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Predigten zu Lukas 2,16

"Und sie kamen eilends und fanden sowohl Maria als Joseph, und das Kind in der Krippe liegend."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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„Tempo" — das ist das Wort, unter dem der Mensch im Zeitalter der Technik steht. Wie sind wir doch gehetzte Leute! Ganz anders ist die Welt der Bibel. Da spüren wir den Atem der ewigen Stille.

Nur an einem einzigen Punkte drängt auch Gottes Wort auf Tempo: Wenn es sich nämlich darum handelt, daß Menschen das Heil Gottes in Jesus Christus ergreifen sollen. Aber das ist nun wieder merkwürdig: Gerade an dieser Stelle haben wir so eiligen Leute unendlich viel Zeit. Wenn es sich für einen Menschen darum handelt, seiner Seele Seligkeit zu schaffen, dann schiebt er es auf von einem Tag zum andern. So lange, bis er endlich im Sterben liegt und zu schwach geworden ist, seine Gedanken noch zu sammeln.

So haben die Hirten es nicht gemacht. Sie waren ganz bestimmt Leute von großer Gelassenheit und Ruhe. Aber nun auf einmal geraten sie in ein geradezu modernes Tempo. Sie haben gehört, daß in dieser verlorenen Welt ein Heiland geboren ist. Da kommen sie eilend.

Sie haben eben begriffen, was das heißt: „Heiland". Da steht im griechischen Text ein Wort, das bedeutet eigentlich „Retter". Nicht wahr, wenn Bergleute in der Grube eingeschlossen sind und ein Retter steigt zu ihnen hernieder, dann sagen sie nicht: „Wir wollen gelegentlich darauf zurückkommen." Nein, umgehend folgen sie ihm — und entrinnen dem Verderben. Die Hirten haben gewußt, was das für eine schwerwiegende Sache ist, wenn Gott Seinen Sohn als Retter schickt. Darum kamen sie eilend. Gott verhelfe uns zu Tempo in dieser wichtigen Sache! Amen.