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Predigten zu Philipper 1,6

"indem ich eben dessen in guter Zuversicht bin, dass der, welcher ein gutes Werk in euch angefangen hat, es vollführen wird bis auf den Tag Jesu Christi;"

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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Gott bringt immer zu Ende,"was Er angefangen hat.

"... indem ich eben dessen in guter Zuversicht bin, dass der, welcher ein gutes Werk in euch angefangen hat, es vollführen wird"

Jeder, der Christus lieb hat, möchte Ihm ähnlich werden in geistlicher Vollkommenheit und absoluter Heiligkeit. Wir möchten Ihm in allem wohlgefallen. Doch erleben wir bei diesem edlen Vorsatz viele Frustrationen und Enttäuschungen, weil menschliche Schwäche und Sünde unseren Weg blockieren.

Wir rufen wie Paulus in Römer 7: "Was ich vollbringe, erkenne ich nicht; denn nicht was ich will, tue ich, sondern was ich hasse, übe ich aus ... Also finde ich das Gesetz für mich, der ich das Rechte ausüben will, dass das Böse bei mir vorhanden ist ... Ich elender Mensch! Wer wird mich retten von diesem Leibe des Todes?" (die Verse 15,21,24). Seine Antwort hallt wider von Vertrauen und Erlösung: "Ich danke Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn!" (Vers 25).

Paulus war überzeugt, dass Gott Sein Erlösungswerk immer zur Vollendung bringt. In jedem neuen Gläubigen beginnt Er ein Werk, das uns fortschreitend dem Bilde Seines Sohnes gleichförmiger macht (2. Kor. 3,18). Dies mag im Augenblick schmerzlich stockend erscheinen; aber sei sicher, Er bringt es zu Ende. Alle, die Er gerechtfertigt hat, die wird Er auch verherrlichen (Röm. 8,29-30).

Inzwischen hast du eine aktive Rolle in diesem Prozess zu übernehmen. Paulus drückt das so aus: "Bewirket eure eigene Seligkeit mit Furcht und Zittern" (Phil. 2,12). Du musst dich selbst zu einem heiligen Wandel erziehen durch Gebet, Bibelstudium, Gehorsam und Berechenbarkeit für andere Gläubige. Alles, was du dazu brauchst, steht zu deiner Verfügung, weil Gott selbst in dir wirkt, was "nach Seinem Wohlgefallen" ist (Phil. 2,13).

Freue dich, Gott zu kennen, zu Ihm zu gehören und dass Er dich dem Bilde seines Sohnes gleichgestalten wird. Erblicke in jedem Geschehen dieses Tages einen Teil dieses Prozesses. Achte auf die Forderungen des Heiligen Geistes und halte fest, dass Gott Seinen Willen vollenden wird.


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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Eines Tages wird Gott jeden Gläubigen verherrlichen und belohnen.

"... indem ich eben dessen in guter Zuversicht bin, dass der, welcher ein gutes Werk in euch angefangen hat, es vollführen wird bis auf den Tag Jesu Christi"

Für Christen steckt ein Körnchen Wahrheit in dem Aufkleber mit dem Text: "Keine Ungeduld, Gott hat mich noch nicht ganz fertig." Wir sind nicht, was wir sein sollten; stattdessen ist noch viel zu tun, bis wir sind, wie Er uns haben will. Doch Gottes Wirken ist in uns so gewiss und so mächtig, dass uns die Bibel die Vollendung garantiert.

An diese Garantie dachte auch der Bibellehrer F.B. Meyer, als er schrieb: "Betreten wir ein Maleratelier, in dem lauter unvollendete Bilder an den Wänden stehen, so kann das daran liegen, dass der Maler sich übernommen hat oder dass seine Hände gelähmt waren oder dass der Tod ihn ereilte; in Gottes großer Werkstatt finden wir nichts, das nach Hast oder Mangel an Kraft und Fähigkeit zur Vollendung aussieht. Wir können sicher sein, dass die Arbeit, die Er in Seiner Gnade begann, auch von dem Arm Seiner Kraft vollendet wird" (The Epistle to the Philippians [Grand Rapids, Mich.: Baker, 1952] S. 28).

