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Predigten zu Philipper 1,23

"Ich werde aber von beidem bedrängt, indem ich Lust habe, abzuscheiden und bei Christo zu sein, [denn] es ist weit besser;"

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Der natürliche, unbekehrte Weltmensch schwankt im Blick auf den Tod zwischen zwei furchtbaren Extremen:

Bald packt ihn die Furcht vor dem Tode. Da klammert er sich in wilder Lebensgier an die Welt und ihre Lust. „Lasset uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot." – Bald aber graut ihm vor der Welt und ihrem Jammer, vor ihrer Verständnislosigkeit und Lieblosigkeit. Da sehnt sich der Mensch dann in weltflüchtiger Stimmung nach seinem „Freund Tod". Von beidem macht Jesus Seine Jünger frei. Er gibt ihnen die rechte Stellung auch dem Tode gegenüber. Das wird an diesem Wort des Apostels Paulus ganz deutlich.

Trotz aller tiefen Einsicht in den großen Jammer und die Verlorenheit der Welt verachten sie den „Weltschmerz", denn sie wissen: Wir müssen Dienst tun, solange es Tag ist. „Es ist nötig", sagt Paulus, „zu leben und im Fleisch zu bleiben um euretwillen." Christen sind von Gott an ihren Platz gestellt. Und darum überwinden sie alle Weltflucht durch treuen Dienst. Aber sie fürchten auch nicht den Tod, wie die Welt ihn fürchtet; denn sie wissen, dass sie in Jesus Christus, der sie versöhnt hat mit Gott, das ewige Leben haben. Ihnen ist der Tod „der Eingang in das Leben". Darum kann Paulus sagen: „Ich habe Lust, abzuscheiden und bei Christo zu sein." Nein, Christenleute. haben es nicht nötig, sich in wilder Gier an das Leben zu klammern. Sie haben ja eine große und herrliche Zukunft, der sie fröhlich und getrost entgegenwandern. „Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn; darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn." Amen.