrlich beantwortet der Vater den zweiten Teil seines Bekenntnisses! Der Sohn sagt: "Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen!" Der Vater antwortet: "Gebet ihm einen Ring an die Hand." Diese Gabe trifft genau mit dem Bekenntnis zusammen. Wie wunderbar, dass dieselbe Hand, welche die Schweine gefüttert hatte, nun einen Ring tragen sollte! Er war jetzt kein Schweinehirte mehr, sondern der geehrte Sohn eines reichen Vaters.

Dieser Ring an deinem Finger zeigt deine enge Verbindung mit Christus, beweist die ewige Liebe des Vaters und ist das Pfand des Heiligen Geistes.

Dann zogen sie Schuhe an seine Füße. Früher trugen nur die Herren Sandalen, so dass dieser Befehl eine Antwort auf die unausgesprochene Bitte des Sohnes war. Der Sohn wünschte, ein Tagelöhner des Vaters zu werden, aber der Vater befiehlt: "Gebet ihm Schuhe an die Füße." Auf diese Weise wurde der verlorene Sohn als Sohn des Vaters ausgezeichnet. Er hatte nun das Kleid, das ihn deckte, den Ring, der ihn schmückte, und Schuhe, die ihn zum Wandel und zur Arbeit fähig machten.


Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Bringt das beste Kleid hervor und legt es ihm an."

Gott ist so reich, dass das Geben seine Hauptfreude ist. Seine Schatzkammern sind so voll, dass es ihn schmerzt, wenn wir ihm die Gelegenheit nehmen, diese Schätze an uns zu verschwenden. Als der Verlorene Sohn heimkehrte, stellte der Vater ihn mit keinem einzigen Wort zur Rede, dass er das Vermögen durchgebracht hatte. Er freute sich, dass die Heimkehr des Sohnes ihm die Möglichkeit bot, ihm noch mehr zuzuwenden, ihm das Kleid, den Ring, die Schuhe und das Fest zu geben; dass der ältere Sohn ihm keinen Anlass zu solchem Schenken gab, bekümmerte ihn. Gottes Herz ist betrübt, wenn wir versuchen, ihm von uns aus etwas zukommen zu lassen. Er ist unsagbar reich. Es bereitet ihm wahre Freude, wenn wir es ihm ermöglichen, uns immer und immer wieder etwas zu schenken. Er will auf ewig der Gebende sein, der Gebende und der Vollbringende. Wenn wir doch nur erkennen würden, wie reich und wie groß er ist!


Autor: Adolf Schlatter (* 16.08.1852; † 19.05.1938) schweizer evangelischer Theologe und Professor fürs Neues Testament
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Dem, der zum Vater heimkehrt, wird ein Fest zuteil. Das Ehrenkleid wird ihm gegeben, das Kalb geschlachtet, das im Stall für ein Fest bereit gehalten wird, und der Reigen beginnt mit lauten Schall, so dass auch die, die draußen stehen, ihn hören. Hier hat Jesus stark leuchtende Farben verwandt, um uns recht sichtbar zu machen, was Vergebung ist. Wir glauben ja nicht, dass es Vergebung gebe. Das weiß Jesus wohl und darum lässt er den Heimkehrenden nicht bitten: Bereite mir mein Fest und kleide mich in ein Prachtgewand. „Mache mich zu deinem Tagelöhner“, das ist sein Begehren. Macht ihn der Vater zum Tagelöhner, dann trägt er bleibend das Merkmal seiner Schuld an sich. Dann weiß es jedermann und er selbst weiß es beständig: einst war ich Sohn, jetzt aber nur noch Tagelöhner; das hat mir mein Fall bereitet, der für immer darin sichtbar bleibt, dass die Trennung zwischen dem Vater und mir bestehen bleibt, wie sie den Tagelöhner von seinem Herrn entfernt. Dieses halbe Vergeben, das nicht vergessen kann. sondern die alte Schuld immer wieder hervorholt und weiter wirken lässt, ist unsere menschliche Art und wir meinen, wir täten schon Großes, wenn wir Verschuldete auch nur als Tagelöhner bei uns dulden. Nun aber, Herz, höre nicht nur, was dir Menschen sagen, und hänge dich nicht an das, was die Menschen tun, sondern höre auf Jesus und sieh; was durch ihn der Vater tut.

Der Heimgekehrte ist wieder Sohn und er ist es ganz, nicht halb, nicht mit Tränen und trübem Büßergesicht, sondern mit Jubel und schallendem Ruhm. Gott wird mit deiner Sünde ganz fertig und lässt sie im Meer seiner Gnade untergehen. Wie unverständlich blieb doch dieses Wort Jesu auch der Christenheit! Sie las dieses Gleichnis oft, hat aber selten begriffen, warum Jesus sagt: „Holt das gemästete Kalb, wir wollen fröhlich sein. „ Das Vergeben, lieber Herr, muss ich bei Dir lernen. Ich bleibe an meiner Not hängen und sehe auch bei den anderen auf das, was ihnen fehlt und sie hemmt und schändet. Du kennst unseren Jammer besser als wir, kennst aber auch deines Vaters Herz und weißt darum, was Vergeben ist, und gibst es in seiner ganzen Herrlichkeit allen, die zu Dir kommen. Amen.