10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu Lukas 2,13

"Und plötzlich war bei dem Engel eine Menge der himmlischen Heerscharen, welche Gott lobten und sprachen:"

Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Gott hat freilich Ehre von der Schöpfung und von der Erhaltung der Welt, aber daß er den Schaden, den die Sünde angerichtet, wieder gut gemacht hat, daß er die Rebellen, wie wir sind, die Menschen nicht aufgerieben hat, sondern hat sie mit Jammer angesehen, so daß er seines Eingebornen nicht verschont hat, sondern hat ihn in diese arme, arge Welt hereingegeben und hat ihn dahingegeben in ein Menschenleben, in ein Knechtsleben, ja in den Missetäterstod hinein, um die arme Menschheit, die Rebellen zu begnadigen, um sich ihnen als ihr Vater wieder darstellen zu können. Dies Wunder ist noch viel größer als das der Schöpfung der Welt. Denn in der Schöpfung hat er hauptsächlich seine Allmacht, Weisheit und Liebe, hier aber hat er sein Erbarmen, sein ewiges Erbarmen kundgetan; in dieser Geschichte hat sich allen Himmelsbewohnern ein neuer unbekannter Abgrund seiner Vollkommenheiten geöffnet, damit daß sein Erbarmen, sein zärtliches, sein höchstes Erbarmen offenbar geworden und gegen ein fluchwürdiges Geschlecht herangebrochen ist. Das wußte man vorher nicht, daß ein solches Erbarmen in Gott gegen seine Kreatur sei, bis es durch die Sünde hervorgelockt und in Christo offenbar geworden war. O Wunder über alle Wunder!

Dies alles nun sahen die Engel. Sie hatten wohl vorher auch mit Jammer auf diese arme, von der Sünde und ihren Folgen verunstaltete Erde, auf diese Werkstätte des Teufels und des Verderbens herabgesehen; ihre Seelen waren wohl vorher auch bewegt worden durch das Elend der sterblichen Menschen: Nun auf einmal sehen sie den Rat der Ewigkeit, den Rat der ewigen Liebe und Barmherzigkeit in Christo verwirklicht, auf eine so besondere, auf eine so ausgezeichnete, auf eine so anbetungswürdige Art verwirklicht, daß sie zum Staunen und Anbeten hingerissen werden. Darum brechen sie in ihrem Gesang gleich zu Anfang in ein herrliches Lob Gottes aus und sagen: »Ehre sei Gott in der Höhe, ja in den höchsten Höhen!« Man fühlt es, man hört es, sie wollen Gott die Ehre geben, so gut sie es können; es ist ihnen gar zu eindrücklich, gar zu groß, daß Gott Mensch werden und im Fleische die Wiederherstellung der gefallenen Kreatur hinausführen will. Darum erheben sie sich mit ihren Gedanken, so hoch sie können, und rufen: Ehre sei Gott in den höchsten Höhen! Alles, was in uns und an uns ist, der ganze Himmel, die Seraphim und Cherubim sollen ihm darüber die Ehre geben. Wollen wir nicht auch in diesen Lobgesang einstimmen? Ja, solch große Barmherzigkeit laßt uns preisen allezeit, in Gottesfurcht und Glauben rein mit Geduld gehorsam sein. Gottes Sohn ist Mensch geboren, hat versöhnet, was verloren. Freu sich, wem die Sund' ist leid!


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Diese himmlischen Sänger kamen aus einer Welt, in der alles Gott die Ehre gibt.

Alles, was dich preisen kann, Cherubim und Seraphinen Stimmen dir ein Loblied an.

„In seinem Tempel gibt ihm alles Ehre, sagt die Bibel von dieser wundersamen Welt. Aber auch in unserer gefallenen Welt preist die Schöpfung Gottes Ehre.

Dich predigt Sonnenschein und Sturm, Dich preist der Sand am Meere. Bringt, ruft auch der geringste Wurm, Bringt meinem Schöpfer Ehre! Mich, ruft der Baum in seiner Pracht, Mich, ruft die Saat, hat Gott gemacht, Bringt unserm Schöpfer Ehre!

Nur ein einziges Geschöpf, das in besonderer Weise Gott ehren sollte, hat sich ausgeschlossen von dem allgemeinen Lobpreis: Das ist der Mensch. Er hat sich selbstherrlich losgerissen von Gott. Und damit versank er in Nacht, Sünde und Tod. Aber, seht, der gnädige Gott ist uns nachgegangen in Jesus. Und wer von Herzen an Jesus glaubt, der ist zurückgekehrt in den Frieden mit Gott.

Die Engel sehen schon im Geist an Seinem Geburtstag diese versöhnte Gemeinde Jesu. Und in ihren Lobgesang stimmt die versöhnte Gemeinde ein: „Ehre sei Gott in der Höhe." Amen.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Oh, diese herrlichen, lieben Engel! Ich möchte, ich könnte sie in Schutz nehmen gegen all die Verharmlosungen und Verniedlichungen, die man auf Weihnachtsbildern und in Weihnachts-Aufführungen mit ihnen vorgenommen hat. So ist es dahin gekommen, daß man die Engel für nette Märchenfiguren hält wie Rotkäppchen oder den Mann im Mond. Wenn die Engel so wären, wie man sie uns darstellt, dann hätten die rauhen Hirten höchstens gekichert, aber niemals sich „sehr gefürchtet".

Ist es nicht eine herrliche biblische Wahrheit, daß Gott vieltausendmal tausend gewaltige, starke und mächtige Diener hat, die nicht nur in Seinem Heiligtum Dienst tun, die Er vielmehr einsetzt „zum Dienst an denen, die ererben sollen die Seligkeit"? Nun, wir brauchen Gottes Engel nicht in Schutz zu nehmen gegen all die unsinnigen Vorstellungen unerleuchteter Menschen. Es wird vielmehr wohl so sein, daß diese Engel Gottes uns oft in Schutz nahmen und Schirm und Mauer um uns her waren, ohne daß wir es wußten. Wie eifrig sind diese herrlichen himmlischen Heerscharen im Dienste Gottes an den Kindern Gottes! Auch in der Weihnachtsgeschichte möchten sie den Menschen dienen. Ihr gewaltiges Lob ist ein Dienst an den Hirten — und an uns.

Wieso ein Dienst an uns? Nun, sie wollen unsre Herzen mitreißen zum Lob und zur Anbetung Gottes. Ach, wie gedrückt waren wohl die Herzen der Hirten! Und wie klein sind unsre Herzen an Weihnachten! Da geht's um Geschenke und Backen und Kochen und lauter solche Armseligkeiten. Aber nun brechen die Engel herein und reißen uns mit ins Anbeten: „Ehre sei Gott in der Höhe!" Amen.