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Predigten zu Matthäus 2,7

"Dann berief Herodes die Magier heimlich und erforschte genau von ihnen die Zeit der Erscheinung des Sternes;"

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Herodes atmete auf! Also in dem kleinen Nest Bethlehem sollte dieser „neugeborene König" zu finden sein? Nun, dann war die Sache ja furchtbar einfach. Das gab bestimmt nicht viel Verwicklungen. Da mußte man das Kind nur finden — und dann ein stilles Kommando, um das Kind zu „liquidieren" — so sagt man doch heute! — und die Sache war erledigt. Jetzt mußte man also nur noch die Weisen „ausholen" — so sagt man doch heute! Also berief Herodes die Weisen heimlich und fragte sie aus. Wer die Geschichte richtig miterlebt, der möchte hier den Weisen eine Warnung zukommen lassen: „Vorsicht! Nichts sagen! Der Herodes ist voll Hinterlist!" Aber diese Weisen plauderten in großer Einfalt alles aus. Es scheint, daß sie die Hoffnung hatten, der Herodes könnte mit ihnen gehen, um das Kind anzubeten. Kein Wunder, daß sie ihm voll Freude alles erzählten!

Zwei Welten treffen sich hier: Die Welt der satanischen Klugheit und die der göttlichen Einfalt. Die Einfalt des Glaubens begegnet der listigen Klugheit der Welt. Und — die göttliche Einfalt ist unterlegen. Herodes kann heimlich lachen: „Wie dumm sind diese Leute!" So ist's immer gewesen. Und es ist begreiflich, daß die Kinder Gottes immer wieder versucht waren, die göttliche Einfalt über Bord zu werfen und klug zu werden nach der Weise der Welt. Denkt nur daran, wie Abraham seine Frau als seine Schwester ausgab!

Aber unsere Geschichte zeigt uns: Das ist nicht nötig. Herodes bekam das Kind doch nicht in die Hände. Denn für die Wahrhaften und im Glauben Lauteren kämpft Gott selbst. Er führt ihre Sache und bewahrt ihre Wege. Amen.