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Predigten zu Nehemia 1,5

"Ach, der HERR, Gott des Himmels, du, der große und furchtbare Gott, der den Bund und die Güte denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote halten:"

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Da spricht Nehemia in seinem Gebet aus, worin das geistliche Leben eines Christen besteht: Liebe zu Gott. Das klingt so einfach, so selbstverständlich. So unheimlich selbstverständlich, dass die große Gefahr besteht: Wir lesen gedankenlos darüber hinweg, ohne zu merken, dass wir gefragt sind.

Haben wir Gott lieb? Habe ich Gott lieb? – Keine Rede davon! Ich habe mich lieb. Und meine Angehörigen und Freunde habe ich lieb! Und meine Ehre und mein Geld und meine Wohnung und vieles andere! Aber Gott?! Ach, ich habe viel geistliche Erkenntnisse und Gedanken über Gott. Ich habe den guten Willen, Ihm zu dienen. Aber danach bin ich ja jetzt gar nicht gefragt. Haben wir Gott lieb? Habe ich Gott lieb? Sieh, wir haben sicherlich allerlei an inneren und äußeren Vorzügen aufzuweisen. Aber das ganz Einfache, worauf es allein ankäme, das ist nicht vorhanden: Liebe zu Gott!

Das können wir uns auch nicht selber geben. So wenig ein Stein brennen kann, so wenig kann unser natürliches Herz Gott lieben. Wie arm sind wir doch, dass wir das kleine Blütlein der Liebe zu Gott nicht hervorbringen können aus dem harten Boden unseres Herzens! – Aber eins können wir tun: Wir können vor dem Herrn unsere Armut aufdecken. Wir dürfen Ihn bitten: Herr, erwecke in mir Liebe zu Dir! Ja, wir können auf das Zeichen Seiner großen Liebe, das Kreuz Jesu, so aufsehen, bis unser Herz daran zur Liebe entzündet wird. Lasst uns unsere erloschene Fackel am Feuer Gottes anzünden! Amen.