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Predigten zu Psalm 1,2

"Sondern seine Lust hat am Gesetz des HERRN und über sein Gesetz sinnt Tag und Nacht!"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Von der Welt - nicht von der Welt."

Ob du von, oder nicht von der Welt bist, kannst du prüfen in der Einsamkeit und in der Gesellschaft. Du kannst es leicht entdecken in der Einsamkeit: Wenn du mit Gott und seinem Wort umgehst, wenn du immer an Ihn denkst, zu Ihm betest, Ihn suchst, einen Drang nach Vereinigung mit Ihm fühlst, und allein deine Arbeit vor seinem Angesicht verrichtest, kurz wenn du in seiner Gegenwart wandelst, so kannst du erkennen, ob du von der Welt bist, oder nicht. Der Weltmensch wandelt nicht vor Gott.

Noch mehr kannst du in der Gesellschaft der Menschen deinen wahren Charakter kennen lernen. Du wirst z.B. zu einer Abendgesellschaft eingeladen - allerlei Ergötzlichkeiten werden veranstaltet, welche nicht gerade sündlich sind, aber welche doch gewiss nicht fromme Vergnügungen genannt werden können. Du sitzt da mit den anderen Menschen; vieles wird geredet, gegen das du nicht gerade protestieren magst. Alles ist vergnügt gewesen, die Freunde haben dir alle Freundlichkeit erzeigt - und doch, wenn du fort bist, bist du geneigt, zu sagen: "Ach! das tut sich nicht für mich; ich wollte lieber in einer Gebetsversammlung sein; ich wollte lieber in einer armseligen Hütte mit dem Volk Gottes zusammensein, als in den schönen Zimmern mit all' den Leckerbissen und Köstlichkeiten, die man hat ohne den Umgang mit Jesus." Mit Gottes Gnade will ich alle diese Plätze meiden, so gut ich kann. Dies ist ein gutes Prüfungsmittel, das dir zeigt, ob du nicht von der Welt bist. Und so gibt es noch viele andere Mittel, die ich nicht alle erwähnen kann. Hast du diese Mittel aus Erfahrung kennengelernt, und kannst du sagen: "Ich weiss, ich bin nicht von der Welt, ich fühle und erfahre es!" Lehre ist wohl gut, aber Erfahrung ist besser, und beruhigt und erbaut.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Räume Gott Zeit ein

Ich habe mir oft gewünscht, dass es irgendeinen Weg gäbe, durch den moderne Christen zu einem tieferen geistlichen Leben finden könnten, sozusagen schmerzlos, durch kurze, einfache Lektionen. Aber solche Wünsche gehen ins Leere. Es gibt keine Abkürzung!

Gott verneigt sich nicht vor unserer nervösen Hektik; er begrüßt auch nicht, wie wir in unserem durchrationalisierten Zeitalter leben. Es ist gut, wenn wir diese herbe Wahrheit jetzt für uns akzeptieren: Der Mensch, der Gott tiefer kennen möchte, muss Ihm Zeit einräumen! Er darf schlicht und einfach nicht auf die Zeit achten, die er damit verbringt, mit Gott vertraut umzugehen. Er muss sich dem Nachsinnen über Gottes Wort und dem Gebet hingeben - in Stunden, die nicht zu enden scheinen. So haben es die Heiligen früherer Zeit gemacht, die Gemeinschaft der Apostel, die Begleiter der Propheten und die gläubigen Glieder der Gemeinde Jesu in all ihren Generationen. Und so müssen es auch wir zu tun pflegen, wenn wir uns ihrem Zug anschließen wollen.

Könnte der Grund für unseren Mangel an geistlicher Erfahrung nicht darin liegen, dass wir durch die Gänge des Reiches Gottes springen, wie kleine Kinder über den Marktplatz hüpfen und über alles mögliche schnattern und schwatzen, aber den wahren Wert von kaum etwas erfassen?


Autor: Adolf Schlatter (* 16.08.1852; † 19.05.1938) schweizer evangelischer Theologe und Professor fürs Neues Testament
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Der immer grüne Fruchtbaum im reich bewässerten Boden, das ist ein herrliches Gleichnis für ein gelingendes Leben, ein Baum, der auch im Sturme steht, nicht ein zitterndes Gras oder schwankender Halm, ein immergrüner Baum, nicht ein winterlich kahl gewordener, weil sein Saft vertrocknet und sein Leben stockt, ein fruchtbringender Baum, der nicht nur sich selbst das Wachstum verschafft, damit er mit hochgehobenem Wipfel im Schmuck seiner Blätter prange, sondern der in das Ganze der Natur hineingestellt ist, andere nährend, wie er selber genährt wird, und gebend, wie er selber empfängt. Schwerlich kann man unser menschliches Los schöner darstellen. Wem gilt dieses Gleichnis? Dem, der am Gesetz des Herrn seine Lust hat und es sich ohne Unterbrechung vorsagt, sei es Tag oder Nacht. Wie könnte mein Leben gedeihen, wenn es von Gottes Willen geschieden wäre und wie könnte ich seinen Willen erfahren anders als durch sein Gesetz? Ich weiß, dass an Gottes Gesetz mein Fall und meine Schuld entsteht. Weil Gottes Gesetz zu uns spricht, sind wir Sünder. In meinem Unheil wird aber die Heilsamkeit des Gesetzes offenbar und mir gezeigt, dass ich nur in der Erfüllung des göttlichen Willens mein Heil finden kann. Nur im Gehorsam gegen Gottes Gebot hat mein Werk Wurzeln, die ihm Kraft zuleiten, und nur so bringt es Frucht hervor, die den anderen dienen kann. Darin ist Gottes Gnade offenbar und wirksam bei uns, dass er sein Gebot mit lebendiger Schrift in unseren Willen schreibt und ihn seinem Willen gehorsam macht.

Ich habe Lust, Herr, zu Deinem Gebot. Fülle es mit Kraft, dass es nicht ein Buchstabe für mich bleibe, sondern mich mit schaffender Kraft in Deinen Gehorsam leite. Ich strecke mich nach Deiner Verheißung, die mir Bestand, Gedeihen und Fruchtbarkeit verheißt. Ich darf und will sie von Deinem Gebot nicht trennen. Darum ist mein Gebot: schreibe mir Dein Gebot in mein Innerstes; dann wird aus Deinem Gebot mein Werk nach Deinem Willen. Amen.