10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu Lukas 2,14

"Herrlichkeit Gott in der Höhe, und Friede auf Erden, an den Menschen ein Wohlgefallen!"

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
Zitate von John F. MacArthur anzeigen

FRIEDE AUF ERDEN?

Zu Weihnachten wird oft darauf hingewiesen, dass die Engel den Beginn des [irdischen] Lebens Jesu mit den Worten Friede auf Erden ausgerufen haben (Lk 2,14).

Die Erde hat aber noch nie Frieden erlebt in dem Sinne, wie wir uns das vorstellen. Die letzten zweitausend Jahre waren voll von Kriegen und Kriegsgerüchten, und die Jahrtausende vor Weihnachten standen dem in nichts nach. Die Ankündigung „Friede auf Erden“ umfasst zwei Aspekte.

Erstens: Es wurde die Ankunft dessen angekündigt, der letztendlich der Einzige ist, der dieser Welt echten anhaltenden Frieden bescheren kann (das wird geschehen bei seiner Wiederkunft, wo er auch sein irdisches Reich endgültig aufrichten wird). Was jedoch noch viel wichtiger ist, ist die Tatsache, dass Gottes Frieden für die Menschen nahe gekommen und erreichbar geworden ist. Lies Lukas 2,14 noch einmal sorgfältig: „Herrlichkeit Gott in der Höhe, und Friede auf Erden in den Menschen des Wohlgefallens.“ Wer sind die Menschen des Wohlgefallens? Diejenigen, die ihr Leben unter die Herrschaft seiner Regierung gestellt haben.


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Das war Gott in der Höhe eine Ehre, und das würde auf Erden Friede bringen, dass Gott an den Menschen ein Wohlgefallen hatte. Also die Engel bringen Gott Ehre, dass er an Menschen ein Wohlgefallen hat; und sie haben Freude daran, dass auf Erden Friede sei. Was sehen denn Engel an Menschen? Ja, was sollten sie an ihnen sehen, wenn nicht Gottes Feinde und des Teufels Freunde, wenn nicht alles, was fluch- und verdammungswürdig ist, was verloren und tot ist. Und dass gerade Gott an solchen Menschen ein Wohlgefallen hat, dass er von freien Stücken aus ewiger Liebe erwählen will, was unter alles Vieh und unter alle Teufel gesunken ist, was ihm mit seinen Sünden ins Angesicht geschlagen, Gottes Ehre angetastet, das ist es, weswegen sie Gott verherrlichen, sie, die starken Helden, die seinen Befehl ausrichten. Saget mir an: Wenn so die Engel Gott deswegen verherrlichen, dass nun ein Mittler Gottes und der Menschen gekommen ist, der Mensch Christus Jesus, dass Gott seine Ehre wiederbekommen wird, dass die ewige Gerechtigkeit angebracht werden wird, – wenn sie Gott verherrlichen über sein freies, ewiges Wohlgefallen und sie sich freuen, dass Gott wieder zu Gott gemacht wird, und dass sie die Menschen auf ewig in ihre heilige Gesellschaft bekommen werden, – was sagt euch denn das Herz Gottes? Sollen wir von ihm fliehen, weil wir Menschen sind? O, dass wir seine große gewaltige Liebe, dass wir die Macht der Gnade Jesu Christi verherrlichen, wie es die Engel getan haben!

Lobt Gott, ihr Christen allzugleich,
in seinem höchsten Thron,
der heut schleußt auf sein Himmelreich
und schenkt uns seinen Sohn,
und schenkt uns seinen Sohn.


Autor: Carl Olof Rosenius (* 03.02.1816; † 24.02.1868) schwedischer Laienprediger und Initiator einer neuevangelischen schwedischen Erweckungsbewegung

Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen! Lk. 2, 14.

So sang die vom Himmel herabgesandte Engelschar am Morgen der Geburt Jesu, als die Botschaft "Euch ist heute der Heiland geboren" ausgerufen war. - "Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!" - Wieviel mehr sollten wir, die wir dem so hoch gesegneten Menschengeschlecht angehören, wir, denen die fröhliche Botschaft eigentlich gilt, uns freuen und zum Preise des Herrn singen!

