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Predigten zu Lukas 21,28

"Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so blicket auf und hebet eure Häupter empor, weil eure Erlösung naht."

Autor: Christoph Blumhardt (* 01.06.1842; † 02.08.1919) deutscher evangelischer Theologe, Pfarrer und Kirchenlieddichter
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Wenn nemlich die letzte Zeit eintritt, so geschehen mancherlei wunderbare Dinge, und meist schreckhafte. Es sind uns angekündigt Kriege, wie sie noch nie gewesen sind, Erdbeben wie noch nie, Seuchen wie noch nie, Plagen aller Art, wie noch nie, lauter Dinge, worüber man sich entsetzt, zittert und bebt. Auch Zeichen am Himmel, Schrecknisse durch gewaltige Naturerscheinungen werden geschehen. Ob dem allem wird den Leuten bange werden, und sie werden zagen. Aber die, die des HErrn sind und Seiner in Geduld warten, sollen, „wenn die Dinge anfangen zu geschehen, aufsehen und ihre Häupter erheben, weil jetzt ihre Erlösung nahe.“

Äußerlich wird freilich die Freude nicht gar groß sein; denn die Trübsal wird für die Treuen des HErrn so groß werden, wie noch keine gewesen ist, seit die Welt steht. Aber eben darum will der HErr mit den angeführten Worten unsern Mut auffrischen und uns, wenigstens um des Ausgangs willen, freudig stimmen, weil die Freude allein stark und ausdauernd machen kann, um unverzagt allen Schrecknissen ins Angesicht zu schauen.

Wie der HErr Jesus selbst Angesichts des Kreuzes, das Er vor Sich sah, über dieses hinweg nur auf Seine Verklärung schauete, und nicht betete (Joh. 17, 1): „Vater, die Stunde ist hie, daß ich gekreuzigt werde,“ sondern betete: „Vater, die Stunde ist hie, daß Du Deinen Sohn verklärest,“ so sollen die Gläubigen, wenn das Arge anfähet, auch nicht sagen : „Jetzt kommt die Zeit der Trübsal,“ sondern sollen sagen: „Jetzt kommt unsre Erlösung,“ also über die Trübsal hinüberblicken und durch den Blick auf die nahende Erlösung sich zu allem stärken. Muß dann auch, wer's gewinnen will, nun erst recht dran und alle Schrecknisse über sich kommen lassen, so kann doch die gewisse Anssicht, daß alles vorüber gehe und es dann, ob wir leben oder sterben, ewig gut gehe, unter allen Anfechtungen getrost machen, Mut und Stärke, selbst Freudigkeit verleihen; und wer nicht mit freudigem Geiste auf das Ende zu blicken wird fähig seyn, wirds schwer haben, um standhaft zu bleiben und seine Seele zu erretten.

Einstweilen aber wollen wir uns rüsten, in jetzigen Umständen treu zu seyn, auch durch nichts uns berücken und betören, oder in Sicherheit einwiegen zu lassen, als ob's etwa noch langen Verzug habe, oder gar nicht komme, auf daß wir, wenn es ernster wird, fähig werden auszuhalten und siegreich zu überwinden. Der HErr helfe uns wachen und beten !

Mel. Fahre fort. Halte aus, halte aus, Gottes Volk, halt' deine Treu, Laß nicht lau und träg' dich finden. Auf, das Kleinod rückt herbei! Auf, verlasse, was dahinten! Gottes Volk, im letzten Kampf und Strauß Halte aus; halte aus!


Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Der Heiland spricht hier zu seinen Jüngern und Nachfolgern, die ihn liebhatten. Denn nur wer zu den Seinen gezählt werden kann, der wird in jenen Tagen der Trübsal errettet werden. Wenn einmal das Geschrei wird ausgehen: Der Bräutigam kommt, gehe heraus ihm entgegen, wer wird ihm dann mit Freuden entgegengehen, als wer ihn von Herzen liebt und seine Lampe mit dem wahrhaftigen Glaubensöl, mit dem Blut Jesu Christi gefüllt hat? Sollen wir eine rechte Freudigkeit haben am Tag des Gerichts, so muß auch die Liebe völlig bei uns sein, denn wer sich fürchtet, der ist nicht völlig in der Liebe. Schon vorher muß der Bräutigam unser Herz besitzen, schon vorher müssen wir einzig an seinen Blicken hangen, unser Herz muß schon vorher ihm geschmückt und bereitet sein, dann erst werden wir ihn auch am Tag des Gerichts mit Freuden empfangen, ihm mit Freuden blicken in sein holdes Angesicht und nicht erschrecken vor der Macht und Majestät, in welcher er erscheinen wird. Die Liebe höret nimmer auf und wird auch am großen Gerichtstag nicht aufhören, sondern triumphieren. - Begeben wir uns so in seine wahre Nachfolge und Jüngerschaft, so werden wir ja auch am besten bewahrt bleiben vor den zwei Haupthindernissen, die unsrer würdigen Vorbereitung auf seine Zukunft vornehmlich im Wege stehen und vor denen der Heiland hauptsächlich warnt (vgl. V. 34), vor den Sorgen und Wollüsten dieses Lebens. Denn wie mag sich eine Seele würdig bereiten auf die Wiederkunft des Sohnes Gottes, so sie ihr Herz und ihre Schätze in dieser Welt hat, so der Bauch ihr Gott ist? Wie mag sich eine Seele bereiten auf den Tag des Herrn, wenn Kummer und Sorgen das Herz umtreiben von einer Morgenwache bis zur andern, wenn kein Glaube, keine Ergebung in den Willen des Höchsten da ist? Freilich sind der Sorgen des menschlichen Lebens viele, und wir können und dürfen ja nicht ohne Sorgen sein, aber davor haben wir uns zu hüten, daß die Sorgen nicht unser ganzes Herz einnehmen, daß kein Sorgengeist daraus entstehe, sondern wenn wir das unsrige getan, dann ist es Zeit, Gott sorgen zu lassen, der alles wohl machen wird. Wie unaussprechlich selig ist, der mit jenem Lied singen kann:

Warum sollt ich mich denn grämen? Hab ich doch Christum noch; wer will mir den nehmen? Wer will mir den Himmel rauben, den mir schon Gottes Sohn beigelegt im Glauben?

Gut und Blut, Leib, Seel und Leben ist nicht mein; Gott allein ist es, der's gegeben. Will ers wieder zu sich kehren, nehm ers hin; ich will ihn dennoch fröhlich ehren.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Die Welt ist voll Angst

Eine angsterfüllte Gemeinde kann einer Welt voll Angst nicht helfen, und es muss gesagt werden, dass ein furchterfüllter Christ gewiss seine Verteidigung nicht aufrechterhalten kann.

Kein Mensch muss sich schämen, weil er Angst hat. Neben allen Krisen, allem Terror und aller Gewalt auf dieser Welt gibt es noch etwas: Gott hat auch davor gewarnt, dass diese Welt einer Feuertaufe unterzogen werde. Gott hat dies durch die Stimme Seiner heiligen Propheten von Anbeginn an ankündigen lassen - und davor gibt es kein Entrinnen!

Christen, die die Bibel lesen und kennen, sollten auf dieser Erde die Letzten sein, die in Hysterie geraten. Uns wurde eine prophetische Vorausschau auf diese Ereignisse, die über die Erde kommen werden, an die Hand gegeben. Kann uns irgendetwas überraschen? Wir, die wir an Gottes geheimem Sicherheitsort stehen, müssen davon reden und danach handeln! Wir - vor allem wir auf dieser Erde - sollten ruhig sein, hoffnungsvoll, voll Tragkraft und heiter. Wir überzeugen die angsterfüllte Welt niemals davon, dass am Kreuz Friede und Sicherheit ist, wenn wir weiterhin dieselben Ängste zeigen wie diejenigen, die sich nicht als Christen bekennen!


Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Wir leben in einer niedergeschlagenen, entmutigten Welt, die unter schweren Lasten gebeugt einhergeht. Ein Gefühl allgemeiner Unsicherheit herrscht heute. Aber Jesus Christus sagt deutlich, welche Haltung Seine Jünger unter diesen Umständen einnehmen sollen, die echten Christen, die Seine Zeugen unter ihrer Generation sind. «Richtet euch auf!» Seid voller Mut; widersteht der allgemeinen Mutlosigkeit mit dieser positiven Gesinnung! Sich aufrichten heißt, aus Liebe treu zum Herrn Jesus stehen, Seinen Geboten gehorchen, Seinen Verheißungen glauben, mit einem Wort, dem Marschbefehl gemäß leben, der Josua gegeben wurde: «Sei du nur stark und sehr mutig ... Laß dieses Buch des Gesetzes nicht von deinem Mund weichen, sondern forsche darin Tag und Nacht, damit du darauf achtest, alles zu befolgen, was darin geschrieben steht; denn dann wirst du Gelingen haben auf deinen Wegen, und dann wirst du weise handeln!» (Josua 1,7-8).

