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Predigten zu Matthäus 26,46

"Stehet auf, laßt uns gehen; siehe, nahe ist gekommen, der mich überliefert."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Die dunkle Nachtstunde in Gethsemane ist zu Ende. Lichtschein zerreißt die Finsternis. Männertritte und Rufe zerstören die Stille. Die Häscher nahen. Jesus ist bereit. „Stehet auf, laßt uns gehen", sagt Er Seinen Jüngern. „Siehe, er ist da, der mich verrät." Was macht eigentlich diesen Satz Jesu so faszinierend, daß man beim Lesen hier unwillkürlich stockt und den Atem anhält? Das ist es: Mit diesem Satz sind endgültig und unwiderruflich die Würfel gefallen — für Jesus und für Judas. Kurz vorher war noch alles in der Schwebe. Jesus rang vor dem Vater mit der Frage: „Mein Vater, ist's möglich, daß der Kelch vorübergehe?"

Und auch bei Judas war alles lange in der Schwebe. Tagelang mag er mit sich gerungen haben, ob er den Verrat wirklidi wagen sollte. Nun sind die Würfel gefallen! Nun ist die Entscheidung da! Judas ist für alle Ewigkeit der Verräter. Und Jesus ist für alle Ewigkeit der Hohepriester, der Sein Volk mit dem großen Opfer Seines Lebens versöhnt hat.

Beide können — und wollen nicht mehr zurück. Es ist etwas Gewaltiges um solche Stunden, wo das zur Entscheidung kommt, was lange in der Schwebe war. Auch unser Leben hat diese Stunden. Gerade Jesus gegenüber. Vielleicht möchten wir unsern Christenstand in einem Schwebezustand erhalten und es nicht zur Entscheidung kommen lassen. Das geht nicht. Unser Herr entschied sich für uns. Und nun sind wir gefragt, ob wir uns ganz für Ihn entscheiden wollen. Amen.