Die Vollendung des göttlichen Werkes in dir wird in einem künftigen Zeitpunkt geschehen, den Paulus den "Tag Jesu Christi" nennt (Phil. 1,6). Die Bibel kennt auch den "Tag des Herrn" als die Zeit des göttlichen Gerichts über die Ungläubigen. Aber "der Tag Jesu Christi" beschreibt die Zeit, wenn die Gläubigen völlig verherrlicht werden und den Lohn für ihre Treue im Dienen erhalten (siehe 1. Kor. 3,10-15). Alle deine irdischen Sorgen werden verschwunden sein und Gottes Verheißung, dich vor dem Straucheln zu bewahren und dich "tadellos mit Frohlocken" vor Sich hinzustellen (Jud. 24), wird glückselige Wahrheit sein.

Dich auf dein Versagen zu konzentrieren, macht dich mutlos; aber die Aussicht auf den herrlichen Tag Christi sollte dich erfreuen. Beschäftige dich nicht über Gebühr mit dem, was du heute bist. Blick nach vorne, zu dem, was du durch Gottes Gnade sein wirst.


Autor: Samuel Keller (* 15.03.1856; † 14.11.1924) deutscher protestantischer Theologe und Schriftsteller

"... Der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird es auch vollführen bis an den Tag Jesu Christi."

Eine große selige Gewissheit spricht dieses Wort aus, die so recht dazu angetan ist, die Unholde trüber Stimmungen zu vertreiben, die nach einem Tage voll Enttäuschungen einen Abend voll Befürchtungen schufen. Meine eigene geistliche Entwicklung hat Risse und Sprünge; wird's harmonisch ausklingen, was Gottes wunderbare Gnade in mir begonnen hat? Ich bete für so manche herzbeklemmende Sorge; wie wird's mit dem allem? Da muss vor 1900 Jahren der alte Apostel mit Ketten an den Füßen diese Zeilen in Rom niederschreiben, damit von seiner Heldenüberzeugung ein Strom von Gewissheit über mich armseligen Gefühlsmenschen sich ergiesse! Jesus ist der Werkmeister; er wird keine heilige Seelenarbeit halb lassen. Der Ablieferungstermin ist der am Tage seiner herrlichen Wiederkunft. Bis dahin hat er Zeit und Möglichkeit, sein Werk gut zu machen; jeder Schaden, der durch unsere Schuld - die Schuld des spröden Materials - entstanden, wird durch die große Kunst des Meisters ausgeglichen und überwunden! Ich will die Augen schließen und die Hände falten und mir das Vertrauen erbitten zu seinem seligen Vollführen.

Herr Jesus, du weißt, wie es mir zumut ist und was du vorhast. Schenk mir einen hellen Schein von der herrlichen Vollendung her, der mein Herz still und froh macht. Ich vertraue dir, Herr Jesus. Ich freue mich auf dich! Amen.


Autor: Martin Luther (* 10.11.1483; † 18.02.1546) theologischer Urheber der Reformation
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Ein gutes Werk begonnen

