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Predigten zu Psalm 1,3

"Und er ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und dessen Blatt nicht verwelkt; und alles, was er tut, gelingt."

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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WIE EIN BAUM, GEPFLANZT...

V iele Menschen in unserer Gesellschaft wünschen sich ein ausgeglichenes und beständiges Leben. Die Angstgeplagten sind nicht in der Lage, ihr Leben in den Griff zu bekommen, und die vielfältigen Lösungsansätze der Welt taugen allesamt nichts.

Unglücklicherweise sind auch viele Gemeinden der Idee verfallen, der Mensch könne seine Probleme nur mit Hilfe der Psychologie lösen – ein „Produkt“, das sein Versprechen jedoch nicht erfüllt.

Wo finden wir festen Halt? Die Antwort aus Psalm 1,1 lautet: „Glücklich der Mann, der nicht folgt dem Rat der Gottlosen, den Weg der Sünder nicht betritt und nicht im Kreis der Spötter sitzt.“ Und die Verse 5-6 lehren: „Darum bestehen Gottlose nicht im Gericht, noch Sünder in der Gemeinde der Gerechten. Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten; aber der Gottlosen Weg vergeht.“

Wer Gott kennt, der hat einen festen Halt gefunden. Wer ihn jedoch ablehnt, treibt im Meer der Sinn- und Belanglosigkeit umher. Was ist dir lieber?


Autor: Samuel Keller (* 15.03.1856; † 14.11.1924) deutscher protestantischer Theologe und Schriftsteller

"... der seine Frucht bringt zu seiner Zeit ..."

Beim jungen Baum kommt's noch nicht so sehr aufs Fruchtbringen als aufs rechte Wachstum an. Auch beim Beschneiden sieht man nicht aufs Fruchtholz, sondern auf die für die Zukunft wichtige Form. Was habe ich als blutjunger Pfarrer mich ums Früchtebringen gesorgt und gegrämt! Damals sollte ich Holz ansetzen, starke Äste bekommen und eine ordentliche Krone - und ich meinte, ich müsste schnell recht viel Früchte bringen. Zu seiner Zeit! Der Frühling soll Blüten bringen und der Herbst Früchte. Wenn wir vor der rechten Zeit Früchte erzwingen wollen, sind sie danach: unreifes, unechtes Zeug. So wird ein Rückblick auf unser Leben beides bringen: Beschämung über unsere Ungeduld und demütige Anbetung der Weisheit und Geduld Gottes. Aber, wenn der Herbst des Lebens naht, und wir sehen doch so wenig Frucht? Weißt du, was für ein bewahrender Einfluss von dir ausgeht, ohne laute Erfolge vor den Leuten? Was du andern durch dein blosses Dasein, durch dein gewisses Sosein für eine Hilfe und Trost bist, kannst du nicht ermessen. Das, was augenfällig vor andern gezählt werden kann, sind die Äpfel einer Ernte; der Apfelbaum aber bleibt.

Behalte mich in deiner Pflege, der du dem Tode mich entrückt, dass nicht der Wahn der eignen Wege mich kaum Erlösten neu umstrickt. Du kennst mein Herz in seinem Trutze, du kennst's in seiner Kreuzesflucht. Behalte mich in deinem Schutze! Behalt mich, Herr, in deiner Zucht! Amen.


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Seine Blätter verwelken nicht

Wer nicht in mir bleibet“, sagt Jesus, „der wird weggeworfen wie eine Rebe, und verdorret.“ Hier finden wir denselben Gedanken. Senke deine Wurzeln tief hinein in das Bett des Baches, dann wirst du ohne Zweifel frisch und fruchtbar bleiben. Die Sonne der Anfechtung mag dich mit ihren versengenden Strahlen treffen; aber du wirst eine Quelle von Lebenskraft in dir haben, die sie nicht erschöpfen können. Das Geheimnis unverwelklicher Schönheit liegt im Worte Gottes; für den, der daran seine Lust hat, und Tag und Nacht sich damit beschäftigt. Was ist das Wort Gottes anders, als das Leben Gottes in menschlicher Sprache gefasst? Entwöhne dich von allem anderen, und lerne deine Bedürfnisse zu stillen in Gott. Löse die Wurzeln deines Wesens ab von Menschen und Verhältnissen, und lass sie sich ausstrecken nach dem lebendigen Strom, der Wassers die Fülle hat. Schließe alle anderen Türen zu, und öffne nur die eine, die zu der Terrasse führt, von wo aus du die ganze weit ausgedehnte Landschaft überblicken kannst, alles dessen, was Gott ist, und sagt, und uns allen sein will.

Die Wurzel des Baumes muss sich versenken in das Flussbett, – also muss auch die Seele sich gleichsam untertauchen in das Wort Gottes. Wir müssen der Wahrheit Zeit geben, unsere Seele ganz zu durchdringen. Wir müssen verborgene Plätzchen haben, abgeschieden von dem rauschenden Lärm des Lebens, und diese sind leichter zu finden im Innern der Seele, als nach außen hin. Wie es in dem alten Tempel verschiedene Hallen gab, so gibt es auch im inwendigen Tempel ein Kämmerlein, wo wir in der Stille des Herzens verkehren können mit unserem Gott.