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Predigten zu Philipper 1,21

"Denn das Leben ist für mich Christus, und das Sterben Gewinn."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Christus ist mein Leben."

Nicht von Anfang an lebt der Gläubige ein Leben aus Christo. Ein solches Leben beginnt erst, wenn der Heilige Geist ihm die Sünde aufdeckt und ihm durch die Wirkung der Gnade zeigt, wie der sterbende Heiland seine Schuld versöhnt hat. Mit dem Augenblick der neuen, himmlischen Geburt fängt der Mensch an, in und mit Christo zu leben. Jesus ist denen, die da glauben, die eine köstliche Perle, um deretwillen wir alles, was wir haben, freudig hingeben. Er hat unsre Liebe so völlig gewonnen, dass unser Herz ganz allein nur für Ihn lebt; zu seiner Ehre wollen wir leben, um seines Evangeliums willen gehen wir willig in den Tod; Er ist der Maßstab unsers Wandels, das erhabene Vorbild, nach welchem wir unsern inwendigen Menschen zu vervollkommnen trachten. Des Apostels Paulus Worte sagen weit mehr, als die meisten Menschen ahnen; sie bezeugen: Zweck und Ziel seines Lebens war Christus; ja, noch mehr, Jesus war für ihn das Leben selber; wie ein Heiliger aus der ersten christlichen Zeit es ausdrückt: Er ass und trank und schlief ein ewiges Leben. Jesus war geradezu sein Odem, die Seele seiner Seele, das Herz seines Herzens, das Leben seines Lebens. Kannst du sagen, dein Leben reiche so weit hinan? Kannst du sagen, Christus sei dein Leben? Ist dir dein Beruf lieb um Christi willen? Treibst du ihn nicht bloss, um dich emporzuarbeiten und den Deinen ein bequemes Dasein zu sichern? Fragst du dich auch: "Ist dies mein Hauptbeweggrund?" Für einen Christen ist er's. Er bezeugt, er lebe nur Christum; wie darf er dann noch für etwas andres leben, ohne damit sich eines geistlichen Ehebruchs schuldig zu machen? Viele streben diesem Ziele nach; wer aber darf behaupten, er habe so ganz für Christum gelebt, wie der Apostel? Und dennoch ist das wahre Leben eines Christen seine Quelle und sein Fortgang, sein Zweck und sein Ziel, in einem Wort zusammen gefasst: Jesus Christus. O Herr, nimm mich an; hier komme ich und flehe vor Dir, lass mich in Dir und für Dich leben. Brauche mich nach Deinem Wohlgefallen Dir zum Dienst oder zum Opfer, gleich dem Farren, der zwischen Pflug und Altar steht; und mein Wahlspruch sei: "Zu beidem bereit."


Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Sterben ist mein Gewinn."

Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn. Wie bedeutungsvoll folgen hier diese Worte unmittelbar aufeinander: "Leben,"Sterben."Nur drei Buchstaben stehen dazwischen, und wie es in den Worten ist, so ist's auch in der Wirklichkeit. Wie nah sind Leben und Tod beisammen! Das Leben ist des Todes Vorhof; und unsre Pilgrimschaft auf Erden ist nur eine Reise zum Grab. Der Puls, der unser Dasein fristet, schlägt nur unsern Todesmarsch, und das Blut, das unser Leben erhält, schwemmt es den Tiefen des Todes zu. Heute sehen wir unsre Freunde in der Blüte der Kraft; morgen vernehmen wir die Nachricht ihres Todes. Gestern boten wir dem Starken noch die Hand, und heute drücken wir ihm die Augen zu. Mancher fährt im glänzenden und wohlgepolsterten Staatswagen durch die Strassen, und nach wenigen Stunden bringt ihn die schwarze Leichenbahre zur letzten Ruhestätte aller Lebendigen. O, wie eng ist der Tod mit dem Leben verknüpft! Das Lamm, das jetzt noch auf der Wiese hüpft, wird bald unter dem Messer verbluten. Der Ochse, der auf den Fluren weidet, wird fett für die Schlachtbank. Bäume wachsen, dass man sie fällen möge. Ja, und noch an grössere Dinge tritt der Tod heran. Weltreiche entstehen und blühen, sie blühen dem Verfall entgegen, sie erheben sich zum Sturz. Wie oft schlagen wir das Buch der Geschichte auf und lesen vom Werden und Vergehen der Staaten. Wir hören von der Krönung und dem Tode der Könige. Der Tod ist der schwarze Diener, der hinter dem Wagen des Lebens her reitet. Siehe das Leben! und der Tod ist dicht hinter ihm! Aber, Gott sei Lob und Dank! Es gibt noch einen Ort, wo der Tod nicht des Lebens Bruder ist, wo das Leben allein herrscht; wo dem Wörtlein"Leben"keine Silbe"Tod"mehr nachfolgt. Es gibt ein Land, wo kein Todesröcheln mehr ist, wo kein Trauerschleier mehr gewoben wird, wo keine Gräber mehr geschmückt werden. O seliges Land über den Wolken! Wenn wir dich erreichen wollen, müssen wir sterben. Wenn wir aber nach dem Tod zur Herrlichkeit des ewigen Lebens eingehen, wenn wir Den, der uns vom Tode errettet und zum Leben berufen hat, dürfen schauen mit diesen unsern Augen als Den, der des Todes Gewalt und die Schlüssel des ewigen Lebens hat, und Ihn lieben und loben dürfen in Ewigkeit: dann dürfen wir ausrufen:"Sterben ist mein Gewinn!


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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DAS BESTE AUS SEINEM LEBEN MACHEN

Wende diesen Vers auf dich persönlich an und fülle die Lücken aus: „Denn das Leben ist für mich ________ und das Sterben ________. Wenn du in der ersten Lücke Reichtum schreibst, wird Sterben für dich kein Gewinn sein. Dasselbe trifft zu, wenn du dort Ansehen, Ruhm, Macht oder Besitztümer hineinschreibst, denn all diese Dinge sind nach deinem Tod dahin: Das Ansehen geht verloren, der Ruhm wird vergessen, Macht ist nutzlos und Besitztümer erben andere. Unser heutiger Vers macht nur dann Sinn, wenn dort Christus steht. Sonst führt der Tod unweigerlich zu Verlust. Einige, die diese Zeilen lesen, werden sagen, dass sie Christus geschrieben hätten. Bei genauerer Betrachtung werden sie sich jedoch eingestehen müssen, dass sie Christus plus Ansehen, Christus plus Ruhm, Christus plus Macht oder Christus plus Besitztümer meinten. Doch Christus teilt seinen Anspruch mit nichts und niemandem. Wer wirklich für Christus lebt, kennt keine Angst vor dem Tod und macht das Beste aus seinem Leben – in beiden wird Christus verherrlicht.


Autor: Carl Eichhorn (* 11.07.1810; † 08.02.1890) deutscher lutherischer Pastor
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"Christus - mein Leben Christus ist mein Leben."

