10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu Markus 10,13

"Und sie brachten Kindlein zu ihm, auf dass er sie anrühre. Die Jünger aber verwiesen es denen, welche sie herzubrachten."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen

"Und sie brachten Kindlein zu ihm, damit er sie anrühre; die Jünger aber schalten die, welche sie brachten."

Die Jünger unseres Herrn waren eine ehrenwerte Schar von Männern, die trotz ihrer Mängel dadurch, dass sie mit unserem Herrn Jesus lebten, sehr sanft und milde geworden sein müssen. Ich folgere daraus, dass, wenn solche Männer die Mütter anfuhren, die ihre Kinder zu Christus brachten, dies eine ziemlich häufige Sünde in der Gemeinde Jesu sein muss. Ich fürchte, dass der erkältende Frost dieses irrigen Verhaltens fast überall spürbar ist. Ich möchte keine unfreundliche Behauptung aufstellen, aber ich denke, wenn wir uns ein wenig prüften, würden sich viele von uns in diesem Punkt schuldig fühlen und mit dem Mundschenk des Pharao sprechen: "Ich gedenke heute meiner Sünde!"

Haben wir die Bekehrung von Kindern ebenso gesucht wie die Bekehrung Erwachsener? Liegt uns die Bekehrung eines jeden am Herzen?

Es ist furchtbar, dass der Geist Kains in das Herz eines Gläubigen eindringen kann, so dass er schließlich sagt: "Soll ich meines Bruders Hüter sein?" Es ist schrecklich, wenn wir selbst "das Fette essen" und "das Süsse trinken" und die hungernde Menge umkommen lassen. Wenn ihr euch um das Heil von Seelen kümmert, ist es unter eurer Würde, bei den Jungen und Mädchen zu beginnen? Viele denken leider so.

Ich nehme an, dass das Gebaren der Apostel dem Eifer für Jesus entsprang. Diese frommen Männer dachten, die Kinder würden den Heiland in seinem Dienst stören. Sie dachten, der Herr sei mit einer wichtigeren Arbeit beschäftigt, indem er die Pharisäer zum Schweigen brachte, die Massen belehrte und die Kranken heilte. War es jetzt Zeit, ihn mit Kindern zu plagen? Dies mag Eifer für Gott gewesen sein, aber ein unverständiger.

Gott verhüte, dass wir unsere vorsichtigen Brüder verurteilen! Zur gleichen Zeit aber wünschten wir, dass sich ihre Vorsicht zeigte, wo sie nötiger wäre. Von den Kindern wird unserem Herrn keine Unehre zugefügt. Wir haben weit mehr Ursache, die Erwachsenen zu fürchten!