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Predigten zu Lukas 8,12

"Die aber an dem Wege sind die, welche hören; dann kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihren Herzen weg, auf dass sie nicht glauben und errettet werden."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Danach kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihren Herzen weg, damit sie nicht zum Glauben gelangen und gerettet werden."

Wer auch immer zögern mag - Satan tut es nie. Sobald ein Kamel in der Wüste verendet, erscheinen die Geier. Vorher war kein Vogel sichtbar, noch schien es möglich, dass sie sich in der Nähe aufhielten; doch schnell erscheinen Punkte am Himmel, und bald sättigen sich die Raubvögel mit Fleisch.

So erspähen auch die bösen Geister ihre Beute von fern und eilen an ihr zerstörendes Werk. Eine Verzögerung würde Gelegenheit zum Nachdenken geben, und das Nachdenken könnte zur Buße führen. Der Feind eilt, um den Hörer gar nicht erst zum Nachdenken über die gehörte Wahrheit kommen zu lassen. Wenn das Evangelium etwas bei dem Hörer bewirkt hat, dann ist der Teufel schneller als der Flug des Adlers, um das Wort wieder aus seinem Herzen wegzunehmen.

Ohne Zweifel beeinflusst Satan unmittelbar die Gedanken der Menschen. Er gab Judas persönlich den Gedanken ein, seinen Meister zu verraten. Da Satan unersättlich boshaft ist, kann er es nicht ertragen, dass eine einzige göttliche Wahrheit das Herz segne. Fürchterliche Lästerungen, schmutzige Phantasien, groben Unglauben oder eitle Geringfügigkeiten wirft der Teufel wie höllische Bomben in den Geist des Menschen, um jeden Gedanken zu zerstören, der sich auf Christus und die Erlösung bezieht. Manchmal bezaubert er den Geist, und zu einer anderen Zeit erschreckt er ihn, wobei sein einziges Ziel ist, die Gedanken des Menschen vom Evangelium abzuziehen und zu verhindern, dass es in Herz und Gewissen dringt.

Es macht wenig aus, ob der Same von schwarzen Raben oder von weißen Tauben weggeschnappt wird. Wenn er nicht im Herzen bleibt, kann er keine Frucht bringen.

Wenn der Teufel auch vielen Gottesdiensten fernbleibt, so ist er gewiss da, wenn eine Erweckung im Entstehen ist. Er lässt manche Kanzel ungeschoren; wenn aber ein ernster Christ zu predigen beginnt, so tritt alsbald Satan auf den Plan.


Autor: Carl Eichhorn (* 11.07.1810; † 08.02.1890) deutscher lutherischer Pastor
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Unempfänglichkeit

"Die an dem Wege sind, das sind, die es hören; danach kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihren Herzen, auf dass sie nicht glauben und selig werden."

Auf dem harten Weg kann der Same seine Lebenskraft nicht entfalten. So gibt es Herzen, an denen Gottes Wort wirkungslos abprallt. Der Wegboden ist nicht von Anfang an so hart. Er wurde im Laufe der Zeit hartgetreten. So wird auch das Menschenherz nach und nach härter.

