10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu Psalm 20,6

"Jetzt weiß ich, dass der HERR seinen Gesalbten rettet; aus seinen heiligen Himmeln wird er ihn erhören durch die Machttaten des Heils seiner Rechten."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen

Wir sollten, komme, was da will, mit aller Entschiedenheit darauf bestehen, dass wir uns der rettenden Arme des Herrn Jesus rühmen. Die Menschen in diesem Psalm waren sich des Sieges sicher, bevor der König in die Schlacht gezogen war, und darum begannen sie schon vorher mit dem Freudengesang. Wie viel mehr sollten wir das tun, wo wir doch den völlig errungenen Sieg gesehen haben! Der Unglaube beginnt wegen der Beerdigung zu weinen, bevor der Mensch gestorben ist; warum sollte der Glaube nicht schon mit dem Pfeifen beginnen, bevor der Siegestanz anfängt?

Hier, in Vers 7, wird überzeugend bewiesen, dass sowohl Gottes Heiligkeit als auch Seine Macht den Heiland aus Seinen Konflikten retten würden, und gewisslich fanden diese beiden herrlichen Eigenschaften eine ihrer würdige Betätigung als Antwort auf die Schreie des Leidenden. Weil Jesus erhört wurde, werden wir es auch. Gott ist im Himmel, aber unsere Gebete erreichen jene wunderbaren Höhen; diese Himmel sind zwar heilig, aber Jesus reinigt unsere Gebete, und so finden sie Erhörung. Unsere Nöte sind groß; aber der göttliche Arm ist stark, und alles, was Er für uns tut, sind »Heilstaten«. Und diese Heilstaten sind in der am meisten gebrauchten und darum in der geschicktesten Hand, in Seiner Rechten. Welche Ermutigungen sind das für betende Heilige!

Die schrecklichsten Kriegsmaschinen in Davids Zeiten waren die Streitwagen. Sie hatten Sensen an den Rädern, von denen die Menschen wie Gras niedergemäht wurden. Und sie waren der Stolz und der Ruhm der Nachbarvölker; doch die Heiligen betrachteten den Namen des HERRN als weit bessere Verteidi- gung. Weil die Israeliten keine Pferde halten sollten, war es natürlich, dass sie die Kavallerie der Feinde in besonderem Maß fürchteten. Es ist darum ein umso größerer Glaubensbeweis, wenn die mutigen Sänger hier sogar die Rosse aus Ägypten für nichts hielten im Vergleich zu dem Herrn der Heerscharen. Leider sind heute so viele, die bekennen, zum Herrn zu gehören, so erbärmlich abhängig von ihren Zeitgenossen und vom »Arm aus Fleisch« in dieser oder jener Form, als hätten sie den HERRN niemals kennen gelernt. Jesus, Du allein bist unser Fels und unsere Zuflucht, möchten wir doch nie die Einfalt unseres Glaubens verlieren! Der Name unseres Gottes ist der HERR; das sollten wir nie vergessen. Er ist der aus sich existierende, unabhängige, unwandelbare, stets gegenwärtige, alles erfüllende ICH BIN. Lasst uns diesen unvergleichlichen Namen anbetend verehren und ihn nie durch Misstrauen entehren, oder indem wir auf Geschöpfe vertrauen. Lieber Leser, du musst ihn kennen, bevor du dich an ihn erinnern kannst. Möge der gepriesene Geist es deiner Seele offenbaren!

Auch solche, die in dem HERRN Ruhe gefunden haben, werden oft beim ersten Angriff niedergeworfen; aber der allmächtige Arm hebt sie wieder auf, so dass sie voller Freude aufrecht stehen. Der Sieg Jesu ist das Erbteil Seines Volkes. Welt, Tod, Satan und Sünde werden unter die Füße dieser Glaubenshelden getreten werden, während alle, die sich auf einen »Arm aus Fleisch« verlassen, beschämt und für ewig zuschanden werden.


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Jetzt weiß ich, dass Jehovah seinen Gesalbten rettet

Diese Worte beziehen sich ohne Zweifel zunächst auf David, als den gesalbten König Israels, dann aber auch auf den Herrn Jesum, dem der Vater verheißen hat, dass Er alle Dinge Ihm untertänig machen werde; aber sie können auch auf jeden, mit dem heiligen Geiste Gesalbten, angewendet werden.

1. Ein Christ heißt ein Gesalbter

Ach, dass dieser Name in so vielen Fällen nicht stimmt! Die Menschen können sich die rettende Kraft der rechten Hand Gottes nicht aneignen, weil sie nicht Herz und Haupt gebeugt haben, um die Gabe des Heiligen Geistes zu empfangen. Wie steht es mit dir? Kannst du dich mit einschließen, wenn Paulus sagt: „Gott ist's der uns gesalbt hat,“ und den Worten Johannis beistimmen: „Die Salbung, die wir empfangen haben, bleibet bei uns!“ Wenn dem also ist, so kann kein Zweifel darüber sein, dass Jehovah dich retten wird, denn Er hat es verheißen.

Zweifelst du daran? Sagst du, der Widerwärtigkeiten und Beschwerden, der Netze und Schlingen, der Kämpfe und Versuchungen deines Lebens seien so viele, dass sie ein unüberwindliches Hindernis seien, für deine völlige Erlösung von Reizbarkeit, Zorn und allerlei Niederlagen? Dann wende dich zu den Worten, die unmittelbar auf die angeführten folgen, und sage mir, wenn du kannst, was die rechte Hand Gottes bedeutet? Ist die rechte Hand Gottes nicht stark genug? Sie ist ausgestreckt, nicht zu verderben, sondern zu retten immerdar. Schaue nicht auf den Feind, nicht auf die Versuchung, sondern sage dir beständig im stillen: „Er wird mich heute und allezeit retten, durch die Macht seiner rechten Hand.“ Ist nicht die Rechte Gottes der Ort, wo Jesus nun ist? Wird diese rechte Hand nicht gelenkt von der Liebe dessen, der auf Golgatha starb? „Er legte seine rechte Hand auf mich und sprach: „Fürchte dich nicht.“