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Predigten zu Lukas 21,27

"Und dann werden sie den Sohn des Menschen kommen sehen in einer Wolke mit Macht und großer Herrlichkeit."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Der zweite Adventssonntag predigt von einer Sache, die in den Augen eines Weltmenschen als eine völlig verrückte und überspannte Idee gelten muss. Unser Text spricht nämlich davon, dass Jesus wiederkommen wird in großer Kraft und Herrlichkeit. Fragt doch einmal eure Bekannten oder die Leute auf der Straße draußen, was sie davon halten! Sie werden euch verständnislos ansehen.

Aber woher sollte auch die ungöttliche Welt einen Sinn haben für göttliche Dinge! Viel schlimmer ist es, dass heute viele Glieder der Gemeinde Jesu im Grunde mit der Botschaft vom Wiederkommen des Herrn nichts Rechtes anzufangen wissen. Sie sagen: „Ich freue mich an meinem Heiland. Ich bin froh, dass Er mich versöhnt hat. Aber diese zukünftigen Dinge – ach, davon verstehe ich nichts."

Doch je mehr uns Christen in der Welt der Boden entzogen wird, desto mehr werden wir uns freuen lernen an dem, was Gottes Wort uns deutlich sagt von den zukünftigen Dingen.

Der Herr Jesus hat zu Seinen Jüngern gesagt: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden." Nun, davon ist doch heute noch kaum etwas zu sehen. Ist denn nun Jesus ein Narr, der seine Kraft überschätzt hat? O nein, ganz gewiss nicht! Noch gilt heute: „Er will hier seine Macht / und Majestät verhüllen / bis er des Vaters Willen / im Leiden hat vollbracht." Er wartet, bis die Gemeinde völlig gesammelt ist aus der verlorenen Welt. Dann aber wird vor aller Augen offenbar werden, dass Ihm alle Gewalt längst gegeben ist. Amen.

Wir warten dein, o Gottessohn, Und lieben dein Erscheinen. Bald ist die Wartezeit entflohn, Dann kommst du zu den Deinen. Wer an dich glaubt, Erhebt sein Haupt Und sieht dir froh entgegen, Du kommst uns ja zum Segen.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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"Wir kennen doch wohl alle die berühmte Geschichte von dem gordischen Knoten. Das war ein ganz komplizierter Knoten, der in einem Heiligtum des griechischen Gottes Zeus aufbewahrt wurde. Und so ging die Sage: Wer diesen Knoten lösen kann, dem fällt die Weltherrschaft zu. Nun kam eines Tages Alexander der Große dorthin. Als er den Knoten sah, zog er sein Schwert und zerhieb einfach das komplizierte Ding.

Der gordische Knoten war ein Kinderspiel gegen die immer verworrener werdenden Probleme dieser Welt. Ja, die Bibel sagt, daß sie sich immer noch mehr verwirren werden. Aber die Bibel verkündet uns auch: Es gibt einen, der diesen Knoten der Weltprobleme durchhauen wird. Und dann wird Ihm die Weltherrschaft zufallen. Jesus wird in Herrlichkeit wiederkommen. Und Seine Wiederkunft wird alle unlösbaren Probleme der Welt mit einem Schlage lösen.

Darum können Christenleute gelassen durch die Not und die Verwirrung unsrer Zeit gehen. Sie kennen ja den Einen, von dem sie singen: „All unsre Not zu End' er bringt..." Ja, je verworrener und undurchsichtiger die Zeitläufe werden, je ratloser die Menschen werden, je verzweifelter sie nach einer Hilfe ausschauen — desto getroster werden Kinder Gottes. Sie wissen: Wenn der Knoten ganz und gar verwirrt ist, dann kommt Jesus wieder. Sie denken an Jesu Wort: „Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, so erhebet eure Häupter, darum daß sich eure Erlösung naht." Ich wüßte nicht, was getroster und gelassener machen könnte als der Blick auf die Wiederkunft Jesu. Amen.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Das wird ein Tag sein! Wie wird er uns finden? Der Herr Jesus hat sich einmal verglichen mit einem Hausherrn, der von der Tafel aufsteht. Vielleicht ist der Tag sehr nahe, da Er kommen wird. Wenn wir die Weltgeschehnisse ansehen, dann ist uns oft — um in dem Bilde Jesu zu bleiben —, als hörten wir schon das Rücken der Stühle. Es gibt ein ernstes Wort Jesu, das uns aus aller Weltseligkeit aufwecken kann: „Denn gleichwie sie waren in den Tagen der Sintflut — sie aßen, sie tranken, sie freiten und ließen sich freien... und sie achteten's nicht, bis die Sintflut kam und nahm sie alle dahin —, also wird auch sein die Zukunft des Menschensohnes."

Mein Großvater war Lehrer in einem schwäbischen Dörflein. Eines Tages kam er sehr betrübt aus seiner Schlafkammer und sagte: „Ich habe einen schweren Traum gehabt. Ich träumte, es erginge auf einmal der Ruf: Jesus kommt! Da bin ich gelaufen — hinaus nach der „Germania" zu. (Das war ein Gasthaus am Ende des Dorfes.) Und ich meinte, das ganze Dorf müsse mir nachkommen. Ich habe ihnen doch allen von Jesus gesagt. Aber — als ich mich umkehrte, waren da nur ein paar alte Weiblein und einige Kinder. Alle anderen waren nicht bereit." Jesus hat es so ernst mit uns gemeint, als Er Sein Blut und Leben für uns dahingab. Nun "laßt uns Ihm so zugehören, daß wir freudig Seiner Wiederkunft entgegengehen können! Amen!