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Predigten zu Lukas 24,45

"Dann öffnete er ihnen das Verständnis, um die Schriften zu verstehen,"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Da öffnete Er ihnen das Verständnis, dass sie die Schrift verstanden."

Der, von dem wir gestern hörten, wie Er den Seinen die Schrift öffnete, tritt uns heute entgegen als Der, der auch das Verständnis öffnet. In jenem ersten Geschäft stehen Ihm manche Mitarbeiter zur Seite; aber in diesem zweiten steht Er einzig da; viele bringen das Wort den Gemütern entgegen, aber der Herr allein kann das Herz zubereiten, dass es das Wort aufnimmt. Unser Herr Jesus unterscheidet sich von allen andern Lehrern; diese erreichen das Ohr, Er aber unterrichtet das Herz; sie haben es mit dem geschriebenen Worte zu tun, aber Er teilt den innern Sinn für das Verständnis der Wahrheit mit, so dass wir ihre Kraft und ihren Geist erfahren und erfassen. Die ungebildetsten unter den Menschen werden reife Schüler der Gnade, wenn der Herr Jesus durch seinen Heiligen Geist die Geheimnisse seines Königreiches ihnen entschleiert und ihnen die heilige Salbung verleiht, durch welche sie imstande sind, das Unsichtbare zu erfassen. Selig sind wir, wenn unser Verständnis vom Meister selber geklärt und gestärkt wird! Wie viele Männer voll tiefer Gelehrsamkeit bleiben unwissend in den Dingen der unsichtbaren, ewigen Welt! Sie wissen den tötenden Buchstaben des Wortes der Offenbarung, aber seine lebendige Kraft können sie nicht erkennen; ein Schleier liegt über ihrer Seele, durch welchen das Auge der fleischlichen Vernunft nicht hindurchdringt. So stand es noch vor kurzem mit uns; wir, die wir jetzt klar sehen, waren damals noch ganz und gar verblendet: Die Wahrheit war für uns eine vom Dunkel der Nacht verhüllte Schönheit, etwas Unbekanntes und Unbeachtetes. Wäre nicht die Liebe Jesu gewesen, so wären wir bis zu dieser Stunde in tiefster Unwissenheit geblieben; denn ohne sein gnädiges Auftun unsres Verständnisses wären wir nie zur geistlichen Erkenntnis hinduchgedrungen. Menschliche Schulen können uns lehren, was man glauben soll, aber die Schule Christi allein kann uns unterweisen, wie man es wirklich glaubt. So wollen wir uns denn zu Jesu Füßen setzen und in ernstlichem Gebet seine gnädige Hilfe erflehen, damit unser verfinsterter Sinn erleuchtet, und unser schwaches Verständnis zur Aufnahme der himmlischen Weisheit tüchtig gemacht werde.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Christus öffnet die Herzen, um die Wahrheit zu begreifen

Die Jünger Jesu kannten die Schriften. Christus selbst hatte sie aus dem Gesetz Mose und den Propheten und den Psalmen unterwiesen. Doch bedurfte es eines besonderen Öffnungsaktes, bevor sie die Schriften verstanden! Der Apostel Paulus entdeckte sehr früh in seinem Dienst, dass – wie er es ausdrückt – der Glaube nicht aller Teil ist. Und er wusste, warum: »Wenn aber unser Evangelium doch verdeckt ist, so ist es nur bei denen verdeckt, die verlorengehen, den Ungläubigen, bei denen der Gott dieser Welt den Sinn verblendet hat, damit sie den Lichtglanz des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus, der Gottes Bild ist, nicht sehen« (2. Korinther 4,3.4). Satan fürchtet das Licht nicht, solange er seine Opfer blind halten kann. Der unverständige Sinn wird von der Wahrheit nicht berührt. Der Intellekt des Hörers mag die rettende Erkenntnis erfassen – aber das Herz reagiert nicht darauf. Ein klassisches Beispiel dafür ist die Begegnung Benjamin Franklins mit George Whitefield. In seiner Autobiografie beschreibt Franklin, dass er eifrig der gewaltigen Predigt des großen Evangelisten zugehört habe. Whitefield hat mit Franklin auch persönlich darüber gesprochen, wie nötig Christus für ihn ist, und versprochen, für ihn zu beten. Jahre später jedoch schrieb er ziemlich betrübt, die Gebete des Evangelisten hätten wohl nichts geholfen – denn er sei immer noch nicht bekehrt. Warum? Franklin stand im Licht und sah es nicht. Um das Licht der Welt, Jesus Christus, zu sehen, bedarf es eines Aktes der inneren Erleuchtung durch den Heiligen Geist. Wir müssen unsere Gebete darauf richten, dass der dunkle Geist die Herzen der Menschen nicht verschließen kann!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Lieber weitergehen

Wahrheit, die nicht erfahren werden kann, ist nicht besser als Irrtum, und sie kann sehr gefährlich werden. Erinnern wir uns doch an die Schriftgelehrten, die auf Moses Stuhl saßen: Sie waren nicht Opfer des Irrtums, sondern sie waren Opfer ihres eigenen Versagens, die Wahrheit zu erfahren, die sie lehrten! Wir sollten erkennen, dass religiöse Selbstzufriedenheit der größte Feind der Christen ist. Ein Mensch, der glaubt, er habe das »Ziel schon erreicht«, geht keinen Schritt weiter. Und die nette fromme Gewohnheit, einen Bibeltext zu zitieren, um damit zu belegen, dass wir schon am Ziel sind, könnte dann eine sehr gefährliche Gewohnheit sein, wenn wir in Wahrheit die Aussag dieses Textes nicht in uns erfahren haben.

Die großen Heiligen der Vergangenheit besaßen alle ein Herz voll Sehnsucht. Ihr Verlangen nach Gott verzehrte sie; es trieb sie vorwärts und führte sie auf Höhen, nach denen weniger sehnsuchtsvolle Christen nur Ausschau halten - mit müden Augen und ohne jede Hoffnung, jemals dorthin zu gelangen.

Wir sollten die Ermahnung weitergeben: Fahre fort, zu beten, zu kämpfen und zu singen! Fahre fort, in die Tiefen Gottes einzudringen! Bleibe mit deinen Füßen am Boden, doch lass dein Herz sich aufschwingen, so hoch es will!