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Predigten zu Matthäus 6,13

"und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen. -"

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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PRÜFUNG ODER VERSUCHUNG?

Jeder Mensch, ob Christ oder nicht, wird versucht. Paulus spricht in 1. Korinther 10,13 von „menschlicher Versuchung.“ Die Art und Weise, wie wir damit umgehen, offenbart entweder die Echtheit unseres Glaubens oder dessen Nichtvorhandensein. Die Prüfungen, die Gott in unserem Leben zulässt, um uns zu stärken, können auch zu Versuchungen werden. Sie können uns zum Bösen verführen, anstatt dass sie ein Mittel zu geistlichem Wachstum werden. Jede schwierige Situation in meinem Leben führt entweder dazu, dass ich gestärkt werde, weil ich Gott gehorche und seiner Fürsorge und Macht vertraue, oder dass ich an Gott zweifle und seinem Wort ungehorsam bin. Jede Prüfung birgt die Möglichkeit einer potenziellen Versuchung in sich. Der Unterschied liegt einzig und allein darin, wie du reagierst.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Ist es mein Reich oder Gottes Reich?

Wie viele Christen beten jeden Sonntag in der Gemeinde: »Dein Reich komme. Dein Wille geschehe!«, ohne sich klarzumachen, welche geistlichen Folgen die Erhörung dieser Bitten hätte. Worum bitten wir? Sollten wir dieses Gebet als Gegenüberstellung formulieren?: »Mein Reich verschwinde, damit Dein Reich komme!« Denn ganz gewiss kann Sein Reich niemals in meinem Leben realisiert werden, solange ich mein selbstsüchtiges Reich aufrechterhalte. Erst wenn ich abdanke, wenn ich nicht mehr Herr meiner Besitztümer bin, wird Jesus der König meines Lebens werden. Dieser Grundsatz wird nicht bemerkt und bleibt daher im Leben vieler Christen unwirksam. Darum höre ich nicht auf, zu sagen und zu lehren und zu hoffen, dass dieser Grundsatz nicht nur objektive Wahrheit bleibt, sondern subjektive Erfahrung vieler Christen wird. Denn für jeden bekennenden Christen, der zu sagen wagt: »Ich kenne die Wahrheit, und das genügt mir – ich will sie aber nicht mit meinem täglichen Leben in Verbindung bringen« – für den ist das Christentum nichts als eine Farce und ein Selbstbetrug! Gott ruft dauernd zur Entscheidung bei denen, die ein so großes Potenzial besitzen, das Leben Jesu Christi zur Entfaltung zu bringen. Friede und Kraft und Fruchtbarkeit können aber nur in dem Maß wachsen, in dem wir bekennen: »Nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir!«


Autor: Adolf Schlatter (* 16.08.1852; † 19.05.1938) schweizer evangelischer Theologe und Professor fürs Neues Testament
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Wer viel empfangen hat, von dem wird viel gefordert. Überreich waren die Jünger beschenkt, sie, die Träger des Evangeliums, das aus ihnen das Licht der Welt gemacht hat. Darum stehen sie auch unter dem mächtigen Anspruch, den ihr Amt an sie stellt und der ihnen gewährte Vorzug auf sie legt. Der Dienst Gottes gebührt denen, die die Versuchung bestehen. Nicht dadurch rüstete sie Jesus für ihren Dienst, dass er sie jubelnd auf den Kampfplatz stellt, nicht dadurch, dass er sie als die Helden beschreibt, denen er den Kampfpreis schon jetzt zusagt, weil sie ohne Gefährdung immer siegend durch die Versuchung gehen. Vielmehr gibt er ihnen die gebeugte Haltung: „führe uns nicht in Versuchung“. So rüstet er sie zum Sieg. Die Versuchung kommt; sie kommt um der Gnade willen, die ihnen gegeben ist, weil ihnen das Herrlichste anvertraut ist, was ein Mensch empfangen kann, Gottes Dienst. Sie bringt sie aber in die Nähe des Falls. Sie lernen in der Versuchung nicht nur ihre Kraft, sondern auch ihre Schwachheit kennen. Sie wüssten nicht, was ihre Kraft ist, würden sie nicht auch ihre Schwachheit sehen. Daraus beschenkt sie Jesus mit der Frucht vor Gott. Das gehört zur Wunderbarkeit Jesu, dass er uns beides schenkt, den Glauben und die Frucht, ohne dass ein innerer Riss uns lähmt. Ohne Glauben sind sie nicht seine Jünger; eben deshalb, weil sie glauben und damit sie glauben, ordnet ihnen Gottes Liebe die Versuchung zu. Mit dem Glauben geht aber die Furcht Gottes Hand in Hand. Denn die Versuchung öffnet ihnen das Auge für ihr Sündigen und enthüllt ihnen den Abgrund, dessen Rand ihr Weg begleitet. Neben ihrem Fall steht der Verkläger, der nach ihrem Sturz begehrt und ihn für seinen Zweck benützt, und über ihrem Fell steht der richtende Gott, bei dem es kein Ansehen der Person gibt, weil er jeder Gottlosigkeit widersteht. Allein entzweien können sich die Frucht und der Glaube nicht; denn ihr Ursprung verbindet sie. Beide entstehen dadurch, dass sich unser Blick zu Gott wendet. Aus seiner Gnade entsteht unser Glaube und aus Gottes Widerstand gegen alle Gottlosigkeit entsteht unsere Frucht. Sehen wir auf zu Ihm, so sehen wir im einen und selben Gott stets beides, seine strafende und seine rettende Tat.

Vor Dir, Vater, verstummt jeder Ruhm und jeder Mund wird verschlossen vor Deinem Gericht. Deiner Kinderschar geziemt es, Dich so zu fürchten, dass sie dir glaubt und Dir so zu glauben, dass sie Dich fürchtet. Du ordnest meine Last, dass ich sie tragen kann, und führst mich so durch das dunkle Tal, dass ich Deinen Stecken und Stab höre und weiß, dass du bei mir bist. Ich bitte dich um deinen Frieden, der unser Herz bewacht. Amen.