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Predigten zu Matthäus 6,10

"dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel also auch auf Erden."

Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Das Reich unseres himmlischen Vaters ist ein Reich der Gnade, worin alle seine Untertanen alles umsonst bekommen und wohnen ein jeglicher unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, und ist des edlen Glaubensgoldes genug da und Silber wie Straßensteine, wie wir denn des Silbers brauchen, um durchzukommen durch dieses Leben. Darum hat auch unser Herr gesagt: Bittet, so wird euch gegeben, suchet, so werdet ihr finden, klopfet an, so wird euch aufgetan. Wir sollen deshalb nur beten, dass sein Reich gekommen sei, so wird er wohl wissen, wie er das Regiment in demselben zu führen habe. Halte du dich nur fleißig an dem: Unser Vater in den Himmeln und bestehe auf diesem herrlichen, tröstlichen Namen, so wird er deinen Namen schön untergehen, dich aber nicht umkommen lassen; und wird sein Reich wohl gekommen sein, dass du des Friedens voll sein wirst. Und wie er als ein treuer Vater Ordnung in seinem Hause hält, dass du alles zur rechten Zeit bekommen wirst, so wird er dir ein Weib, wenn du ein Weib, ein Haus, wenn du ein Haus, Schuhe, wenn du Schuhe, Kleider, wenn du Kleider, Gesundheit, wenn du Gesundheit, Geschicklichkeit, wenn du Geschicklichkeit nötig hast, geben, alles zur Zeit und Stunde, welche er dazu anberaumt. Überdies, was mehr sagt, Gnade für Gnade wirst du aus der Fülle seiner Erbarmung nehmen, alles umsonst auf dein Gebetlein: Herr, mein Gott, der du mein lieber Vater bist, siehe an mein Elend und erbarme dich meiner.

Es komm dein Reich zu dieser Zeit
und dort hernach in Ewigkeit;
der heil'ge Geist uns wohne bei
mit seinen Gaben mancherlei;
des Satans Zorn und groß Gewalt
zerbrich, vor ihm dein Kirch' erhalt.


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Wir mögen uns gedulden in aller Not und Trübsal und einmal darüber nachdenken, was denn sein väterlicher Wille ist. Dabei sollen wir erst einmal gen Himmel hinaufblicken und sehen, welch eine Macht unser Vater im Himmel hat; daselbst widersteht ihm keiner. Ach, die lieben, heiligen Engel stehen da um seinen Thron herum; wie Blitze sind sie, jedem Befehl ihres Gottes nachzukommen; wie Flammen des Feuers sind sie, die in einem Nu auflodern, das darzustellen, wozu sie gesandt werden. Alle die Mächte, Thronen und Herrschaften, alle die Erzengel, in welch hohem Range sie auch von Gott geschaffen wurden, sind auf der Stelle herbei, auf das Geheiß Gottes, einem Elenden, der auf Gottes Erbarmung hofft, einem Kindlein, das kaum von einer rechten oder linken Hand etwas weiß, bis in die ärmste und elendeste Hütte hinein beizustehen mit einem Wörtlein süßen Trostes oder mit der schleunigsten Hilfe. Hier auf Erden unter den Menschen sieht ein jeder, der der Größte sein will, auf den Kleinen vornehm herab, dünkt sich der Größere und will helfen zu gelegener Zeit nach Laune, um dabei der Mann zu bleiben, oder will gar nicht helfen, weil er ahnt, so geschehe ein Wille, welcher ihn über den Haufen wirft, auch ihn straft, dass er solchen Willen nicht tut. Wie aber dein Wille geschieht im Himmel, so geschehe er auch auf Erden, denn die Erde mit all ihrer Macht und Fülle ist ja so gut dein, wie dein heiliger Himmel, worin du wohnest; du kannst mir wohl Durchkommen verschaffen.

