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Predigten zu Matthäus 27,24

"Als aber Pilatus sah, dass er nichts ausrichtete, sondern vielmehr ein Tumult entstand, nahm er Wasser, wusch seine Hände vor der Volksmenge und sprach: Ich bin schuldlos an dem Blute dieses Gerechten; sehet ihr zu."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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O Pilatus! Nun bist du so weit, daß ein kleines Kind über dich lachen kann! Ein Richter, der feierlich erklärt, daß der Angeklagte ein „Gerechter" ist — und diesen Gerechten zugleich zum Tode verurteilt — und dann eine kleine Aufführung veranstaltet, um zu sagen, er sei unschuldig an dem Justizmord —: das ist in der Tat hoffnungslos albern! Und trotzdem lohnt es sich, einen Augenblick über diesen Satz des Pilatus nachzudenken. „Ich bin unschuldig am Tode Jesu!" — das ist ein Satz, den kein einziger Mensch in der Welt sagen kann.

Es gibt nur eine einzige Gemeinsamkeit unter den Menschen: Sie sind alle schuldig am Tode Jesu. Im Alten Testament heißt es: „Der Herr warf unser aller Sünden auf ihn." Hört es: „Unser a l l e r Sünden!" Da kann sich keiner ausschließen. Die Menschen sind unheimlich zertrennt in Völker, Rassen, Kulturen, politische Überzeugungen, Lebensalter und Stände. Aber eins verbindet heimlich alle. Wir sind schuldig am Blute dieses Gerechten!

Wohl dem, der das begreift, zugibt und bekennt! Dann darf er nämlich lernen, diesen Satz des Pilatus ein wenig zu verändern. Und so verändert wird der Satz zum Bekenntnis des Glaubens: „Ich bin unschuldig d u r c h das Blut dieses Gerechten." Denn „Sein Blut macht uns rein von aller Sünde". Christen dürfen fröhlich bekennen: » . . . alle, alle meine Sünde hat sein Blut hinweggetan!" Amen.