Ein Leben getrennt von Christus verdient diesen Namen nicht: es ist ein Scheinleben. Man träumt von Leben, aber wenn man aus diesem Traum geweckt wird, erkennt man mit Schrecken, dass dieses Leben nur ein verhüllter Tod war, wertlos in Gottes Augen wie Spreu. Die Sünderliebe Jesu, die sich dem Apostel Paulus zuwandte, wurde die Grundlage eines neuen Lebens. Der Heiland brachte ihn an das Herz des Vaters. Wenn Jesus sich in seiner erbarmenden Gnade der Seele mitteilt, wenn Gott selbst sich dem Sünder in unbegreiflicher Liebe schenkt, dann ist ein neues Leben da. "Was ich lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat." Der Besitz dieser Gottesliebe und die Gewissheit darüber ist der Strom des neuen Lebens, der sich in die Seele ergiesst. Christus wurde sein alles, und alles, was er hatte und lebte, gehörte nun seinem Herrn. Jetzt hatte Paulus einen wirklichen Lebensinhalt: Christus. Von ihm und für ihn leben war sein alles. Die einzig wahre Lebensfreude erquickte nun sein Herz: Christus. Er schmeckte und sah, wie freundlich dieser Herr zu ihm war. Dass er ihn hatte und sein Knecht sein durfte, das war seine unzerstörbare Freude. Christus war seine Lebenskraft. Durch ihn vermochte er alles. Für ihn konnte er leiden und dulden. Schmach und Trübsal trug Paulus in Jesu Kraft. Zum sieggekrönten Kämpfer wurde er in der Macht seiner Stärke. Sein Lebensziel war nur Christus. In die Gemeinschaft seiner Leiden und Auferstehung zu kommen, ihm gleichgestaltet zu sein und zur göttlichen Grösse, der Christusähnlichkeit, zu gelangen, war sein Ziel. Das alte selbstsüchtige Leben hat aufgehört. Nun lebe ich aus Christus und für Christus. "Für dich ist ewig Herz und Leben, Erlöser, du mein einzig Gut!" So heißt es nun. - Ist etwa dein Christentum nur ein verschleiertes Selbstleben? Wenn Christus dein Leben ist, muss es sich darin zeigen, dass du ihn nun auch auslebst. Sieht deine Umgebung Christum hervorleuchten aus deinem Benehmen und Wandel? "In Wort und Werk und allem Wesen sei Jesus und sonst nichts zu lesen!" - Christus ist mein Leben: welch ein Reichtum, welch ein Glück spricht sich in diesen wenigen Worten aus! Das natürliche Leben ist bekanntlich sehr vergänglicher Art. Ist aber Christus mein Leben, dann brauche ich keine Angst zu haben, dass ich mein Leben verlieren könnte. Christus stirbt nicht, ich bin im Besitz eines Lebens, das ewig währt. Ist Christus mein Leben, dann ist Sterben Gewinn; der Tod bringt eine Erhöhung des Lebens, er bringt in noch nähere Verbindung mit Jesu. Der materielle Leib bildet eine gewisse Scheidewand; nun aber darf ich ganz bei ihm sein, ewig ungeschieden.


Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn."

"Musik ist mein Leben!" hörte ich einmal eine frohe junge Stimme rufen. "Liebe, Freiheit, Kunst ist mein Leben!" sagen andere. Hören wir, was Paulus spricht: Christus ist mein Leben. Er ist meine höchste Lust. Er ist die Atmosphäre, in der ich frei atme. Er ist die Kraft, die mich hebt und treibt. Er ist die Freude meiner Seele. Er umgibt mich von innen und außen. Ohne ihn kann ich nicht leben.

Große Gnade ist es, bekennen zu dürfen: Christus hat mich lebendig gemacht durch seinen Geist. Noch grösser ist es, bekennen zu dürfen: Er selbst ist mein Leben geworden.

Im Wasser lebt der Fisch, die Pflanze in der Erden, Der Vogel in der Luft, die Sonn' am Firmament, Im Feuer kann das Erz erst recht entzündet werden, Und Gottes Herz ist meines Lebens Element. (Nach Jakob Böhme.)

Nur in kindlich gläubiger, fortgesetzter Gemeinschaft mit dem Sohn Gottes lernt man erfahrungsgemäss, was es heißt: Christus ist mein Leben. Selig, selig, wer in Wahrheit also sprechen kann! Für ihn wird der wundersame Nachsatz sich ganz von selbst erfüllen: Sterben ist mein Gewinn. Ihn führt des Todes Tor vom Leben zu vollerem Leben.

O Jesu Christ, mein Leben, Mein Trost in aller Not, Dir hab' ich mich ergeben Im Leben und im Tod. Ich will Dein eigen sein, Erlöser meiner Seele, Und ewig bist Du mein!