Dieses Thema ist in sich selbst groß, herrlich und erfreulich. Wer das göttliche Wunder Seiner Gnade und Liebe, das darin liegt und daraus hervorleuchtet, dass "der ewige Gott wird ein Menschenkind, auf Heu und auf Stroh man den Schöpfer findet, als ganz und gar unser eigen", recht glauben und sehen könnte, würde kaum noch leben können. Der würde gewiss vor lauter unaussprechlicher großer Freude beständig ein ewiges, unaufhörliches "Ehre sei Gott in der Höhe" singen. Niemand auf Erden wird dies wohl richtig glauben und vollkommen bedenken können. Aber die Gläubigen haben darüber doch, wie über alles das, was Christus getan hat, eine solche Freude, die sonst nichts anderes in der ganzen, weiten Welt schenken kann - eine solche Freude, die kein anderer je gehabt hat, keiner, der nicht wahrhaftig gläubig ist.

Daher kommt es auch, dass dieses Thema dir vortrefflich dient, wenn du einmal recht ernstlich den Gehalt und die Beschaffenheit deiner Gottesfurcht prüfen willst. Eine wahre Weihnachtsfreude - wie alle wirkliche Freude über Christus und in Christus - zeichnet wirklich einen wahren Christen aus. Zwischen Freude und Freude ist ein großer Unterschied. Mancher kann zu Weihnachten wohl von einigen lieblichen Festgefühlen eingenommen sein, wozu viele zusammentreffende Gründe und Veranlassungen beitragen können. Aber wirklich so froh über den Heiland und dessen Geburt zu sein, dass er anfängt, Ihn zu lieben, zu preisen und von Ihm zu reden, wie man zu tun pflegt, wenn man über etwas froh ist, das kann er nicht einmal eine halbe Stunde. Mancher geht noch weiter. Er kann sehr religiös, andächtig, eifrig und wirksam für das Reich Gottes sein, klug und wahr in geistlichen Dingen denken und reden, ja, beten, kämpfen und viele gute Werke tun, um selig zu werden, sich aber wirklich in seinem Herzen über den Heiland freuen, mit Lust von Ihm reden, Sein Verdienst bekennen und preisen, das kann er nicht eine einzige Stunde. Und was beweist das? Christus ist noch nicht der Herzenstrost und der Schatz solcher Menschen geworden. Sie glauben noch nicht recht an Ihn und empfingen noch nicht den Geist, der das Leben gibt. Sie befinden sich mitten in ihrer ganzen Religiosität wie die Pharisäer in einer fleischlichen Sicherheit, oder wegen heimlicher Lieblingssünden oder jüdischer Eigengerechtigkeit noch im Unglauben.

Die Schrift kann nicht geändert werden, die da sagt: "Die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude, Friede usw." "Das Reich Gottes ist Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist." Wo nun nie Friede und Freude im Heiligen Geist geworden ist, da ist auch nie das Leben des Geistes oder das Reich Gottes hingekommen. Und wiederum sagt die Schrift: "Ich glaube, darum rede ich." "Wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein." "Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über." Hieraus folgt, dass derjenige, der nicht von Christus reden will, auch nicht seine Lust an Ihm hat. Er spricht lieber von anderen Dingen, die wohl auch wichtig sein können. Er hat aber in diesen einen grösseren Schatz, grössere Freude und grösseren Trost als in Christus. Dieser ist dann nicht der Glaubensgrund des Herzens, wenn auch des Verstandes und des Bekenntnisses. Hieraus folgt, dass er dann entweder sicher und schlafend unter der Knechtschaft der Sünde oder in feinerer oder gröberer Arbeit der Eigengerechtigkeit unter der Knechtschaft des Gesetzes ist. So bewahrheitet sich geistlich noch jederzeit das, was die aus der babylonischen Gefangenschaft befreiten Israeliten von sich bekannten: "Da wir gefangen waren, da wir sassen an den Wassern zu Babel, hängten wir unsere Harfen an die Weiden, die darinnen sind. Daselbst hiessen sie uns singen und in unserem Heulen fröhlich sein, aber - wie sollten wir des Herrn Lied singen im fremden Lande?"

