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Predigten zu Psalm 127,1

"{Ein Stufenlied.} Von Salomo. Wenn der HERR das Haus nicht baut, vergeblich arbeiten daran die Bauleute; wenn der HERR die Stadt nicht bewacht, vergeblich wacht der Wächter."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Das Wort »vergebens« ist hier das Schlüsselwort, und wir hören es dreimal deutlich erklingen. Menschen, die bauen wollen, wissen, dass sie arbeiten müssen, und darum setzen sie all ihre Tüchtigkeit und Kraft ein; aber sie sollten daran denken: Wenn der HERR nicht mit ihnen ist, werden sich ihre Pläne als Fehlschläge erweisen. Mose war treu in seinem ganzen Haus; und solange der HERR mit diesem Haus war, hatte es Bestand und Erfolg; als Er es aber verließ, wurden die Bauleute töricht, und ihre Arbeit war vergeblich. Sie versuchten die Mauern des Judentums aufrechtzuerhalten, doch war es umsonst. Sie überwachten alle Zeremonien und Traditionen; aber ihre Wachsamkeit führte zu nichts. Das Gleiche gilt für jede Gemeinde, für jedes religiöse Gedankengebäude. Wenn der Herr nicht darin ist und Er dadurch nicht geehrt wird, geht das gesamte Konstrukt hoffnungslos zugrunde. Menschen können viel schaffen, sie können arbeiten und wachen; aber ohne den Herrn bekommen sie nichts Dauerhaftes fertig, und ihre Wachsamkeit kann das Unheil nicht abwenden.

Kinder sind ein Erbe, das der HERR selbst geben muss, sonst bleiben die Menschen kinderlos, und dementsprechend bleibt das Haus ungebaut. Gott gibt Kinder, nicht als Strafe oder als Last, sondern als Gunst. Sie sind ein Zeichen Seiner Güte, wenn die Menschen wissen, wie man sich um sie kümmert und sie erziehen soll. Wo eine Gesellschaft in Ordnung ist, werden Kinder nicht als Belastung, sondern als Erbteil betrachtet, und man nimmt sie nicht mit Seufzen an, sondern als Belohnung. Unser höchster Besitz sind unsere lieben Nachkommen, für die wir Gott täglich danken. Wenn Söhne und Töchter Pfeile sind, ist es gut, seinen Köcher mit ihnen gefüllt zu haben; aber wenn sie nur krumme Stöcke und unnütz sind, dann heißt es: Je weniger, umso besser. Während solche gesegnet sind, deren Köcher gefüllt ist, bleibt es außer Zweifel, dass auch viele gesegnet sind, die gar keinen Köcher haben. Für ein ruhiges Leben braucht man eine solche kriegerische Waffe nicht. Andererseits mag der Köcher klein und doch gefüllt sein; dann hat man den Segen ebenfalls erlangt. Auf jeden Fall dürfen wir uns sicher sein, dass eines Menschen Leben nicht nach seinem Kinderreichtum zu beurteilen ist.

Wer ein Vater einer Schar geistlicher Kinder ist, darf sich zweifellos glücklich schätzen. Er kann seine Widersacher zum Schweigen bringen, indem er auf die Seelen verweist, die durch seinen Dienst gerettet wurden. Bekehrte sind vor allem ein Erbe vom Herrn und der Lohn der Seelenkämpfe des Predigers. Von ihnen wird unter der Leitung des Heiligen Geistes die Stadt Gottes aufgebaut und bewacht, und der Herr wird dadurch verherrlicht.


Autor: Martin Luther (* 10.11.1483; † 18.02.1546) theologischer Urheber der Reformation
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"Wo der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen."

Lass also diesen Herrn Haus bauen und haushalten, greif ihm nicht in sein Werk; ihm gebührt, darüber zu sorgen, dir aber nicht. Denn wer Hausherr ist und haushält, den lass sorgen. Gehört viel in ein Haus, wohlan, so ist ja Gott grösser als ein Haus. Der Himmel und Erde füllt, der wird ja auch ein Haus füllen können, besonders, weil er sich dessen annimmt und es gelingen lässt. Ist es ein Wunder, dass viel in einem Haus fehlt, wo Gott nicht Hausherr ist? Weil du den nicht siehst, der das Haus füllen soll, so müssen wahrlich alle Winkel leer scheinen. Wenn du ihn aber ansiehst, so wirst du nimmer gewahr, ob ein Winkel leer sei. Es dünkt dich, alles sei voll, und es ist auch alles voll. Ist's aber nicht voll, so ist's Schuld deines Sehens gleichwie des Blinden, dass er die Sonne nicht sieht. Wer aber recht sieht, dem kehrt Gott das Wort um und spricht nicht, es gehört viel in ein Haus, sondern: es geht viel aus einem Haus.