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Predigten zu Psalm 119,37

"Wende meine Augen ab, dass sie Eitles nicht sehen! belebe mich in deinen Wegen!"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Wende meine Augen ab, dass sie nicht sehen nach unnützer Lehre, sondern erquicke mich auf Deinem Wege."

Es gibt der Eitelkeiten gar vielerlei. Die Narrenkappe und das Glöcklein der Toren, die Luft dieser Welt, der Jubel und der Taumelbecher des Leichtsinns; von alledem weiss die Welt wohl, dass es eitel ist; Sie alle tragen an ihrer Stirn ihren Namen und Titel geschrieben. Weit schädlicher sind aber noch andre eitle Dinge: die Sorgen dieser Welt und der Betrug des Reichtums. Ein Mensch kann in seiner Geschäftsstube gerade ebenso der Eitelkeit und Torheit nachjagen, wie im Theater. Wenn er sein Leben lang darauf hin arbeitet, Schätze zu sammeln, so bringt er seine Tage mit eitelm Tun und Trachten zu. Sobald wir nicht Christo nachfolgen und unsern Gott zum großen Hauptziel unsres Lebens machen, so unterscheiden wir uns kaum nach dem äußern Anschein von den leichtsinnigesten Menschen. "Erquicke mich auf Deinem Wege." Der Psalmist bekennt, dass er matt, müde, stumpf und zum Sterben elend ist. Vielleicht fühlst du ewas ganz Ähnliches, liebe Seele. Wir sind so träge, dass die besten Aufmunterungen uns nicht beleben, wenn sie nicht vom Herrn selber kommen. Wie, kann mich die Hölle nicht aufrütteln? Soll ich der Sünden gedenken, die ins Verderben stürzen, und mich nicht aufraffen? Kann mich der Gedanke an den Himmel nicht erquicken? Kann ich beim Hinblick auf den Lohn, der dem Gerechten verheißen ist, noch kalt bleiben? Erschüttert mich der Tod nicht? Kann ich ans Sterben denken und an den Richterstuhl meines Gottes und immer noch träge bleiben in meines Meisters Dienst? Wird mich nicht die Liebe Christi überwinden? Kann ich seiner teuren Wunden gedenken, kann ich unter seinem Kreuze knieen, und nicht aufgestachelt werden zum Ernst und zum Eifer? Es scheint so! Keine blosse Betrachtung vermag uns zur Tatkraft anzuregen, sondern Gott selbst muss es tun, und darum der Ausruf: "Erquicke Du mich!" Der Psalmist haucht seine ganze Seele aus in sein inbrünstiges Flehen; Leib und Seele vereinigen sich, bei ihm zum Gebet. "Wende meine Augen ab," ruft der Leib; "erquicke Du mich," ruft die Seele. Das ist ein rechtes Gebet für alle Tage. O Herr, erhöre dieses Gebet heute abend auch an mir!


Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Wende meine Augen davon ab, das Eitle zu betrachten." Psalm 119,37

Dieser Vers ist besonders zutreffend, wenn man ihn auf das Fernsehen anwendet. Die meisten Programme im Fernsehen sind nämlich eitel, dumm und nichtig. Sie zeichnen eine Welt, die es gar nicht gibt und ein Leben, das von unserer Wirklichkeit weit entfernt ist. Das Fernsehen stiehlt uns wertvolle Zeit. Die Zuschauer vergeuden Stunden vor dem Apparat, die unwiederbringlich verloren sind. Im allgemeinen kann man sagen, dass das Fernsehen bei Christen auch eine Nachlässigkeit im Bibellesen bewirkt hat; die Stimme Gottes wird einfach ausgeschaltet, und die geistliche Temperatur des Fernsehzuschauers sinkt ab, ohne dass er es überhaupt merkt. Die schädlichen Auswirkungen des Fernsehens auf Kinder sind wohlbekannt. Ihre moralische Grundeinstellung wird verdorben, weil auf dem Bildschirm Gewalt und Sex verherrlicht werden und Pornographie auf schamlose Weise in der Öffentlichkeit gezeigt wird. Die Kinder leiden auch in bezug auf ihre intellektuellen Fähigkeiten, sie haben keine Zeit und keine Lust mehr zu lesen oder zu schreiben. Ihre Wertvorstellungen werden von dem bestimmt, was sie auf dem Bildschirm sehen, und ihr ganzes Denken wird von einer antichristlichen Propaganda geprägt. Die Witze, die dabei aus der Röhre kommen, sind unsauber, und die Drehbücher stecken voller zweideutiger Anspielungen. Und die Fernsehwerbung ist nicht nur dumm, sondern wirkt sich auch moralisch zerstörerisch aus. Es scheint wirklich so, als ob kein Produkt mehr verkauft werden könnte, ohne dass eine ganze Schar zweifelhafter Damen der Filmbranche dabei beträchtliche Teile ihrer Anatomie zur Schau stellt und all ihre Körpersprache einsetzt, um die Lust am Kaufen anzuregen. In vielen Familien hat das Fernsehen den Zusammenbruch der Kommunikation untereinander bewirkt. Eltern und Kinder sind so gefangengenommen von den Sendungen, und die Gespräche, die überhaupt noch stattfinden, sind leer und inhaltslos geworden. Auf dem Gebiet der musikalischen Unterhaltung sind die Texte oft höchst bedenklich. Sie verherrlichen die körperliche Lust, behandeln Ehebruch und Homosexualität als gleichberechtigte Lebensformen und machen den gewalttätig auftretenden Mann zum absoluten Helden. Wenn man hier einwendet, dass es doch auch inhaltlich gute, informative Sendungen im Fernsehen gibt, dann ist meine Antwort darauf, dass sie nur wie eine Zuckerschicht sind, unter der sich doch eine giftige Pille versteckt. Es ist eine schlichte Tatsache, dass sich die Wirkung des Fernsehens unter dem Strich zerstörerisch auf die geistliche Lebenskraft auswirkt. Mir fällt dazu die Geschichte von einem Christen ein, der einen Fernsehapparat zur Lieferung frei Haus bestellt hatte. Als er den Lieferwagen vorfahren sah, bemerkte er auch den großen Werbespruch darauf: "Das Fernsehen bringt Ihnen die ganze Welt ins Wohnzimmer." Das war ihm Aussage genug. Er ließ den Apparat sofort wieder zurückgehen. Niemand, der vor dem Fernsehschirm klebt, kann in dieser Zeit Großes für Gott vollbringen. Das Fernsehen ist eine der Hauptursachen für den geistlichen Niedergang unserer Tage.