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Predigten zu Lukas 21,25

"Und es werden Zeichen sein an Sonne und Mond und Sternen, und auf der Erde Bedrängnis der Nationen in Ratlosigkeit bei brausendem Meer und Wasserwogen;"

Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Zum Zittern hat ein Mensch, der nicht in Gemeinschaft mit seinem Schöpfer steht, immer vielfache Gelegenheit. Wir leben in einer Welt, wo alles in eine solche Stellung gegen uns treten kann, daß wir dadurch aus der Fassung gebracht und geängstet werden; man denke nur an eine Feuersbrunst, an ein Erdbeben usf. Und auch abgesehen von den Elementen und ihrem Einfluß trägt ja jeder den Keim des Todes in sich, und vor dem Tod hat jeder Mensch einen Schrecken, der durch die geheime Ahnung eines zukünftigen Gerichts noch vermehrt wird. Aber der Heiland spricht im obigen Text von einer andern Zeit, von der Zeit, wo auch diejenigen, die sich gegen die Schrecken des ge- wohnlichen Weltlaufs abgestumpft und gewaffhet haben, auch alle Starken, alle Gewaltigen, alle Mutigen, alle Männlichen, alle Knechte und Freie und Könige heulen werden; das ist die Zeit seiner Zukunft. Schon was dieser Zukunft vorangeht, wird den Leuten bange machen auf Erden, denn es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen, das Meer und die Wasserwogen werden brausen und auch der Himmel Kräfte sich bewegen, d.h. die bisherige Ordnungsmäßigkeit und Gesetzmäßigkeit des Ganges dieser Welt wird sich aufheben, es wird nichts mehr zutreffen, was man vorher ausrechnen konnte, wovon man sonst gewiß wußte, daß es kommen müsse, wie man es z.B. jetzt in unserer Gegend als natürlich annimmt, daß die Sonne des Winters um acht Uhr auf- und um vier Uhr untergeht und daß sie des Sommers neun Stunden länger scheint und dergleichen Denke dich einmal in die Zeit hinein, wenn die Sonne nicht aufginge, wenn es Nacht bliebe, wenn es morgens neun Uhr wäre oder elf Uhr und immer noch Nacht. O wie übel wird es dann denen zumute sein, die von nichts gewußt haben als vom Irdischen, von Sommer und Winter und Wetter und Säen und Pflanzen und Geraten. Da wird dann den Leuten bange sein. Die Gelehrten werden sagen: Es muß ein Komet in der Nähe sein; die Ungelehrten: Es muß irgend etwas geben. Man wird einander zu trösten suchen, sie werden's auf das Papier hinrechnen, daß es so habe kommen müssen, viele werden sich ihre Angst zu vertreiben suchen, indem sie sprechen: Lasset uns essen und trinken; daß der Herr Jesus im Anzug ist, wird niemand denken. Aber gerade alsdann werden sie etwas ganz Unerwartetes noch sehen, das sie sich nicht hatten einfallen lassen, sie werden auf einmal Jesum sehen (V. 27), den schon längst vergessenen, unerkannten, verachteten Jesus - auf einer Wolke, nicht in Schwachheit, in Kraft, nicht in Verach- tung, sondern in Herrlichkeit. O wie wird es ihnen dann zumute sein, die nicht zu den Seinigen gehören. Das ist die Zeit, wo sie sagen werden: Ach wenn nur die Berge uns bedeckten (Lk 23,30).

Der Herr bricht ein um Mitternacht; jetzt hält er sich noch still. O Elend, daß fast niemand wacht und ihm begegnen will!


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Die Weltgeschichte ist der grandiose Versuch der Menschen, fertig zu werden ohne den Gott, der in Jesus unser Vater ist: Und es wird immer deutlicher werden, dass das nicht geht. Immer mehr werden alle Grundlagen des Lebens ins Wanken geraten. „Das Völkermeer und die Wogen des Völkermeeres brausen." Selbst die Natur wird hineingezogen werden in die beginnende Katastrophe.

Aus diesem Bankrott der Menschen wird aber immer mehr aufwachen ein Hass gegen den, von dem man sich nicht helfen lassen will, gegen Jesus Christus. Wir erleben heute schon hin und her in der Welt die ersten Sturmzeichen dieses Bankrotts und des Christushasses.

Gott hat Zeit, viel Zeit. Er lässt das alles ganz ausreifen. Er lässt die Tragödie der Weltgeschichte sich abrollen bis zum Ende. Aber dann setzt Er auch das Ende der Tragödie und den Anfang einer neuen Welt. Wenn Menschheitsbankrott und Christushass vollendet sind, dann kommt Jesus wieder „in großer Kraft und Herrlichkeit". Dann werden alle den sehen, den sie verachtet haben. Sie werden den sehen, „in welchen sie gestochen haben": Jesus, ohne den kein Mensch und kein Volk leben kann, ohne Schiffbruch zu erleiden. Amen.

O weh dem Menschen, welcher hat des Herren Wort verachtet Und nur auf Erden früh und spat nach ird'schem Gut getrachtet! Er wird fürwahr gar schlecht bestehn und mit dem Satan Müssen gehr von Christo in die Hölle. O Jesu, hilf zur selben Zeit, von wegen deiner Wunden, Dass ich im Buch der Seligkeit werd angezeichnet funden. Daran ich denn auch zweifle nicht, denn du hast ja dein' Feind gericht't und meine Schuld bezahlet.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Und es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen; und auf Erden wird den Leuten bange sein, und sie werden zagen, und das Meer und die Wasserwogen werden brausen.

Auf der Erde werden große und schwere Glocken tönen, markerschütternd, weltbewegend, aus der Ewigkeit hervorklingend, und über dem Erdrund wird es erschallen: Siehe, er kommt! Mit den tiefsten Klängen der Ewigkeit, mit den Schrecknissen der Gewalt, mit der Furchtbarkeit eines heiligen Richters sind diese Töne durchtränkt und belebt. Dann wird die Erde sich bewegen, wie wenn Neues und Großes über sie kommt, dann werden Erdbeben hin und wieder sein, und über die Oberfläche werden Kriege in gewaltiger Majestät schreiten, die Völker werden widereinander sein, und die Gewalt der Lüge wird sich offenbaren. Dann wird man sehen, wie die Weltkarte zusammengerollt wird in der Hand des Allmächtigen. Und durch all diesen Wandel und Wechsel, durch die Veränderung der Geschichte und die Veränderung der Geschicke wird ein einzig großes, stilles in seiner Majestät so ernstes und bestimmtes Wort erschallen: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte vergehen nicht.“