Dein Wille gescheh', Herr Gott, zugleich
auf Erden wie im Himmelreich.
Gib uns Geduld in Leidenszeit,
gehorsam sein in Lieb und Leid;
wehr und steur allem Fleisch und Blut,
das wider deinen Willen tut.


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Wir mögen uns gedulden in aller Not und Trübsal und einmal darüber nachdenken, was denn sein väterlicher Wille ist. Dabei sollen wir erst einmal gen Himmel hinaufblicken und sehen, welch eine Macht unser Vater im Himmel hat; daselbst widersteht ihm keiner. Ach, die lieben, heiligen Engel stehen da um seinen Thron herum; wie Blitze sind sie, jedem Befehl ihres Gottes nachzukommen; wie Flammen des Feuers sind sie, die in einem Nu auflodern, das darzustellen, wozu sie gesandt werden. Alle die Mächte, Thronen und Herrschaften, alle die Erzengel, in welch hohem Range sie auch von Gott geschaffen wurden, sind auf der Stelle herbei, auf das Geheiß Gottes, einem Elenden, der auf Gottes Erbarmung hofft, einem Kindlein, das kaum von einer rechten oder linken Hand etwas weiß, bis in die ärmste und elendeste Hütte hinein beizustehen mit einem Wörtlein süßen Trostes oder mit der schleunigsten Hilfe. Hier auf Erden unter den Menschen sieht ein jeder, der der Größte sein will, auf den Kleinen vornehm herab, dünkt sich der Größere und will helfen zu gelegener Zeit nach Laune, um dabei der Mann zu bleiben, oder will gar nicht helfen, weil er ahnt, so geschehe ein Wille, welcher ihn über den Haufen wirft, auch ihn straft, dass er solchen Willen nicht tut.

Wie aber dein Wille geschieht im Himmel, so geschehe er auch auf Erden, denn die Erde mit all ihrer Macht und Fülle ist ja so gut dein, wie dein heiliger Himmel, worin du wohnest; du kannst mir wohl Durchkommen verschaffen.

Dein Wille gescheh', Herr Gott, zugleich
auf Erden wie im Himmelreich.
Gib uns Geduld in Leidenszeit,
gehorsam sein in Lieb und Leid;
wehr und steur allem Fleisch und Blut,
das wider deinen Willen tut.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Der große Philosoph Fichte soll einmal das Wort gesagt haben: „Das Kind betet, der Mann will." Das ist ein stolzes Wort. Und es gibt sicher Tausende von Menschen, die diesem Wort begeistert zustimmen. Und doch – es ist ein ganz törichtes Wort. Dies Wort zeigt so recht, dass der natürliche Mensch, der von göttlichen Dingen nichts versteht, auch vom rechten Beten keine Ahnung hat.

Wer betet, der will auth. Im Gebet geht es um den Willen. Man kann nicht Beten und Wollen als zwei Gegensätze nebeneinander stellen. Der unbekehrte willensstarke Mann will. So sagt Fichte. Und wir erwidern: Der Beter will auch. Der Unterschied liegt nur in dem, was wir wollen. „Der Mann will." Was will er denn? Seinen eigenen Willen will er. Was „Vernunft" und „Fleisch" ihm sagen, das will er. Oder was die Menschen ihm gesagt haben, das will er.

Und der Beter? Er will den Willen Gottes erfahren und tun. Darum betet er. Jede Bitte, die wir vor den Thron Gottes bringen, muss unter diesem Wort stehen: „Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel" Wir Christen wissen, dass unser Wille und der Wille Gottes meistens in heißem Streit miteinander liegen. Und nur so kann in unserem Leben der Wille Gottes die Oberhand bekommen, dass wir im Gebet vor Seinem heiligen Angesicht unseren eigenen Willen in den Tod geben und mit Jesus beten lernen: „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe!"

Das ist eine köstliche und selige Sache, wenn unser Wille ganz unter den Willen Gottes gestellt ist und wir nun Seinen Willen wollen dürfen. So hat es Jesus selbst geübt, als Er im Garten Gethsemane betete. Und so hat Er Seine Jünger und uns beten gelehrt: „Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel" Amen.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel.

