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Predigten zu Psalm 119,65

"Du hast Gutes getan an deinem Knechte, der HERR, nach deinem Worte."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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In diesem neunten Abschnitt fangen alle Verse mit dem Buchstaben Teth an. Sie bezeugen Erfahrungen und bestätigen die Güte Gottes, die Großartigkeit Seines Handelns und die Kostbarkeit Seines Wortes. Der Psalmist verkündet insbesondere, wie ausgezeichnet Gott Widerwärtigkeiten benutzt, um ihn aus lauter Güte zu demütigen. Vers 65 fasst den ganzen Abschnitt zusammen.

Der Psalmist berichtet dem Herrn von dem Entschluss seines Herzens; er kann nicht schweigen, er muss seine Dankbarkeit in der Gegenwart des HERRN, seines Gottes, kundtun. Hier geht es um das, was Gott »getan« hat an allen diesen unbedeutenden und unwürdigen Wesen, wie wir es sind; und noch darüber hinaus hat Er es gut gemacht, so wunderbar gut! Er hat alles gut gemacht; diese Regel kennt keine Ausnahme. In Seiner Vorsehung und in Seiner Gnade, indem Er uns gute Zeiten und indem Er uns Anfeindungen gab, in allem hat der HERR uns »Gutes getan«. So handeln wir auch gut daran, dem HERRN zu sagen, dass wir empfinden, wie gut Er an uns gehandelt hat; denn Seine Freundlichkeit zu preisen, ist besonders passend und geziemend. Die Freundlichkeit des HERRN ist aber kein Zufallsereignis; Er hat versprochen, es so zu machen, und Er handelte nach Seinem Wort. Es ist etwas Wunderbares, wenn wir sehen, dass sich das Wort des HERRN in unseren beglückenden Erfahrungen erfüllt. Das macht uns die Heilige Schrift liebenswert und lässt uns den HERRN der Schrift lieb haben. Das Buch der Vorsehung stimmt mit dem Buch der Verheißungen überein. Was wir auf den inspirierten Seiten lesen, begegnet uns auf den Seiten unserer Lebensgeschichte wieder. Wir mögen nicht gemeint haben, dass es so ist; aber unser Unglaube ist jetzt so weit gedemütigt, dass wir die Gnade Gottes an uns und Seine Treue zu Seinem Wort erkennen können. Seither sind wir angehalten, einen festeren Glauben sowohl an Gott als auch an Seine Verheißungen zu offenbaren.

Selbst in der Anfechtung ist Gott gut und tut uns Gutes. Dies ist das Bekenntnis der Erfahrung. Gott ist Seinem Wesen nach die Güte selbst, und in allen Seinen Eigenschaften ist Er im vollsten Sinn des Wortes gut, ja, Er hat das Monopol auf Güte, weil niemand gut ist als Gott allein. Er handelt Seiner Natur gemäß; aus einer reinen Quelle fließen reine Wasser. Gott ist keine latente, inaktive Güte; Er offenbart sich in Seinen Werken; Er tut aktiv wohl, Er schafft Gutes. Wie gut Er ist, kann keine Zunge aussprechen! Wir gut Er ist, kann kein Herz erfassen! Alle Herrlichkeit, die wir Gott geben können, besteht darin, Seine Herrlichkeit auf Ihn zurückzureflektieren. Wir können nicht mehr Gutes über Gott sagen, als Er ist und tut. Wir glauben an Seine Güte, und so ehren wir Ihn durch unseren Glauben; wir bewundern Seine Güte, und so verherrlichen wir Ihn durch unsere Liebe; wir verkünden Seine Güte, und so erheben wir Ihn durch unser Zeugnis.