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Predigten zu Matthäus 26,31

"Da spricht Jesus zu ihnen: Ihr werdet euch alle in dieser Nacht an mir ärgern; denn es steht geschrieben: "Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden zerstreut werden"."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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„Ach was!" sagte mir einmal ein Mann, den ich zum Worte Gottes einlud, „ach was! Das ist doch alles Unsinn." „Unsinn?" fragte ich erstaunt. „Klar! Das Evangelium haben sich die Jünger doch selber ausgedacht." Da konnte ich nur erwidern: „Wenn die Jünger es sich ausgedacht hätten, erschiene Ihnen das Evangelium sicher gar nicht als Unsinn. Denn die Jünger waren sehr kluge Leute." Der Mann stutzte. Dann sagte er: „Aber es ist doch Unsinn, das mit dem Kreuz und dem leeren Grab. Mir kommt das jedenfalls immer sehr unsinnig vor." Hier konnte ich nur sagen: „Den Jüngern kam es auch sehr, sehr unsinnig vor. Den Jüngern auch!" Das meinte der Herr Jesus, als Er auf dem Wege nach Gethsemane sagte: „In dieser Nacht werdet ihr euch alle an mir ärgern."

Jawohl, die Jünger haben sich viel ausgedacht, wie es mit dem Heiland sein müsse. Aber — es kam immer ganz anders. Wir müssen begreifen: Das Evangelium verläuft nicht in den Linien unsrer Vernunft, sondern in den Linien Gottes. Und darum kann es gar nicht anders sein, als daß die Vernunft sich ärgert. Die Vernunft der Jünger hat sich an dem Kreuzweg Jesu geärgert. Und seit zweitausend Jahren geht es allen, die das Evangelium hören, nicht anders. Es ist eben die Wahrheit Gottes. Und es ist die Kraft Gottes, die erretten kann. Und darum möge unsre armselige Vernunft sich beugen und uns nicht aufhalten, wenn unser Gewissen uns zu Jesus treibt. Amen.