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Predigten zu Psalm 51,6

"Siehe, du hast Lust an der Wahrheit im Innern, und im Verborgenen wirst du mich Weisheit kennen lehren."

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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ÜBERNIMM VERANTWORTUNG

W enn du möchtest, dass die Häufigkeit der Sünden in deinem Leben abnimmt und geistliches Wachstum zunimmt, dann musst du deine Verantwortung wahrnehmen. Schiebe die Schuld nicht auf die Umstände, deinen Ehemann, deine Ehefrau, deinen Freund, deine Freundin, deinen Chef, deine Angestellten oder deinen Pastor ab. Versuche auch nicht, den Teufel als Sündenbock hinzustellen. Du bist schuld an deiner Sünde, sonst niemand. Gewiss tragen die Umstände ihren Teil dazu bei, letztendlich ist Sünde aber immer ein Akt des Willens – und du trägst die Verantwortung dafür. Der verlorene Sohn ist wahrscheinlich eines der besten Beispiele für jemanden, der es gelernt hat, Verantwortung zu übernehmen. Als er zu seinem liebenden Vater zurückkehrte, sagte er: „Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen“ (Lk 15,21). Er war sogar bereit, wie ein Knecht behandelt zu werden, weil er wusste, dass er nichts Besseres verdient hatte (V.19). Das ist die richtige Haltung für jemanden, der Sünde bekennt.


Autor: Adolf Schlatter (* 16.08.1852; † 19.05.1938) schweizer evangelischer Theologe und Professor fürs Neues Testament
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Es gibt keinen Fall, der nicht den, der stürzt, verletzt. Jede Sünde verwundet ihren Täter und er trägt ihre Narben zeitlebens an sich. Es gibt auch keinen Fall, der nicht auch die anderen schädigte, die mit uns zusammen leben; jeder Sturz überträgt auf sie einen Stoß und wir können nicht abmessen, wie weit sich diese Erschütterung erstreckt und was sie für Unheil anrichtet. Dennoch hat der Psalmist völlig recht: „an dir allein hab ich gesündigt“, nicht als ob meine Bosheit ihn schädigte und meine Missetat ihn kränkte oder ärgerte. Falle ich, so ist das für Gott kein Verlust. Dennoch „an dir allein habe ich gesündigt“. Dein Gebot ist zerrissen, dein Schöpferrecht in seiner königlichen Größe ist bestritten. Dein Wort warf ich weg und habe mich von der Hand losgelöst. Das ist das Sündliche in meinem Tun, das unbedingt Verwerfliche, was nicht geschehen darf. Weil meine Sünde mein Verhältnis zu Gott berührt, darum liegt auf ihr der Fluch, der mich ganz entehrt und ganz vernichtet. Wenn ich mich selber durch mein Sündigen schädige, was liegt an mir? Wenn die anderen Menschen durch mein Unrecht leiden, so kann mir das bittere Reue und Tränen bringen; doch was sind wir Menschen ohne Gott? Heilig und unzerreißbar wird das Band, das unsmiteinander durch Recht und Pflicht vereint, dadurch, daß Gott es um uns gewunden hat. Daß ich Gottes Feind geworden bin, indem ich den Menschen entehre und verderbe, das ist die Sünde, die jeden, der sie tut, verdirbt. Weil wir an Gott sündigen, sind wir auf ihn geworfen, daß er uns vergebe, und darum ist die Vergebung, die er uns gewähret, unsere vollständige Aufrichtung.

Daß du unser Gott bist, ewiger Gott, Schöpfer und Erlöser, das führt uns zur Buße und ist unser Heil. Das macht unsere Buße tief und den Dank für dein Vergeben groß. Amen.