10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu Lukas 24,38

"Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr bestürzt, und warum steigen Gedanken auf in euren Herzen?"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen

"Was seid ihr so erschrocken, und warum kommen solche Gedanken in eure Herzen?"

Warum sprichst du denn, Jakob, und du, Israel, sagst: "Mein Weg ist dem Herrn verborgen, und mein Recht gehet vor meinem Gott über?" Der Herr nimmt sich aller Dinge an, und die geringsten Geschöpfe haben teil an seiner allgewaltigen Fürsorge; aber mit besonderer Sorgfalt wacht Er über seine Heiligen. "Der Engel des Herrn lagert sich um die her, so Ihn fürchten."Ihr Blut wird teuer geachtet werden vor Ihm."Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, die nach dem Vorsatz berufen sind." Die Tatsache, dass Er, ein Heiland aller Menschen, ganz besonders ein Heiland aller derer ist, die da glauben, sei euch ein großer Trost und eine große Freude. Ihr seid Ihm besonders teuer und wert, sein königlicher Kronschatz, den Er bewacht wie seinen Augapfel, sein Weinberg, den Er Tag und Nacht behütet: "Auch die Haare auf eurem Haupte sind alle gezählet." Lasst den Gedanken an seine besondere Liebe zu euch alle eure geistlichen Sorgen ertöten und alle eure Schmerzen lindern und beruhigen: "Ich will dich nicht verlassen noch versäumen." Gott spricht dies ebensogut zu euch, wie zu allen Heiligen alter Zeit. "Fürchte dich nicht; ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn." Wir verlieren manche Tröstung dadurch, dass wir uns gewähnt haben, seine Verheißungen auf die ganze Gemeinde des Herrn zu beziehen, statt sie unmittelbar für unser eignes Bedürfnis in Anspruch zu nehmen. Gläubiger Freund, fasse das göttliche Wort mit einem persönlichen, aneignenden Glauben auf. Bedenke, dass der Herr Jesus gesagt hat: "Ich habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre." Denke, du sehest Ihn wandeln auf den Fluten deiner Trübsal; denn Er ist wirklich daselbst und spricht zu dir: "Fürchte dich nicht; ich bin's. Fürchte dich nicht." Ach, wie lieblich sind doch diese Worte Christi! Möge der Heilige Geist dir zu fühlen geben, dass sie auch zu dir gesprochen sind; vergiss andre eine kleine Weile, nimm die Stimme des Herrn an als an dich gerichtet, und sprich: "Jesus tröstet mich, ich kann Ihm nicht wehren; ich will unter seinem Schatten ruhen und mich in Ihm erquicken, und die Liebe ist sein Panier über mir."


Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Das Reich unserer Gedanken ist eine Welt für sich. Der Herr stellt uns eine sehr bestimmte Frage: «Warum steigen solche Gedanken in euren Herzen auf?» Woher kommen sie? Aus unserem Herzen, von dem Gott sagt: «Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig» (Jeremia 17,9). Welche Möglichkeiten an Boshaftigkeit liegen in uns; wieviel Schaden und Spaltungen können wir anrichten! Die Gedanken des Herzens sind nicht nur eine Welt, sondern ein Hauptquartier seelischer Kräfte, die zu einer vom Teufel kontrollierten geistlichen Macht werden können.

Wir kennen alle die Gedanken, die unser Herz über einen Bruder oder eine Schwester ersinnen kann, und die wir nähren. Laßt uns diese Sünde bekennen, denn er ist «treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit» (1. Johannes 1,9). Wenn wir aber «solche Gedanken» in unserem Herzen dulden, erzeugen sie eine bestimmte Geisteshaltung in uns und werden zu schädlichen Kräften für die Menschen, gegen die sie sich richten. Wir nehmen dann eine feindselige Haltung einem Bruder oder einer Schwester gegenüber ein, und viel Schaden wird angerichtet. Der Herr kennt unsere bösen Gedanken, die sich oft unter einem christlichen Mäntelchen verbergen, und Er fragt uns: «Warum steigen solche Gedanken in euren Herzen auf?» Nun bleibt es unglücklicherweise oft nicht bei den Gedanken im Herzen, sondern sie kommen auf die Zunge, und die Zunge, sagt Jakobus, ist ein kleines Feuer, das einen großen Wald anzündet. «Die Zunge kann kein Mensch bezwingen, das unbändige Übel voll tödlichen Giftes» (Jakobus 3,8). Und schließlich werden die Gedanken zu verletzenden, grausamen Taten.

Wenn wir anders werden möchten, müssen wir erst einmal aufhören, uns zu rechtfertigen. Laßt uns vor Gott auf unser Angesicht fallen und zugeben, daß alles Übel tatsächlich aus unserem eigenen Herzen kommt! Wenn dieses Bekenntnis vor Gott aufrichtig und gründlich ist, dann werden wir versuchen, den Schaden wieder gutzumachen, sonst wäre unser Bekenntnis nur eine erneute Beleidigung Gottes. Haben wir aber alles getan, was in unserer Macht steht, um das Unrecht wieder gutzumachen, dann laßt uns ans Kreuz gehen. Es soll unser Schutz sein gegen weitere solche Erfahrungen!