- Ein Kind zeigt sich noch empfänglich. Es vernimmt etwas. Es lauscht auf die Worte vom Heiland und sinnt und fragt. Sein Gewissen ist noch nicht verhärtet. Später fallen so viele andere Eindrücke in sein Herz, vor allem auch finstere, böse. Sie hinterlassen ihre Spuren. Und die Seele wird für das göttliche Wort immer unempfindlicher. Die Eindrücke der Außenwelt dringen fortgesetzt hinein, und das Herz ist offen für sie. Verkehrte böse Menschen beeinflussen die jungen Seelen. Ach, wie werden sie so misshandelt und verdorben! Wie brechen die wilden Säue in die Gärten, wühlen und zertreten und machen sie zu wüstem, unfruchtbarem Land! O lass dein Inneres eingezäunt und ummauert sein, dass nicht alles eindringen und sich darin tummeln kann: Spielplätze sind keine Saatfelder! - Die innere Unempfänglichkeit steigert sich dadurch, dass die Seele sich gegen gute Eindrücke verhärtet. Das Gewissen wird getroffen, es rührt sich, aber der Mensch betäubt es wieder. Ein leiser Zug im Herzen nach oben macht sich spürbar. Aber man stürzt sich wieder ins Alltagstreiben oder gar in den Vergnügungsstrudel. Das Herz wird unempfänglich, wenn es immerfort Eindrücke aufnimmt, die von Gott abziehen. Irdisches und fades Geplauder, nichtige Vergnügungen in Kino oder sonstigen Schaustellungen nehmen den Geschmack am Wort Gottes. Man pflegt das Keimlein nicht, dann stirbt es schnell ab. Aber ein solcher Leichtsinn rächt sich bitter. Die Eindrucksfähigkeit nimmt ab. Der Mensch wird stumpfer. Das Gewissen wird verstockt. Der Mensch vernimmt nichts mehr. Hört er Worte Gottes, so dringen sie nicht ein. Satan nimmt sie gleich wieder fort, darf sie nehmen; weil der Mensch mit dem Heiligtum des Wortes so übel umgeht. Ach, wie viele Hörer gehen leer aus und bleiben leer! Sie hören mit hörenden Ohren nichts. Wer nicht recht hört, kann das geistliche Gehör verlieren. Er wird untüchtig oder unfähig zum Glauben. Paulus redet von Leuten "mit zerrütteten Sinnen". Ihnen ist der Wahrheitssinn verdorben, der Sinn für Gott und das Licht abhanden gekommen. Schließlich können sie zu Spöttern werden. - Menschen, die dem harten Wegboden gleichen, sind für das Wort zunächst unerreichbar. Vielleicht wenn Gott die Pflugschar nimmt und die harte Kruste aufreißt, kann der Same des Wortes noch einmal seine Kraft erweisen.


Autor: Martin Luther (* 10.11.1483; † 18.02.1546) theologischer Urheber der Reformation
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An den Weg oder unter die Dornen

Wenn ich allein mit Gott reden und beten soll, dann finde ich hunderttausend Hindernisse, ehe ich dazu komme. Da hat der Teufel viele Gelegenheiten, Hindernisse in den Weg zu legen und alle möglichen Schwierigkeiten aufzuwerfen, bis ich weggehe und gar nicht mehr ans Beten denke. Versuche es nur, wenn du es noch nicht erfahren hast, und nimm dir ernstlich vor zu beten. Du sollst mal sehen, von wie vielen Gedanken du überfallen wirst, die dich fortziehen, sodass du einfach nicht anfangen kannst. Damit wir jetzt nur von den größten und häufigsten Hindernissen reden, ist dies das erste: Durch des Teufels Eingebung denken wir: ›Ach, du bist noch nicht geschickt zum Beten, warte noch eine halbe Stunde oder einen halben Tag, bis dir die Sache leichter von der Hand geht oder bis du dies und jenes zuvor erledigt hast.‹ Sofort ist der Teufel dabei, dich nicht nur die halbe Stunde so zu beschäftigen, dass du den ganzen Tag nicht mehr ans Beten denkst. Und so wirst du von einem Tag zum anderen mit deinen Geschäften überladen und behindert. Das ist wohl das häufigste Hindernis und eine sehr üble List des Teufels. (Mir hat er diesen Streich oft gespielt.) Dafür findet er in unserem »Fleisch« einen Genossen, weil es so faul und noch kalt dazu ist. So können wir nicht beten, wie wir gern wollten. Und selbst wenn wir doch anfangen, flattern bald unsere fremden und unnützen Gedanken davon, und darüber verlieren wir das eigentliche Gebet.