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Predigten zu Matthäus 26,30

"Und als sie ein Loblied gesungen hatten, gingen sie hinaus nach dem Ölberg."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Wunderbar ist dieser Lobgesang mitten in der Leidensgeschichte! Vor und hinter diesem Lobgesang steht viel Düsteres. Kurz vorher hat Judas den Jüngerkreis verlassen, besessen vom Satan. Und jetzt geht der Weg nach Gethsemane, wo der Heiland Seine Anfechtung durchkämpfen muß und wo das Versagen der Jünger offenbar wird. Und mitten darin steht der Lobgesang. Die Jünger Jesu müssen dem Herrn den dunklen Weg nachgehen. „Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt", sagt Er, „und folgt mir nach, der ist mein nicht wert." Da wollen wir es recht von unserm Heiland lernen, daß auf solchem Weg der Lobgesang nicht vergessen werden darf. Unser Lobgesang darf nicht abhängig sein von unserer Stimmung und auch nicht von den Verhältnissen, in die wir geführt werden. Der Lobgesang der Gemeinde Jesu Christi gehört auch auf den Passionsweg. Ja, dahin gehört er gerade! Denn die Gemeinde des Herrn singt den Lobgesang ja nicht nur, weil der Herr ihr gute Tage schenkt oder weil sie eben in guter Stimmung ist. Nein! Sie singt den Lobgesang, weil der Herr groß, herrlich und allezeit anbetungswürdig ist. Mitten im Leiden dürfen wir Ihn loben. Amen.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Es war eine unheimlich bange Stunde. Die Feinde rüsteten zum Tode Jesu. Judas war fortgegangen, um sich mit den Mördern zu treffen. Und Jesus sagte kurz nachher: „Meine Seele ist betrübt bis an den Tod." Und da — in dieser bangen Stunde — sprachen sie den Lobgesang. Das war groß! Der Herr Jesus riß Seine Jünger mit zur Anbetung Gottes — auch in diesem Augenblick, wo so Unheimliches sich vorbereitete. Ja, das war groß! Aber noch größer ist es, wie der Herr Jesus diesen Lobgesang fortsetzte.

„ . . . gingen sie hinaus an den ölberg." Und dort, in dem dunklen Garten Gethsemane, sagte der Herr Jesus nach heißem Ringen die Worte: „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe." Und das war die zweite Strophe des Lobgesanges, diese völlige Hingabe Seines Willens und des Lebens. Wir beten Gott wohl auch an mit Worten und mit Liedern. Aber — das ist oft alles. Unser Leben preist nicht den Herrn. Und so wird dann unser Lob Gottes ein leeres Geschwätz. Da wollen wir recht von unserm Herrn Jesus lernen. Wer das Lob Gottes auf Seinen Altar legt, der muß auch sein Herz, sein Leben und seinen Willen dazulegen. Wir können Gott nicht als Herrn preisen und uns dann Seiner Herrschaft entziehen. Laßt uns Gott loben mit unserm Munde und mit unserm ganzen Gehorsam! Das ist ein Lob, das Ihn wahrhaft ehrt. Amen.