Festigkeit, treues Stehen zu Gott und Seinem Wort, Liebe und Hingabe für die Menschen sollten wie ein frischer Wind alles Negative aus unserem Sinn wegblasen, und wir sollten festen Fuß fassen auf dem Boden des Glaubens, um zu widerstehen, mehr noch, um vorwärts zu gehen! Gott wolle uns zu Männern und Frauen machen, die aufrecht stehen; nicht aus Hochmut, sondern weil der Herr es ihnen verleiht. «Erhebt eure Häupter» bedeutet nicht, mit starr auf den Himmel gerichteten Augen unbekümmert um das Los der verlorenen Welt die Wiederkunft des Herrn zu erwarten. Nein, weil wir glauben, daß unser Herr wiederkommen wird, heben wir unsere Augen auf über die Volksmengen, über die zur Ernte reifen Felder, um dort zu wirken. Die richtige Einstellung zur Wiederkunft Jesu Christi erzeugt den Wunsch, für solch einen Meister zu arbeiten.

Laßt uns aufstehen, dem Sichtreibenlassen der gegenwärtigen Zeit absagen und handeln! Alles ist dazu angetan, uns mutlos und pessimistisch zu machen; aber der Herr ermahnt uns, zu hoffen. «Erhebt eure Häupter », um auf Ihn zu schauen! Laßt uns dem Pessimismus mit Hoffnung begegnen, der Ratlosigkeit mit Mut und Entschlossenheit, und auf den schauen, der einen unablässigen Dienst der Liebe von uns erwartet, bis Er wiederkommt.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Inmitten einer taumelnden Welt steht das Wunder aller Zeiten, das „Geheimnis", wie Paulus sagt: die Gemeinde Jesu Christi. Wie die Arche über den empörten Wogen der Sintflut, so ist die Gemeinde Jesu in der Welt.

Je näher es dem Ende dieser Weltzeit entgegengeht, desto mehr werden die Menschen „verschmachten vor Furcht und vor Warten der Dinge, die kommen sollen". Da wird die Gemeinde ihr gutes Teil mittragen. Ja, sie wird überdies von der Feindschaft der antichristlichen Zeit umbrandet sein. Und doch: Erhebet eure Häupter, darum dass sich eure Erlösung naht." Die Gemeinde steht in der Welt in der frohen Gewissheit: „Er wird nun bald erscheinen / in seiner Herrlichkeit / der all unser Klag und Weinen / verwandeln wird in Freud.“

Es saßen einmal ein paar Christen zusammen. Sie besprachen ernst die Nöte der Zeit. Da sagte einer: „Brüder, wir wollen nicht klagen! Wir wollen ausschauen auf den Tag der Herrlichkeit Jesu!"

So steht ein rechter Jünger Jesu. Er spricht: „Und wenn ich darüber sterben sollte! Ich lege mich ins Grab in der frohen Gewissheit: Jesus wird kommen. Und ich werde im Grabe Seine Stimme hören und mit Ihm leben in Ewigkeit.“ Amen.

Zion hört die Wächter singen, Das Herz tut ihr vor Freude springen, Sie wachet und steht eilend auf. Ihr Freund kommt vorn Himmel prächtig, Von Gnaden stark, von Wahrheit mächtig, Ihr Licht wird hell, ihr Stern geht auf. Nun komm, du werte Kren, Herr Jesu, Gottes Sohn! Hosianna! Wir folgen all zum Freudensaal Und halten mit das Abendmahl.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, so sehet auf und erhebet eure Häupter, darum, dass sich eure Erlösung naht.

Wie das arme Tier der Wüste in den Sandsturm hinausblickt auf die selige Oase, die seiner wartet und die es stundenlang vorher wittert, und wie der einsame Pilgrim, der hinter dem Tier einhergeht, mit ihm sich freut, so hebt eure Häupter auf! Man spürt etwas davon, dass der Herr, der eine Welt vernichten kann, in der andern Hand eine frühlingsfrohe Zukunft heraufführt; man ahnt etwas davon, was es heißt, mitten in einer vergänglichen Welt ein unvergängliches, unverwelktes und unbeflecktes Erbe zu haben, das bereitet ist im Himmel. Hebt eure Häupter auf! Das ist ein frohes Wort.