Unser Leben hier auf Erden hat noch nicht sein Ende erreicht, auf das wir aber zugehen. Bisher kennen wir nur den Anfang, die »Erstlinge«, und wir sind noch nicht satt all dessen, was wir begehren. Wir haben nur die »Morgensuppe«, den Vorgeschmack von allem. Noch stehen wir im Glauben, der uns geschenkt wurde, und wir sind noch nicht im vollen Besitz der ewigen Herrlichkeit. Darum müssen wir beten wegen des übrigen Übels, das noch nicht von uns gewichen ist. Und das müssen wir so lange tun, bis wir dorthin kommen, wo wir nicht mehr zu bitten brauchen. Denn da wird nichts sein als lauter Leben und Freude und ewiger Dank gegenüber Gott und lauter Halleluja. Damit aber solches Lob und solche Freude auch hier auf Erden schon anfangen und gestärkt werden mögen, müssen wir beides durchs Gebet antreiben – sowohl durch Gebet für uns selbst als auch für die ganze Kirche, das heißt für alle, die das Evangelium angenommen und ihm geglaubt haben, damit wir einander darin unterstützen. Denn solch großes Gut wird dadurch noch viel edler und die Freude viel stärker, wenn es nicht allein für sich bleibt, sondern viele desselben teilhaftig werden, wie der Apostel Paulus sagt, dass er Gott danke und für die Gemeinschaft am Evangelium bete.


Autor: Adolf Schlatter (* 16.08.1852; † 19.05.1938) schweizer evangelischer Theologe und Professor fürs Neues Testament
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Ein Anfang war geschehen, als Paulus in Philippi war und Gott der Lydia das Herz auftat, daß die Botschaft Jesu sie erfaßte, und als der Kerkermeister mit raschem Entschluß von Paulus die Taufe begehrte und empfing und als sich die anderen, die die Gemeinde bildeten, im Glauben miteinander verbanden. Paulus nennt das einen guten Anfang; denn hier war Gott der Wirkende und das, was geschah, waren die Wunderwerke seiner Gnade. Aber mehr als ein Anfang war das, was die Gemeinde besaß, noch nicht und jeder Anfang zwingt uns, nach dem Fortgang zu fragen udn auf die Vollendung zu sehen. Mehr als ein Anfang ist auch mein Leben nicht und ebenso wenig das der Christenheit. Wir können nicht das bleiben, was wir sind, nicht satt und beruhigt bloß rückwärts sehen und nur bewahren wollen, was vorhanden ist. Wir haben überreichen Grund zum Dank, daß dieser Anfang ein gutes Werk ist, ein von Gott gewirktes Werk, durch Gottes Wort geschaffen und mit Gottes Gnade gefüllt. Aber Gott steht nicht bei dem still, was unsere Gegenwart uns zeigt. Soll ich nun mit Bangen auf die Vollendung sehen? angstvoll klagen: „nur“ ein Anfang? Höre auf Paulus. Wenn er zu uns spricht, lernen wir glauben. Der, sagt er, der das gute Werk begonnen hat, wird es auch vollenden. Diese seine freudige Zuversicht ist Glaube. Denn er stützt sie nicht auf das, was der Mensch leistet, sondern gründet sie auf Gott. Weil er der Anfänger ist, bleibet der Vollender nicht aus. Denn Gott ist beides, Anfänger und Vollender. Das ist er nicht wegen unserer Treue, sondern wegen seiner Treue, nicht wegen unserer sieghaften Tapferkeit, sondern wegen der Festigkeit seiner Gnade. Nicht nur im Blick auf unser eigenes Leben, sondern auch für unsere Arbeit ist das eine herrliche, antreibende und stärkende Erkenntnis, daß alles, was begonnen wird, zur Vollendung kommt, nämlich alles, was Gott durch uns beginnt. Was meine Hände schaffen, zerfällt. Nicht meine Erzeugnisse haben Platz in Gottes ewiger Welt. Wir mssen vielmehr jederzeit bereit sein, mit dem, was wir begannen, aufzuhören und wieder abzubrechen, was wir bauten. Das aber, was Gott gemacht hat, bleibt nicht in Unfertigkeit stecken und ergibt nicht Ruinen. Er vollendet, was er begonnen hat.

Du, Herr, bist Erster und Letzter, Anfänger und Vollender, A und O. Als den treuen bete ich dich an, der du derselbe bist gestern und heute und in Ewigkeit. Amen.