So ist es! Einen Ungläubigen, der noch im fremden Lande, noch fern von Gott und in seinem Geist gebunden ist, zu geistlicher Freude bewegen zu wollen, ist ebenso fruchtlos, wie Schnee und Eis zum Brennen zu bringen. Singen und reden kann man möglicherweise, sich aber wirklich freuen, das ist die eigene freie Sache des Herzens, dazu kann man sich nicht zwingen. Und sich im Heiland zu freuen und freiwillig Sein Verdienst zu preisen, das ist die Frucht des Geistes, das ist die freie Gabe Gottes. In Zion wird ein Lied vom Lamme, das erwürgt ist, gesungen; "und niemand konnte das Lied lernen", außer den Versiegelten. Und niemand kann eine rechte Weihnachtsfreude schmecken, außer den Gläubigen.

Dies dient uns zur Selbstprüfung. Dies zeigt uns auch, was eigentlich erforderlich ist, um eine wahre Weihnachtsfreude zu erhalten - nämlich gelernt zu haben, "was die Sünde besagen will", sowie in Christus die Erlösung von derselben zu finden; mit anderen Worten, hier sind Buße und Glaube erforderlich.

O, der benedeiten Stunde, Da wir das von Herzensgrunde Glauben und mit unserm Munde Danken Dir, Herr Jesu Christ!


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen

Da ist nun das herrliche Weihnachtsgeschenk genannt, das Gott uns zugedacht hat: köstlicher, himmlischer Friede. Aber der Mensch ist ein großer Narr. Es geht ihm, wie es einem meiner kunstverständigen Freunde ging. Mit dem besuchte ich eine wundervolle alte Kirche. Da stieß er sich an einer mittelalterlichen Skulptur den Kopf. Und ärgerlich sagte er: „An der schönsten Stelle rennt sich der Mensch den Kopf an." „Alle Jahre wieder" ist es ein beliebter Witz aller Zeitungsschreiber und anderer Leute, mit Bedauern festzustellen, daß trotz der Engelsbotschaft die Welt immer und immer wieder von Kriegen zerrissen werde.

Wenn die Engel gewußt hätten, wie dumm die Menschen sind, — vielleicht hätten sie ihren gewaltigen Sprechchor unterlassen. Niemals sagt die Bibel, daß diese selbstsüchtigen, gottlosen und ungewandelten Menschen eine Friedenswelt schaffen können. Ja, aber warum sprechen dann die Engelscharen auf Bethlehems Feld: „Friede auf Erden"? Dabei denken sie daran, daß im Himmel lieblicher Friede herrscht. Da gibt es keine Zerrissenheit der Herzen und Gewissen. Der Friede Gottes durchdringt alles. Dieser himmlische Friede aber kommt nun durch den Herrn Jesus Christus auf diese streiterfüllte Erde zu den Menschen des Wohlgefallens. Der Herr Jesus schenkt es, daß Menschen im Frieden mit Gott leben dürfen, daß völliger Friede ihr Herz erfüllt.

Darum hat dieser Heiland vor Seinem Sterben zu Seinen Jüngern gesagt: „Solches habe ich mit euch geredet, daß ihr in mir Frieden habt." Solchen Frieden schenke uns der barmherzige Herr! Amen.


Autor: Adolf Schlatter (* 16.08.1852; † 19.05.1938) schweizer evangelischer Theologe und Professor fürs Neues Testament
Zitate von Adolf Schlatter anzeigen