Wenn auf Erden kein Mensch mehr lebte, der nach Gottes Willen fragt, und wenn allesamt abgefallen wären und wenn allesamt sich von Gott gewandt hätten und der letzte Zusammenhang der Menschen mit ihrem Schöpfer, der Seele mit ihrem Heiland gefallen wäre – ein Reich würde es geben, in dem der Wille Gottes täglich freudig, völlig geschieht: das ist das Reich der seligen Vollendung. Vorab der Herr Jesus Christus, der gesagt hat: „Das ist meine Speise, dass ich tue den Willen des, der mich gesandt hat“, zeigt, wie sein Lebenselement, seine Atmosphäre überhaupt Gehorsam ist. Er weiß nichts höheres, er kennt nichts Lieberes als dem Vater zu gehorchen. Und ihm folgen alle heiligen Engel, von denen der Hebräerbrief sagt, sie seien dienstbare Geister, Persönlichkeiten, deren Wesen dienen und deren Dienst wesentlich ist, Persönlichkeiten, die keinen anderen Wunsch haben, als dass sie den Willen Gottes erfüllen, und zwar unermesslich freudig, völlig . . . Mit dem frühen Morgen beginnt die Lobsagung des Dankes und am späten Abend schließt nicht die Freude des Gehorsams. Das ist gewiss: So geschieht der Wille Gottes im Himmel. Kein Wille Gottes, der vielleicht als minder wichtig zurückgestellt würde, kein Befehl Gottes, der vielleicht als weniger bedeutsam vernachlässigt würde, sondern der ganze Wille Gottes, seine ganze Willensmeinung wird freudig und völlig, gänzlich und treulich erfüllt. So bekennen wir: Dein Wille geschieht im Himmel.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel.

Was muss das Großes sein, eitel Dienst und Dank! Was muss das Herrliches sein, nicht mehr Zerrissenheit der Meinung, nicht mehr Zwiespalt im Herzen, sondern volle Einigkeit mit Gott! Und schüchtern und armselig, ich möchte sagen, verlegen und traurig kommt auf dieses Bekenntnis unser aller Bitte: Dein Wille geschehe auch auf Erden ! Zwar er geschieht: sein Werk kann niemand hindern. Was sollen denn der Menschen Hindernisse? Er führt seinen Willen zum Sieg. Aber wir bitten in diesem Gebet, dass der Wille Gottes durch uns geschehe, nicht bloß an uns. Ja, liebe Christen, was ist eigentlich der Wille Gottes? Woran erkennen wir den Willen Gottes? Da ist heute vielleicht einer aufgestanden und hat gesagt: Wenn ich nur wüsste, was in dem Fall Gottes Wille wäre! Wie oft hat man sich selbst gefragt: Woran bin ich jetzt eigentlich? Wie soll ich es machen, ist dieses oder jenes der Wille Gottes? . . . Man kann sagen: Alles, was dir schwer wird, das ist der Wille Gottes. Alles, wozu du dich schwer entschließen kannst, das ist der Wille Gottes. Alles, was deiner Natur hart und sauer eingeht, dass du einem unliebenswürdigen Menschen siebenzigmal siebenmal verzeihst, dass du eine schwere Sorge immer wieder trägst, dass du eine harte Pflicht immer wieder mit Freuden erfüllst, dass du in den kleinen Dingen treu bist, auch in den allerkleinsten . . . dass, wenn vielleicht dein Ehegatte nicht zu Gottes Wort sich hält, du nicht mit frommen Redensarten ihn betäubst, sondern für ihn betest, auf ihn wartest und ihm zeigst, was ein Christ vermag, dass du ein ungeratenes Kind, das dir täglich bitteres Herzeleid bereitet, immer wieder an dein Herz nimmst und immer wieder hoffst und glaubst und trägst, dass du, vielmals enttäuscht, doch nie verzweifelst, das ist der Wille Gottes.