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Predigten zu Matthäus 26,42

"Wiederum, zum zweiten Male, ging er hin und betete und sprach: Mein Vater, wenn dieser Kelch nicht [an mir] vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, so geschehe dein Wille."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Tiefe, unheimliche Nachtstunde! In den Straßen Jerusalems herrscht eine leise Unruhe. Man hört Waffen klirren. Die Feinde Jesu ziehen aus, Ihn zu verhaften. Und dort oben, in dem dunklen Garten am ölberg, liegt Jesus auf Seinem Angesicht und betet — in höchster Seelennot. Wen sollte nicht Ehrfurcht überkommen vor diesem Bild!

Aber nicht nur das! Wir sollen auch klar verstehen, was hier geschah. Denn das geht uns an. Eine Feindin des Christentums hat in einem vielgelesenen Buch gespottet über diesen Jesus in Gethsemane. Sie führte aus, das sei doch ein armseliger Erlöser, der im letzten Augenblick sich seiner Aufgabe entziehen wolle wie ein Deserteur und der nun winselnd vor seinem Vater liege, damit er frei komme von diesem Erlösungsgeschäft. Wenn man den Heiland so sieht, dann hat man alles mißverstanden. Was geschah denn? Wie ein Feldherr vor einer blutigen Schlacht noch einmal klar überlegt, ob es keinen andern Weg gebe zu siegen, so macht Jesus es hier. „Vater, ist's nicht möglich...?" fragt Er. Ihm wird die Antwort: „Es muß sein!" Da bittet Jesus nicht mehr um Befreiung von dem Leidenskelch, sondern betet weiter: „Mein Vater, ist's nicht möglich... so geschehe dein Wille!"

Damit sind die Würfel gefallen. Der Sohn ist dem Vater ganz gehorsam. Von nun an schreitet unser großer Hoherpriester zu dem Versöhnungstag auf Golgatha. Preis sei Ihm für Seinen Gehorsam und für Sein Opfer. Amen.