Nicht das sagen die Himmlischen, dass Gott in der Höhe sei, sondern das, dass droben in der Höhe von den Himmlischen Gottes Ruhm erkannt und seine Herrlichkeit gepriesen wird. Sie rufen auch nicht anderen, die in der Höhe sind, zu, dass sie Gott ehren sollen, sondern tun der Erde kund, was im Himmel geschieht, dass droben Gottes Gnadentat von allen Himmlischen verherrlicht wird. Ebenso wünschen sie nicht der Erde den Frieden, sondern sprechen aus, was ihr jetzt als Gottes Werk gegeben ist, dass sie jetzt den Frieden empfangen hat, weil es Menschen gibt, die Gottes Wohlgefallen haben. Die Himmlischen wissen, was Gottes Sinn und Wille ist, und wissen, weshalb dieses Kindlein geboren ist und was es uns bringt. Gottes Größe sollen wir sehen, damit wir sie ehren. Die Himmlischen sahen sie, als wir sie noch nicht sahen. Sie wussten, dieses Kindlein verklärt Gott, und was es auf der Erde schafft, das macht Gottes Herrlichkeit sichtbar. Das war das Ziel Jesu, sein einziger Wille, den der Geist in ihm wirkte und von der Geburt bis zum Kreuz in ihm erhielt. Dazu begegnet Jesus jedem von uns, damit uns Gottes Größe sichtbar sei. Sowie sich uns aber Gottes Größe zeigt, verstummt der wilde Lärm unseres Streits. Er entsteht nur da, wo der Mensch nichts als den Menschen neben sich sieht, den er als seinen Nebenbuhler hasst. Steht Gott über uns, so ist uns der Friede gegeben. Deshalb kommt keiner von uns mit Jesus in Berührung, ohne dass er den Frieden nicht nur für sich selbst empfängt, sondern ihn auch den anderen gibt. Damit ist freilich ein unausdenkbares Wunder geschehen. Denn es gibt jetzt Menschen, die das göttliche Wohlgefallen haben. Ohne das gäbe es bei uns keinen Frieden. Wenn mir Gottes Wohlgefallen fehlt, wie soll ich im Frieden leben, während Gott wider mich ist? Das Fundament für jeden Frieden, den wir zwischen uns aufrichten, ist, dass Gott uns den Frieden mit Ihm gewährt. Dieses Wunder ist aber geschehen. Es gab ein Kindlein, an dem Gott Wohlgefallen hatte, und mit ihm kommt Gottes Wohlgefallen auch zu uns herab.

Was Dir wohlgefällig ist, Herr, heiliger Gott, das suche ich nicht bei mir. Was ich von Dir als die Gabe Deines Sohnes empfangen habe, das bringt mir Dein Wohlgefallen. Mit Seiner Geburt brachte Er uns Deinen Frieden. Darum kann auch ich Deine Herrlichkeit rühmen mit allen Himmlischen. Amen.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
Zitate von Hermann Bezzel anzeigen

Ehre sei Gott in der Höhe!

Alles, was Odem hat, lobe den Herrn, Halleluja! Dass einmal eine Zeit kommen wird, wo auch der Feind Gott loben, wo das ärmste Gräslein, der unscheinbare Staub, der flüchtige Strahl der Sonne, wo jedes Atom der Welt, wo jede Minute Gott preisen darf, das ist die machtvolle Welle der Freude. „Ehre sei Gott in der Höhe!“ Jetzt wird sein Name soviel verunehrt: sinnlos brauchst du den Namen Gottes, gedankenlos sprichst du ihn aus. Jetzt wird das Höchste und Heiligste in den Staub gezogen, um deine Torheit zu verbergen und deine Leichtfertigkeit zu entschuldigen. Nimm den heiligen Gottesnamen: es wird eine Zeit kommen, wo alles mit ihm zusammenstimmen wird. Da werden auch seine Feinde ihn ehren und seine Heuchler werden ihn preisen und seine entschlossenen Gegner werden ihn loben. Ob es mit Freuden geschieht oder mit Zwang, gelobt sei der Herr! „Ehre sei Gott in der Höhe!“


Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden und an den Menschen ein Wohlgefallen.

