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Predigten zu Lukas 2,4

"Es ging aber auch Joseph von Galiläa, aus der Stadt Nazareth, hinauf nach Judäa, in Davids Stadt, welche Bethlehem heißt, weil er aus dem Hause und Geschlecht Davids war,"

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Zwei Menschen wandern durch das Land. Zwei Menschen, die alle ihre Wünsche und Pläne in den Tod gegeben haben und nur noch Gottes Werkzeug sein wollen. Maria! Es ist schon immer ein wundersames Ding, wenn ein Menschenleben unter dem Herzen der Mutter wird. Aber um das werdende Leben unter dem Herzen der Maria spann sich ein besonderes göttliches Geheimnis.

Da war ein Engel zu der reinen Magd gekommen und hatte ihr verkündigt: „Der Heilige Geist wird dich überschatten. Darum wird das Heilige, das von dir geboren wird, Gottes Sohn genannt werden."

Was mag durch Marias Seele gegangen sein in dieser Stunde? Sie hatte sich ein kleines, irdisches Glück erträumt an der Seite des geliebten Mannes. Nun war sie aus all dem herausgerissen. Ja, vielleicht ahnte sie etwas von den schmutzigen Verleumdungen, die spätere Geschlechter auf sie werfen sollten? Maria sagt nur ein herrliches Wort: „Siehe, ich bin des Herrn Magd. Mir geschehe, wie du gesagt hast."

Auch Josef hat seinen Kampf gekämpft. Matthäus erzählt uns: Als er hört, dass Maria Mutter wird, will er sie heimlich verlassen. Aber Gott befiehlt ihm: „Nimm Maria, dein Gemahl, zu dir. Denn das von ihr geboren wird, ist vom Heiligen Geist." Zwei Menschen wandern durch's Land; zwei Menschen, die alle eigenen Wünsche geopfert haben und nur noch Gottes Werkzeuge sind. Ob Gott heute in der „Christenheit" wohl noch solche Leute findet? Amen.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Kennen wir unsre Bibel? Dann wissen wir: Es gibt im Alten Testament eine ganz ähnliche Stelle: „Da nahm Abraham sein Weib Sara und zog aus." Seht, so ist das mit den Menschen Gottes: Sie sind herausgerufene Leute. Sie streben nicht mehr nach hohen Dingen. Sie sind auf den wundersamen Weg Gottes gestellt.

Es ist das meist ein rauer Weg. Es gibt ein Bild von Fritz von Uhde. Da sieht man, wie der Abend sich herabsenkt auf eine Tiefverschneite Landschaft. Erschöpft lehnt Maria sich an einen Zaun. Durch den tiefen Schnee strebt Josef einem fernen Licht zu. Er will irgendwo Unterkommen suchen.

Nun, wenn wohl auch damals kein Schnee gelegen hat – es war eine harte und schwere Reise für Maria, die das Kind unter dem Herzen trug. Und diese Reise fand ihr Ende nicht in Bethlehem. Sie führte in die Flucht vor Herodes, nach Ägyptenland.

Abraham und Sara, Josef und Maria – seltsame Leute! Die Welt in ihrer toten Sicherheit wird sie nie verstehen. Die Weltgeschichte hat sie nicht aufgenommen unter ihre Helden. Aber bei Gott sind ihre Namen herrlich angeschrieben, die Namen dieser Menschen, die in Gottes Gewalt kamen und die darin selig waren. Mit solchen Leuten tut Gott Seine Taten, mit solchen Leuten, die Seinem Ruf folgen, die nichts, gar nichts anderes mehr wünschen, als Ihm zur Verfügung zu stehen. Amen.