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Predigten zu Psalm 32,6

"Deshalb wird jeder Fromme zu dir beten, zur Zeit, wo du zu finden bist; gewiß, bei Flut großer Wasser - ihn werden sie nicht erreichen."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Bemerkenswerte Gebetserhörungen beleben sehr die Gebetsfreudigkeit bei anderen Frommen. Wo jemand einen Goldklumpen findet, wollen andere auch gern graben. Der Nutzen unserer Erfahrung für andere sollte uns damit aussöhnen. Kein Zweifel: In Davids Fall wurden Tausende dazu gebracht, den Herrn mit Hoffnungsmut zu suchen, die ohne dieses ermutigende Beispiel in Verzweiflung umgekommen wären. Der Gnadenthron ist der Weg zum Himmel für alle, die einmal dort hinkommen werden.

Im achten Vers ist der Herr der Sprecher und beantwortet das Gebet des Psalmisten. Unser Erretter ist auch unser Lehrer. Der Herr selbst lässt sich herab, um Seine Kinder den Weg der Rechtschaffenheit zu lehren; Sein heiliges Wort und die Ermahnungen des Heiligen Geistes lenken den täglichen Umgang des Gläubigen. Es ist uns nicht gestattet, nach unseren eigenen Lüsten zu leben, sondern wir sollen zur Heiligkeit erzogen werden und uns in der Vervollkommnung üben. Ein himmlisches Training ist eine der Bundessegnungen, die uns durch unsere Annahme als Kinder zuteil wurden. »Alle deine Kinder werden von dem HERRN gelehrt sein.« Verständnis unterscheidet uns von dem Vieh; lasst uns nicht handeln, als hätten wir keins. Menschen sollten Rat und Hilfe annehmen und bereit sein, den Weg zu gehen, den die Weisheit zeigt. Leider müssen wir vor dem Stumpfsinn unserer Herzen gewarnt werden; denn wir neigen dazu, ihm zu verfallen. Wer Sünden sät, wird in vollen Garben Schmerzen ernten. Schmerzen des Gewissens, der Enttäuschung und des Schreckens sind das sichere Erbteil des Sünders in dieser Zeit, und Schmerzen der Reue und der Ver- zweiflung wird er in aller Ewigkeit haben. Mögen alle, die sich in der Gegenwart sündiger Freuden rühmen, daran denken, dass die Schmerzen unausweichlich kommen werden, und sich warnen lassen!

Der Glaube wird der Gottlosigkeit gegenübergestellt, weil er die Quelle der Tugenden ist. Der Glaube an Gott ist der große Verwandler der Lebenssorgen, und wer ihn besitzt, lebt in einer Atmosphäre der Gnade, umgeben von dem Leibwächter der Barmherzigkeiten. Möge der Herr uns allezeit schenken, dass wir in der Gnade Gottes leben. Selbst wenn wir keine Spur ihrer Wirksamkeit wahrnehmen, umgibt die Gnade den Gläubigen genauso von allen Seiten wie die Allwissenheit, und jeder Gedanke, jede Tat Gottes ist von diesem Duft der Gnade durchtränkt. Die Gottlosen sind von einem Wespennest umgeben; aber für uns sammelt ein Schwarm Bienen Honig ein. Wir sollten uns nicht über Sünde freuen, noch Trost bei Korn, Wein oder Öl suchen; den Garten unseres Seelenglücks sollten wir in Gott finden. Dass es einen Gott gibt, und zwar einen solchen, und dass Er zu uns gehört, auf ewig zu uns, und dass Er unser Vater und unser Herr ist, sollte Grund genug für einen nie endenden Psalm und jubelnde Freude sein. Weil Gott Seine Sänger in weiße Kleider hüllte, dürfen sie ihre freudigen Stimmen nicht schweigen lassen, sondern sollen laut singen und rufen wie solche, die große Beute gemacht haben.