Der erste Engel begann seine Botschaft an die Hirten mit: fürchtet euch nicht; er tröstete. Die Menge der himmlischen Heerscharen lobten Gott bei der Geburt des Heilandes. Der Vater hatte ihnen das Geheimnis der Menschwerdung des Sohnes eröffnet, sie wissen, es handelt sich um die Erlösung der Menschheit, und darum brechen sie aus in Lobgesang. Dieser Lobgesang beginnt: Ehre sei Gott in der Höhe, und in diesen Lobgesang wird das ganze Erlösungswerk Gottes durch Christum ausmünden. Die Verherrlichung Gottes ist das Endziel aller Offenbarung Gottes, das Endziel auch jedes einzelnen Menschenlebens. Wer das versteht hat einen schmalen Weg, aber einen Weg erleuchtet von den Strahlen der Herrlichkeit Gottes. – Friede auf Erden! Der, welcher in der Krippe lag kam, um Friede auf die Erde zu bringen. Er hat ihn gebracht, und bringt ihn täglich. Ein großer Teil der erlösten Gemeinde ist ja schon drüben beim Herrn, und singt das Ehre sei Gott in der Höhe und bezeugt es, sie hat Frieden gefunden durch das Lamm, und so geht täglich eine Schar hinüber, um den Friedefürsten mit allen Erlösten zu preisen. Wenn in der Welt so viel Unfriede und Kriegsgeschrei ist, so beweist das nur, dass es ohne Jesum keinen Frieden gibt. Alle Anstrengungen der Menschen, Frieden zu machen ohne Jesum, werden zu Schanden. „Es kann nicht Friede werden, bis Jesu Liebe siegt.“ Diese Liebe siegt da, wo ein Mensch, ein friedeloser Mensch sich beugt vor der Majestät der Liebe Gottes im Mensch gewordenen Sohne, und ihm dem Friedefürsten huldigt. Nur an solchen Menschen hat Gott ein Wohlgefallen. Es gab seit Adams Fall nur einen, über den der Vater sein Wohlgefallen aussprechen konnte: Jesum Christum. An ihn, den Erstling, muss sich jeder anschließen, auf dem Gottes Wohlgefallen ruhen soll. Auf der Sünde ruht Gottes Missfallen und Zorn. Erst muss unsere Sünde getilgt sein im Blut des Lammes, damit Jesu Geist in unser Herz kommen kann, ehe Gott sein Wohlgefallen an uns hat. Denn nichts taugt vor Gottes Augen, als Christus und sein Werk für uns und in uns. Alles andere ist Fleisch. Wie tief hat der Apostel Paulus das verstanden! Alle seine Arbeit hatte den Zweck, darzustellen einen jeglichen Menschen vollkommen in Christo Kol. 1,28, nachdem Christus sein Leben geworden war.

Dir, unserm ewigen Gott und Vater, sei Ehre und Anbetung dargebracht für die Sendung Deines Sohnes. Dir, meinem Friedefürsten sei Preis und Dank! dass ich in Dir Frieden habe. Dir, dem heiligen Geist sei Ehre, dass Du Dein Werk in mir hast, und ich angene


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden

Dieses gehört zusammen und kann nicht getrennt werden. Sehnst du dich nach Frieden? Dann muss dein höchstes Ziel die Ehre Gottes sein. Ist die Ehre Gottes der Zweck, der dein ganzes Wesen beherrscht, so ist die unausbleibliche Folge davon, der Friede, der höher ist denn alle Vernunft.

1. Ehre sei Gott in der Höhe!

Von den Soldaten des ersten Napoleon wird gesagt, dass sie bereitwillig im Straßengraben sterben wollten, wenn er nur über sie hinweg zum Siege ritt. Mit ihrem letzten Atemzug riefen sie noch: „Hoch lebe der Kaiser!“ Sie schienen jeglichen Gedanken an sich selbst und ihre Angelegenheiten verloren zu haben, wenn nur seinem Namen Ehre widerfuhr. So sollte es bei uns auch sein. Weit über das Verlangen nach unserer eigenen Bequemlichkeit unserem Erfolg, unserer Beliebtheit sollte die Sehnsucht gehen nach der Ehre unsers Gottes. Wenn nur Jesus geehrt, geliebt, erhöht wird, möge es uns kosten, was es wolle!

2. Friede auf Erden

Er wird kommen, denn wenn das Herz nur ein Ziel verfolgt, so wird es befreit von allen peinlichen und zerstreuenden Sorgen. Er wird kommen, denn die Ehre Gottes ist ein so erhabenes Ziel, dass es die Seele emporzieht in jene himmlische, ewige Welt, wo ununterbrochener Friede herrscht. Er wird kommen, denn die wechselhaften Geschicke, die allem Irdischen eigen sind, werden uns nicht stark bewegen, weil das Ziel unsers Strebens ein gewisses, unzweifelhaftes ist. Was kann die Ebbe schaden, da doch die Flut sicherlich wiederkehrt und das Ufer bespült?

Dieser Friede ist denen verheißen, an denen Gott Wohlgefallen hat. Trachte darnach, Ihm zu gefallen, so wird Er dir seinen Frieden anhauchen. Suche seine Ehre, so wird dein Herz seine Heimat. Tue seinen Willen, dann kann dir nur Gutes widerfahren.